Warum ist der LKW-/Busfahrersitz so extrem gefedert?

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LKW und Bussitze sind von der Federung vielseitig einzustellen. Da ein Kraftfahrer lange Zeit sitzt und fährt ist die Wirbelsäule dementsprechend belastet. Es hat mal Forschungen und Versuche gegeben, da ist festgestellt worden, daß ein Kraftfahrer nach einem Arbeitstag um bis zu 3cm kleiner war als am Morgen. Um dieser Stauchung entgegenzuwirken, muß der Sitz ideal gefedert sein und ergonomisch angepasst. Man kann den Sitz in der Höhe verstellen, die Armlehnen in der Höhe verstellen, Die Sitzneigung, die Länge der Sitzfläche, Die Rückenlehne in der Neigung, die Seiten der Rückenlehne, die Lendenwirbelunterstützung in zwei verschiedenen Höhen einstellen und nätürlich die Sitzposition in der Länge. Manche Sitze federn nicht nur in der Höhe sondern auch in der Waagerechten ( vor und zurück, links und rechts). Sitzheizung hat fast jeder Sitz und manche sind sogar klimatisiert, mit kleinen Lüftern an der Rückseite der Lehne um die Lehne zu klimatisieren. Das Einsinken wie Du sagst, hängt davon ab wie stark ich die Federung eingestellt hab. Man kann den Sitz hart einstellen, so daß der Sitz so ziemlich auf der eingestellten Höhe bleibt und ich kann den Sitz extrem weich einstellen, sodaß er stark federt. Optimal sollte auf das Körpergewicht eingestellt werden, daß er nicht zu hart und nicht zu weich ist. Wenn der Sitz nun auf das Körpergewicht eingestellt ist und man steht auf, hebt sich der Sitz, weil ja das Gewicht weniger wird. Nach kurzer Zeit passt sich der Sitz auf das wenige Gewicht an und senkt sich wieder auf das eingestellte Niveau. Das ist das einsinken und das Sitzflächeheben das oft zu beobachten ist beim ein-und aussteigen.

computernoob 
Fragesteller
 31.12.2010, 13:37

ok danke. meine frage ist halt, ob wirklich nur das lange/häufige fahren der grund für diese federung ist, oder ob es auch an der größe und/oder Höhe des Wagens liegt, also ob da andere belastenderer physikalische Kräfte wirken als beim PKW.

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RainerB76  31.12.2010, 14:18
@computernoob

In erster Linie halt wegen der Belastung des Fahrer und dessen Gesundheit. Aber auch weil es halt nicht möglich ist, einen PKW-Sitz ca.30cm federn zu lassen, da Du Dir dann jedesmal den Kopf stoßen würdest, und außerdem im PKW dieser Aufwand eines so teuren Sitzes eigentlich nicht rentabel ist. Die meisten fahren ja nur ein paar Minuten zur Arbeit oder zum Einkaufen oder mal zum Ausgehen. Diese Sitze im Bus und LKW sind druckluftgefedert, Druckluft ist im LKW sowieso vorhanden (Bremse, Nebenverbraucher, usw.) im PKW ist aber keine Druckluft vorhanden, dann müsste extra ein Kompressor samt Regeleinheiten usw. eingebaut werden. Das wiederum schlägt sich auf das Gewicht und den Preis un d der Wartung des PKW nieder. Ein PKW ist für viele nur ein Fortbewegungsmittel von A nach B, für mich aber, oder für jeden Kraftfahrer, ist der LKW eine ganze Woche lang, Jahr für Jahr, der Arbeitsplatz, das Wohn- und Schlafzimmer und der Aufenthaltsort von Mo bis FR.

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Längere Fahrten und durch die Masse gibt es auch viel mehr bewegung...

Weil Bodenunebenheiten im LKW und Bus stärker zu merken sind, als im PKW. Außerdem sitzen wir täglich 9 bzw. 10 Stunden auf diesem Sitz. Um eine Gesundheitsgefährung (Rückenleiden) zu reduzieren, und somit auch Krankheitstage zu verhindern, werden in Busse und LKW hochwertige Sitze mit Luftfederung eingebaut. In einem PKW ist das nicht möglich, weil er keine Luftversorgung hat. (Außer die alten Cirtöen - bei denen war eine zeitlang das Fahrwerk luftgefedert). Außerdem ist die Kopffreiheit bei einem LKW- oder Busfahrer größer, so daß das Auf- und Abschwingen des Sitzes die Sicht auf die Straße nicht beeinträchtigt.

das GEGENTEIL ist der fall: moderne luftgefederte sitze "fahren" hoch, sobald sie belastet werden. zum leichteren einsteigen ist im stand des fahrzeugs der fahrersitz in der untersten position. sobald er belastet wird, pumpt die federung den sitz in die vom fahrer gewünschte position, die über knöpfe auf der linken seite des sitzes stufenlos einstellbar ist. der kraftfahreralltag ist zwar gesetzlich auf eine maximale lenkzeit von acht stunden befristet, aber wer möchte schon täglich acht stunden auf einer rüttelplatte sitzen? um dem kraftfahrer ein möglichst langes arbeitsleben zu ermöglichen, sollten ALLE MITTEL zur arbeitserleichterung genutzt werden.

Weil die Fernfahrer im Normalfall bis zu 9 Stunden am Tag fahren, während das bei Autofahrern in der Regel die Ausnahme bildet! (Wenn man nur einmal im Jahr in den Urlaub fährt... Und nicht jeden Tag :D )