Warum ist Pflege ein Beruf?
Warum kann man eine Ausbildung machen in der Pflege oder sogar Pflege auf Bachelor und Master studieren und zB im Bereich Pflegewissenschaften promovieren?
Das ist doch eigentlich einfach waschen und pflegen eben, meine Nachbarn machen das auch selber mit ihrer Mutter ohne dafür ein Examen gemacht zu haben oder sogar studiert zu haben
8 Antworten
Es gibt verschiedene Vertiefungsmöglichkeiten. Und für diese muss man unterschiedliche Dinge lernen und können.
Stichwort: Wissen über Medikamente, Allergien, Krankheiten, soziale Kompetenz etc.
Je nach Studienausrichtung können Studieninhalte von Gesundheit & Gesellschaft, Pflegewissenschaft, Management über Gesundheitsökonomie, menschliche Anatomie bis zu Organisationspsychologie, Grundlagen der BWL, VWL und Sozialrecht reichen.
Pflege Studium: Voraussetzungen, Inhalte und Berufsaussichten (uniturm.de)
Du solltest dich nochmal etwas mehr mit dem Beruf auseinandersetzen. Pflege ist weit mehr als waschen
Du hast eine falsche Vorstellung davon, was alles zum Pflegeberuf gehört.
Hey,
ich komme selber aus der Profession Pflege, habe dort meine Ausbildung gemacht, auf einer Station gearbeitet und bin seit einem Jahr in einer Berufsfachschule für Pflege als Dozent tätig.
Das ist doch eigentlich einfach waschen und pflegen eben [...]
Das sind tatsächlich die Argumente, die sich der Pflegenachwuchs teilweise von Freunden / Angehörigen bis heute anhören muss.
Tatsächlich ist dies nicht so: Pflege ist viel mehr als das.
Pflege ist eine pflegerische Einschätzung am Pflegeempfänger vornehmen, diesen in der Wiedererlangung seiner Ressourcen zu unterstützen (indem man Pflegeprobleme, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen ableitet), eine entsprechende Sozialkompetenz zu haben, an der ärztlichen Diagnostik und Therapie mitzuwirken und vieles mehr.
Falls du mehr Einblick in den Beruf haben möchtest, empfehle ich dir gerne ein Praktikum in einem Klinikum oder einer Langzeitpflegeeinrichtung.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
LG Markus
Deine Nachbarn kennen ihre Mutter aber auch schon seit Jahren. In solchen Ausbildungen lernt man hauptsächlich den Umgang mit Fremden, mit Kranken und mit schwierigen Personen, als einfach wie man jemanden "wäscht". Dafür braucht man viel Feingefühl. Je nach Einsatzort kommt noch Fachwissen (z.B. Medizin, Medikamente) dazu.