Warum ist Hauswirtschaft kein Pflichtfach in der Schule?

17 Antworten

Auf den höheren Schulen gibt es das nicht mal als Wahlfach. 

Der Grund ist m. E. dass dies Dinge sind, die man im Rahmen seiner eigenen Erziehung von den Eltern beigebracht bekommen sollte. 

ThadMiller  25.01.2017, 10:47

"Der Grund ist m. E. dass dies Dinge sind, die man im Rahmen seiner eigenen Erziehung von den Eltern beigebracht bekommen sollte."

Die Zeiten sind ja leider vorbei...

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Saloucious  25.01.2017, 10:52
@ThadMiller

Das glaube ich nicht. Das hängt (auch wenn ich für diese Aussage bestimmt gesteinigt werde) m. E. viel von der gesellschaftlichen Schicht ab. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist keiner, der nicht von seinen Eltern diese Dinge gelernt hat. Sicherlich in unterschiedlicher Intensität, aber dennoch ausreichend.

Insbesondere in höheren Klassenstufen, wenn die Eltern bei den komplizierter werdenden Sachverhalten nicht mehr helfen konnten, rückte dies in den Vordergrund. Wenn alle Eltern arbeiten ist die Hilfe der Sprösslinge oft vonnöten, um den Haushalt und die Hauswirtschaft in der gewünschten Qualität zu schaffen,

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Das hängt sehr von der Art der Schule ab. Ich hatte Hauswirtschft theoretisch sogar auf dem Gymnasium (theoretisch, weil neu gebaute Schule und Hauswirtschaftsräume noch nicht fertig). Auf unserer Gesamtschule ist es auch Pflichtfach, auch für Jungen, im Wechsel mit Werken.

Aber grundsätzlich wäre das ja ein Wissen, das man rein aus der Erfahrung vermitteln könnte, also durch die Eltern beigebracht werden kann, so dass man den Lehrstoff nicht zusätzlich damit belasten müsste.

Denn wie weit man den vorgeschriebenen Lernstoff später mal brauchen wird, kann ja keiner vorher wissen.

Franz577 
Fragesteller
 25.01.2017, 10:59

Wenn es danach ginge, was einem die Eltern beibringen könnten, dann wäre vieles nicht unbedingt notwendig.

Ein Kind, das z.B. schon fließend Englisch spricht, weil es zweisprachig aufgewachsen ist, bräuchte eigentlich in der Schule keinen Englischunterricht besuchen, aber muß es trotzdem.

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Blindi56  25.01.2017, 11:05
@Franz577

Lehrpläne werden für die Allgemeinheit erstellt, da kann man nicht auf Einzelfälle Rücksicht nehmen. Außerdem muss auch ein gebürtiger Engländer Englisch lernen, genau wie ein Deutscher Deutsch als Pflichtfach hat. Zumal einem Englsichsprachler der Unterricht dann beim Deutsch lernen hilft.

Das Kind eines Lehrers wird ja auch nicht von allen Fächern befreit, die sein Elternteil unterrichtet.

Der Umgang mit Lebensmitteln und Haushalt ist Allgemeinwissen, solange es im Bereich des Privaten bleibt.

Trotzdem, eine Art Lehrgang durch Fachleute in Haushaltsführung (incl. Jobsuche, Wohnungssuche, Behördengänge...) wäre auch für Abiturienten nicht schlecht, da können Eltern auch nciht immer alles vermitteln.

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Franz577 
Fragesteller
 25.01.2017, 11:11
@Blindi56

Richtig, sowas wäre nicht schlecht! Das ist ja alles, was ich sage.

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Wenn ich den "Hauswirtschaftsunterricht" den wir hatten als Grundlage meiner Haushaltsführung und Essenszubereitung nutzen müsste wäre ich schon vor Jahren verhungert...

Was wir seinerzeit bei Elli S. zubereiten mussten landete zu 90% im Klo, die Grundlagen habe ich dann von meiner Oma und Mutter gelernt. Richtig angefangen zu kochen habe ich erst später, ohne Anleitung aber dafür mit viel Intuition und meistens auch Erfolg. "Feinere" Sachen lernte ich bei meinem Schwiegervater kennen in dessen schier unendlichem Gewürz- und Erfahrungsfundus ich schon oft geplündert habe ;)

Damals waren wir beiden Vegetarierinnen sowas wie sechsbeinige Kälber, Rücksichtnahme gab es nicht: Es wurde gekocht was verlangt war, Weigerung gab ne mündliche 6. Damit käme heute wohl kein Lehrer mehr durch so das jeweils die Vegetarier, Veganer, Muslime und Omnis jeder Klasse wortwörtlich ihr eigenes Süppchen kochen müssten. Eine Aufwand den sicher niemand betreiben möchte, davon ganz abgesehen das es den Lehrern meistens an den eigentlich nötigen kenntnissen fehlt.

Franz577 
Fragesteller
 26.01.2017, 07:36

Natürlich lernen viele Kinder das Kochen außerhalb der Schule oft um Welten besser, aber man darf eben nicht nur an diese Kinder mit dem guten "Background" denken, denen es zuhause an nichts fehlt, sondern eben auch an die, die niemanden haben, der ihnen gutes und gesundes Kochen beibringt. Und das sind nicht mal so wenige.

Den Aspekt mit den Vegetarieren und Veganern muß man in der heutigen Zeit auf jeden Fall berücksichtigen, da gebe ich dir recht.

Aber auch das würde kein unlösbares Problem darstellen, da sich viele Fleischgerichte auch als vegetarische oder vegane Varianten zubereiten lassen. Hier ist halt etwas Kreativität gefragt.

Mangelnde Kenntnisse bei den Lehrern lasse ich jedenfalls nicht gelten, denn wozu gibt es Fortbildungen? In anderen Fächern müssen sich Lehrer ja auch auf dem Laufenden halten. Und ein Lehrer, der sich dazu entschließt, Hauswirtschaft zu unterrichten, hat sicher selbst auch eine gewisse Leidenschaft für gutes Kochen (sollte er zumindest), weshalb es diesen Lehrern dann auch nicht schwer fallen sollte, ihr Wissen immer weiter auszubauen und weiterzugeben.

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Google mal "muss Schulfach werden".

Wenn alles, was sich irgendwelche Leute in
den Kopf gesetzt haben, Schulfach würde,
käme man nicht mehr zu den normalen Fächern.

Franz577 
Fragesteller
 25.01.2017, 10:52

Was sind bei dir "normale" Fächer und wer sagt, daß die Inhalte dieser "normalen" Fächer für jeden später von Bedeutung sind?

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Ich stimme dir da vollkommen zu nur leider fehlt es im vielen Schulen neben Ressourcen wie Geld und Zeit, an Hauswirtschaftslehrern und vermutlich vor allen an Räumlichkeiten.

Ist genau wie mit dem Technik Unterricht / Werken, auch da sollte zumindest das Grundwissen gelehrt werden. Kenne genug die zwar ein tolles Abitur haben aber nichteinmal mit einem Akkuschrauber umgehen können.