Warum ist die Atomkraft eine Hochrisikotechnologie?

6 Antworten

Was ist eine Hochrisikotechnologie überhaupt? Gebt eine Definition, am besten mit Quelle.

Das bedeutet lediglich, dass Atomkraft ein erhöhtes Risiko für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit darstellt, insbesondere im Falle von Unfällen oder Störungen. Wieso sie als Hochrisikotechnologie gilt, liegt daran, dass sie theoretisch eine Gefahr darstellen kann. Mit welcher Wahrscheinlichkeit dies der Fall ist, ist vorerst irrelevant.

Ein Staudamm (Wasserkraftwerk) ist beispielsweise auch eine Hochrisikotechnologie, da er diverse Sicherheit- und Umweltrisiken gibt. Siehe z.B. Dammbruch (Banqiao, China) welcher bis zu 250'000 Tote gefordert hat. Das Problem ist, dass viele welche das Wort "Hochrisikotechnologie" bezogen auf Kernkraft oder z.B. auch Wasserkraft verwenden, meinen, dass ein solches Kraftwerk durch den kleinsten Fehler gleich in die Luft fliegt. Das ist natürlich nicht der Fall, ansonsten hätte diese eine deutlich schlechtere Bilanz:

Bild zum Beitrag

What are the safest and cleanest sources of energy? - Our World in Data

Welche anderen Technologien sind nach dieser Definition Hochrisikotechnologien?

Grundsätzlich ist jede Energiequelle, welche "größere" Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft oder Gesundheit haben könnte oder hat, eine Hochrisikotechnologie. Darunter fallen demnach natürlich auch:

  • Kohle
  • Öl
  • Gas
  • Biomasse
  • Wasserkraft
  • Kernenergie

Wind- und Solarenergie können grundsätzlich nicht als Hochrisikotechnologien eingestuft werden, da sie im Vergleich zu anderen Energiequellen selbst bei einer "Katastrophe" eher geringe Auswirkungen auf die oben genannten Punkte hätte. Ein Flugzeug ist z.B. auch eine Hochrisikotechnologie und trotzdem habe ich noch nie jemanden gehört, aufgrund Sicherheitsbedenken Flugzeuge "abzuschaffen". Wieso? Weil sie insgesamt als sehr sicher betrachtet werden können.

Eine Hochrisikotechnologie bedeutet also nicht, dass sie unsicher ist oder dass man sie nicht einsetzen sollte. Die oben gezeigte Grafik veranschaulicht recht gut, welche Technologien in Bezug auf Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit sicher sind und welche nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences
 - (Physik, Klima, Klimawandel)
Oppulus 
Fragesteller
 19.04.2023, 11:25

Danke für deine Antwort. Ist bisher die Beste.

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Bluemie  19.04.2023, 11:40

Tolle Antwort.

Aber warum Biomasse?

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Toqiou275  19.04.2023, 13:10
@Bluemie
Aber warum Biomasse?

Die habe ich dazu genommen, weil sie im Vergleich zu anderen Energiequellen doch ziemlich viele Tote fordert. Grund dafür ist z.B. das inneffiziente Verbrennungsanlagen zu Schadstoffen wie Feinstaub, Stickoxiden und Schwefeldioxid führen. Zudem können bei einem Brand in einer Biomasseanlage auch erhebliche Umweltschäden entstehen. Hier kann man zwar wiederum unterscheiden zwischen den verschieden Arten und Vorgehensweisen, wodurch Biomasse dann nicht mehr als Hochrisikotechnologie angesehen wird.

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Bluemie  19.04.2023, 13:15
@Toqiou275

Ah ...vielen Dank.

Scheint mir aber ein eher begrenztes und auch lösbares Risiko zu sein. Mit entsprechenden Filteranlagen und Brandschutzmaßnahmen kann man das sicher in den Griff bekommen.

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Toqiou275  19.04.2023, 13:47
@Bluemie

Denke ich auch, jedoch kann man es nicht mit 100% Gewissheit sagen. Bei den neuen Reaktoren der Kernkraftwerke (Generation 4/+) sind auch diverse passive wie auch aktive Sicherheitssysteme vorhanden, welche eine "Katastrophe" fast schon unmöglich machen. Bezogen auf die Sicherheit habe dazu mal irgendwas von einem Unfall in einer Million Jahren gelesen. Trotzdem ist die Möglichkeit einer "Katastrophe", egal wie unwahrscheinlich diese schlussendlich ist, ein Grund sie als Hochrisikotechnologie einzustufen.

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Hochriskant deshalbt, da im (unwahrscheinlichen aber nicht unmöglichen) Falle einer Fehlfunktion, Leckage radioaktives Material in die Umwelt gelangen kann.

Das radioaktive Material schädigt nachhaltig alles Leben auf unserem Planet.

Es bedarf daher äußerst sicherer Vorkehrungen beim Betrieb eines Druck oder Soedewasserreaktors. Wor können allerdings festhalten, dass die hochmodernen Realtoren in Deutschland keines Falls mit einem RBMK Reaktor aus sowjetischen Zeiten verglichen werden kann.

Viele Grüße

Oppulus 
Fragesteller
 19.04.2023, 09:48

Hallo und danke für deine Antwort.

Leider ist das keine Antwort auf meine Frage. Das erklärt nicht was eine Hochrisikotechnologie ist, warum Kernenergie eine Hochrisikotechnologie ist, was es noch für Hochrisikotechnologien gibt oder unter welchen Bedingungen Hochrisikotechnologien erlaubt wären.

Dennoch, danke für die Zeit die du dir genommen hast.

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UltraMagier  19.04.2023, 14:55
@Oppulus

sehr gerne :). Indertat beantwortet es wenigstens eine deiner Fragen.

Viele Grüße

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  1. für ein Risiko muss man die Wahrscheinlichkeit des Eintretens mit dem Schaden im Eintretensfall multiplizieren. Wenn der Eintretensfall absolut inakzeptabel ist, dann muss die Wahrscheinlichkeit null sein, sonst hat man ein Hochrisiko.
  2. die Wahrscheinlichkeit kann nur dann null sein, wenn sie durch Naturgesetze null ist. Technische Einrichtungen, die einen Unfall abfangen sollen, können ebenfalls mit endlicher Wahrscheinlichkeit ausfallen. Ein Kernreaktor muss auch nach Abschaltung weitergekühlt werden, hängt also von solchen Einrichtungen ab. Im Eintretensfall werden größere Landstriche unbewohnbar, das ist eine inakzeptable Größenordnung.
  3. die nukleare Aufrüstung zB - die Wahrscheinlichkeit, dass jemand aus Versehen oder im Wahn einen Krieg beginnt, ist nicht null. Ist schon mal beinahe passiert.
  4. Eigentlich niemals. Die Frage ist: wenn sie existiert, wie wird man sie wieder los?
Oppulus 
Fragesteller
 19.04.2023, 10:15

Danke für deine Antwort. Sie ist bisher die beste die ich gelesen habe.

Zu 2) Du sagst bei Punkt 1, dass der Eintretensfall, ich schätze du meinst die Konsequenzen im Eintretensfall, absolut inakzeptabel wären. Das ist keine sehr genaue Beschreibung. Was heißt inakzeptabel? Der eine sagt inakzeptabel ist für ihn der Tod eines Menschen, ein anderer würde sagen inakzeptabel ist alles bei dem der Netto-Nutzen negativ ist.

Durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl starben 50 Menschen bei dem Unfall und den darauf folgenden Aufräumarbeiten und bis zu 4000 Menschen in der Folge bis 2040. Doch Tschernobyl war ein anderer Reaktortyp der im Westen nie gebaut wurde. Eine Tschernobyl-Katastrophe ist in der westlichen Kernkraft unmöglich. Unwahrscheinlich? Nein Unmöglich. Weil es ein anderer Reaktortyp ist der anders aufgebaut ist und anders funktioniert.

https://www.unscear.org/unscear/en/areas-of-work/chernobyl.html

Und fürs Protokoll: Die in Tschernobyl gesperrte Fläche (die größtenteils alles andere als unbewohnbar ist) beträgt etwa 2600 km².

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Durch die drei Kernschmelzen von Fukushima starben 0 (oder 1- kann man diskutieren) Personen durch radioaktive Strahlung.

Die durch Fukushima noch gesperrte Fläche ist 207 km² groß, ein Gebiet kleiner als die Stadt Bremen. Es gibt Regionen auf der Erde deren natürliche Hintergrundstrahlung ist höher als die in der gesperrten Fläche.

Der UN-Abschlussbericht für Fukushima stellt fest, dass das Gebiet wieder voll besiedelt werden könnte und eine Evakuierung aus medizinischen Gesichtspunkten niemals nötig gewesen wäre.

https://www.unscear.org/unscear/en/areas-of-work/fukushima.html

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zu 3) Nach der Definition und aus 1) und der Konsequenz aus 2) wären nach deiner Definition Hochrisikotechnologien: Sämtliche Technologien die mehr als 1 Todesopfer im Falle eines Unfalls verursachen und/oder Gebiete größer als 207 km² unbewohnbar machen können. Wobei du nicht klar gestellt hast was unbewohnbar bedeutet oder wie lange diese Unbewohnbarkeit sein muss.

Durch die Luftverschmutzung aus fossilen Brennstoffen sterben jedes Jahr 9 Millionen Menschen. Die auf Jahrzehnte unbewohnbaren Kohlereviere allein in Deutschland sind riesig. Jeden Tag werden 2,1 h in Deutschland neu abgebaggert und damit unbewohnbar. Ganze Dörfer sind der Kohle zum Opfer gefallen.

Doch Kohlebergbau ist ja nicht der einzige Bergbau. Minenoperationen auf der ganzen Welt verbrauchen 57'000 km². Das ist unbewohnbares Land.

https://www.fineprint.global/publications/briefs/results-mining-areas/

Auch der Bergbau für Erneuerbare Energien erfordert große Mengen von Rohstoffen. Bei der Herstellung von Neodym für unsere Windkraftanlagen entsteht ein Abfall der ist säurehaltig, hochgiftig und radioaktiv. Er wird in China in Seen geleitet. Seen an denen Dörfer liegen, an denen Kinder spielen. Die BBC nannte es "den schlimmsten Ort auf Erden".

https://www.bbc.com/future/article/20150402-the-worst-place-on-earth

Diese Gebiete sind nach westlichen Standards unbewohnbar und nach jedem Standard "unbewohnbarer" als die "Difficult-to-return-zone" von Fukushima.

Und nur um es gesagt zu haben: Man kann wegen schlechter Schuhe ungünstig fallen und dabei zu Tode kommen. Schuhe hätten damit ähnlich viele Todesopfer gefordert wie die mit Abstand schlimmste Katastrophe der westlichen Kernkraft.

Zu 4) Wenn wir sagen eine Hochrisikotechnologie ist eine die im Falle eines Unfalls mehr Menschen tötet als die Kernschmelze eines westlichen Kernkraftwerks, dann ist ausnahmslos jede Technologie vom Faustkeil und Feuer bis zum Handy eine Hochrisikotechnologie die wir nicht verwenden dürfen. Bei der schlimmsten Katastrophe der westlichen Kernkraft, Fukushima, gab es 3 Kernschmelzen auf einmal und 0 Todesopfer (vielleicht 1).

Wenn wir sagen, Hochrisikotechnologien sind solche die im Falle ihrer Benutzung oder eines Unfalls Gebiete unbewohnbar machen würden (ungesagt wie große Gebiete oder was unbewohnbar überhaupt bedeutet), sind sämtliche Technologien Hochrisikotechnologien die irgendwie Bergbau, Öl oder Ölprodukte erfordern, also fast alles das nach der Steinzeit erfunden wurde.

Das sind nicht meine Schlussfolgerungen, das sind Schlussfolgerungen auf der Basis deiner Definitionen.

Danke für deine Zeit und deine Mühe.

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hologence  19.04.2023, 10:23
@Oppulus

ich habe nicht geschrieben, dass für einen inakzeptablen Eintretensfall Todesopfer nötig sind. Allein mein Haus auf unbestimmte Zeit verlassen zu müssen, durch eine Installation für die ich nicht um Erlaubnis gefragt wurde, wäre für mich inakzeptabel. Die Fläche Bremens ist dafür groß genug, aber lenkt den Blick auch auf andere Hochrisiken: dass große Teile Hollands unter dem Meeresspiegel liegen und nur durch technische Einrichtungen wie Deiche und Pumpen trockengehalten werden, ist im Prinzip ein Hochrisiko, das aber nicht durch Technik entsteht sondern nur durch Besiedelung.

Geplante Flächenumwidmung wie Tagebau etc ist ein abgestimmter langsamer Vorgang, kein plötzlicher Unfall. Das Wort Risiko würde ich hier gar nicht anwenden.

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Oppulus 
Fragesteller
 19.04.2023, 10:33
@hologence

Dann ist deine Definition für eine Hochrisikotechnologie jede Technologie die jemanden dazu zwingen könnte sein Haus auf unbestimmte Zeit verlassen zu müssen ohne dass man ihn deshalb gefragt hätte? Und solche Technologien sollte man nicht benutzen.

Sehe ich das korrekt?

Und wenn ich es korrekt sehe, möchtest du vielleicht nochmal einen Moment darüber nachdenken welche Myriaden von Technologien die auch du jeden Tag nutzt dann Hochrisikotechnologien wären die man nicht verwenden dürfte.

Deiner eigenen Definition nach wäre die Besiedlung Hollands eine Hochrisikotechnologie die man nach deiner Definition nicht begehen dürfte. In Holland leben sehr viel mehr Menschen in dieser Gefahr. Warum demonstrieren AKW-Gegner nicht gegen die Besiedlung Hollands statt gegen Kernkraftwerke?

Deine Definition von Hochrisikotechnologie: Jede Technologie die im Falle eines Unfalls jemanden zwingen könnte sein Haus auf unbestimmte Zeit verlassen zu müssen.

Richtig?

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hologence  19.04.2023, 14:35
@Oppulus

falsch. Eine Reduktion auf die Beispiele die ich nenne ist Strohmann. Der Schaden im Eintretensfalle muss erheblich sein, dafür ist das Verlieren des Heims nur ein Beispiel für den Kernenergiekontext, von dem die Frage ausging. Wenn der Kontext ein bewegliches Ziel wird, bin ich raus. Festnageln ist nicht.

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Oppulus 
Fragesteller
 19.04.2023, 14:51
@hologence
Eine Reduktion auf die Beispiele die ich nenne ist Strohmann. 

Ich will keinen Strohmann aufbauen, ich möchte dich verstehen.

Der Schaden im Eintretensfalle muss erheblich sein

Was heißt erheblich? Für mich ist vielleicht schon der Verlust meines Lieblingsteddys erheblich. Aus der Sicht des Klimawandels ist ein Tschernobyl pro Monat weniger erheblich als der Weiterbetrieb von Kohlekraft.

Was heißt also "erheblich"? Verglichen womit?

Darum geht es mir doch. Ich möchte eine klare Definition dessen was eine Hochrisikotechnologie ist. Ich danke dir und es ehrt dich, dass du es überhaupt versuchst. Aber bis jetzt habe ich von dir keine Definition gehört mit der ich eine Hochrisikotechnologie definieren könnte.

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hologence  19.04.2023, 16:48
@Oppulus
Was heißt erheblich? 

Der Verursacher muss ja dafür bezahlen, dass für die Betroffenen der Originalzustand wiederhergestellt wird, so als wäre der Unfall nie passiert. Wenn der Verursacher das nicht bezahlen kann oder eine Wiederherstellung unmöglich ist, das nenne ich erheblich. Vorhin wurde Bremen erwähnt: Welcher Kraftwerksbetreiber kann allen vertriebenen Einwohnern die Häuser, die sie hatten, so wie sie waren, mit Erschließung, Heizung, den Möbeln und anderen persönlichen Habseligkeiten (einschl. etwaigen unersetzlichen Antiquitäten und Kunstwerken) woanders hinstellen? Viel Spaß für die Aktionäre.

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Oppulus 
Fragesteller
 19.04.2023, 17:02
@hologence

Wenn ich dich richtig verstehe (und das soll kein Strawman sein!) ist eine Hochrisikotechnologie eine bei der ein Unfall passieren kann für den der Betreiber nicht bezahlen kann weil die Kosten dafür zu hoch sind...

Damit wäre die Frage ob etwas eine Hochrisikotechnologie davon abhängig wie vermögend der Betreiber ist.

Nach dieser Definition wäre zum Beispiel ein Kernkraftwerk das in einer armen Region in Afrika gebaut wo die Kosten ein paar Einheimische auszuzahlen die durch einen Unfall ihr Hab und Gut verloren hätten gering wäre keine Hochrisikotechnologie.

Nach dieser Definition wäre die Hochrisikotechnologie damit abhängig vom Betreiber. Ein Wasserwerk das Pleite ist und die bei einem Unfall ein einzelnes Haus überfluten wäre damit Betreiber einer Hochrisikotechnologie weil sie nicht dafür zahlen können.

Nach dieser Definition wäre das Kernkraftwerk eines superreichen Betreibers keine Hochrisikotechnologie wenn dieser in der Lage ist alle Geschädigten zu entschädigen. Selbst wenn ein Unfall ganz New York unbewohnbar machen würde.

Ich habe Bremen erwähnt als Größenvergleich. Das noch gesperrte Gebiet ist keinesfalls unbewohnbar. Schon gar nicht für immer. Es war vor der Katastrophe spärlich besiedelt. Tepco (Der Betreiber) hat alle Geschädigten entschädigt. Die Kosten für ganz Fukushima liegen im zweistelligen Milliardenbereich. Nicht schön, aber lächerlich wenn wenn man sieht, dass Atomkraftgegner behauptet haben, ein einziger GAU (wir hatten hier 3) würde Millionen Menschenleben fordern, ganze Kontinente unbewohnbar machen und Billionen von Dollar kosten.

Dass alle Geschädigten von Fukushima entschädigt wurden würde nach deiner Definition auch bedeuten, dass die Kernenergie keine Hochrisikotechnologie ist.

Du entfernst dich immer weiter davon allgemein zu definieren was eine Hochrisikotechnologie sein soll.

Wenn du wirklich definieren willst was eine Hochrisikotechnologie sein soll, darf ich dir empfehlen ein paar Schritte zurück zu gehen und nicht darüber nachzudenken wie du dir eine Definition von Hochrisikotechnologie zurecht legen kannst die vor allem (oder nur) auf die Kernkraft zutrifft, sondern eine allgemeine Definition die auch funktioniert wenn noch nie jemand etwas je von Kernenergie gehört hätte?

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hologence  19.04.2023, 17:57
@Oppulus

ich hatte geschrieben: "...oder eine Wiederherstellung unmöglich ist". Das trifft fast immer zu, darum ist es unerheblich, wie vermögend der Verursacher ist. Auch in Afrika wird niemand das Land woanders duplizieren können, in dem die Bewohner aufgewachsen sind (längst nicht alles kann man kaufen). Nach einer wasserdichten Definition suche ich aber gar nicht, schon weil die Ansprüche an Entschädigung individuell verschieden sind, und weil immer jemand mit einem Aber kommen kann - schließlich lebt Sprache vom guten Willen des Verstehens. Ich kann nur sagen was für mich hohes Risiko ist.

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Oppulus 
Fragesteller
 20.04.2023, 08:16
@hologence
Ich kann nur sagen was für mich hohes Risiko ist.

Dann sag es bitte wenn du möchtest.

Bisher habe ich das nicht verstanden was für dich ein hohes Risiko ist.

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"Hochrisikotechnologie" kenne ich nicht in Zusammenhang mit Kernkraftwerken.
Bis heute ist noch niemand gestorben durch Strahlung von einem zivilen Kernkraftwerk.
Durch Staudammbrücke bei Wasserkraftwerken sind hingegen mehr als 16000 Menschen gestorben.

Sehr wenige wissen um die Sicherheitseinrichtungen der wassermoderierten Reaktoren. Bei einem Druckverlust klingt die Reaktion umgehend ab, da in dem Fall der Moderator fehlt. Unsere Reaktoren haben eine zusätzliche druckdichte Stahlkugel mit 56m Durchmesser um die Komponenten des Primärkreises. Diese ist von einer druckdichten Betonhülle namens A-Gebäude umgeben. Alle wichtigen Komponenten sind mehrfach redundant vorhanden.
Sogar 4 Notspeisediesel, um den Reaktor automatisiert chemisch abzuschalten, wenn anlagenweit der Strom ausfällt sind eingebaut.

Die Kernkraftgegener erfinden gern dramatisch klingende Szenarien, die in der Realität nicht existent sind.

Harrisburg

Tschernobyl

Fokushima

Reichen m.E. als Argumente.

Dazu noch die Transporte.

Und das Problem mit der Endlagerung

Oppulus 
Fragesteller
 19.04.2023, 09:43

Hallo und danke für deine Antwort.

Nein, das ist eine furchtbare Aufstellung. Das erklärt nicht was eine Hochrisikotechnologie ist, warum Kernenergie eine Hochrisikotechnologie ist, was es noch für Hochrisikotechnologien gibt oder unter welchen Bedingungen Hochrisikotechnologien erlaubt wären.

Du hast komplett an der Frage vorbei geantwortet und nur Anti-AKW-Propaganda wiedergekäut.

Dennoch, danke für die Zeit die du dir genommen hast.

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