Warum heiraten immer weniger Menschen?

10 Antworten

Dein Gefühl scheint Dich zu täuschen. Die Anzahl der Eheschließungen hatte, über die letzten 13 Jahre betrachtet, sogar ein Allzeithoch in 2018/19.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/227/umfrage/anzahl-der-eheschliessungen-in-deutschland/

Die Zahlen sind dann wegen der Coronakrise etwas eingebrochen, weil viele Paare den Termin verschoben hatten, aber insgesamt gibt es keinen erkennbaren Trend nach unten.

Die "Vorteile" per se sind sowieso eher limitiert, bzw. können auch in anderen Partnerschaftsformen wahrgenommen werden. Meine Kinder sehen den Vorteil eher sozial/emotional z.B. als ein öffentliches und bekräftigerendes Zueinandergehören und Zueinanderstehen. Steuerlich macht es kaum etwas aus, da ziemliche Einkommensparität herrscht; allenfalls ist das Leben mit Banken, Versicherungen und Behörden etwas einfacher geworden...

kenkaneki18 
Fragesteller
 24.08.2022, 15:04

Ich hab mich auf keine Statistiken bezogen, sondern auf mein Umfeld. Von daher spielt diese Statistik keine Rolle

0
PeterJohann  24.08.2022, 15:07
@kenkaneki18

Aber Dir ist schon klar, dass ich von ganz Deutschland rede, als Beleg dass Deine Aussage insgesamt nicht zutrifft. Vielleicht ist Dein Umfeld besonders speziell oder auch nur zu klein um eine allgemeine Aussage zu treffen...

1
kenkaneki18 
Fragesteller
 24.08.2022, 15:14
@PeterJohann

Dir ist aber schon klar, dass du die eigentliche Aussage von meiner Frage verfehlt hast?

0
PeterJohann  24.08.2022, 17:30
@kenkaneki18

"Warum heiraten immer weniger Menschen?"

Deine Frage basiert auf einer Fehlannahme, darum kann man nur die Annahme korrigieren, aber nicht die Frage beantworten.😎

Es wäre nicht anders wenn Du fragst "Warum gibt es immer mehr Glatzköpfe in Deutschland?"

0

Vielleicht an der Betrachtungsweise die auch aus deinem Text hervorgeht.

Ich lebe auch ohne Trauschein in einer festen, langjährigen Partnerschaft.

Für meinen Teil war ich verheiratet und nach 6 Jahren kam die Scheidung. Ohne Heirat wär die Trennung wohl schon nach der Hälfte der Zeit über den Tisch gewesen. meine eigene Erfahrung sowie der Scheidungen und Ehen um mich herum zeigt immer das gleiche Muster. Viele bleiben aufgrund der Ehe unglücklich zusammen, weil eine Scheidung nunmal sehr kostenintensiv und auch aufwendig ist.

Und man braucht es auch einfach nicht, damals war es so dass die Frau Hausfrau und Mutter war und keinen eigenen Beruf hatte. Die Hochzeit hat ihr die finanzielle Rückendeckung gegeben und die Sicherheit dafür. Aber auch diese Ehen damals (wenn man sich mal mit älteren unterhält) waren alles andere als glücklich verheiratet, Untreue wurde hingenommen da man nunmal vom Ehemann abhängig war.

Heutzutage kann der Mann allein gar nicht die ganze Familie ernähren, es ist notwendig dass beide Eltern arbeiten gehen trotz Kindern. Somit sind Frau und Mann viel mehr auf einer Augenhöhe und selbstständiger als sie damals waren. Alle was man als Paar braucht - auch mit Kindern - lässt sich schriftlich festhalten wenn man das denn möchte, auch ohne Trauschein. Die unterschiedlichen Steuerklassen bringen auch nur bei einem gemeinsamen Konto etwas und nicht wenn jeder sein eigenes Geld verdient (mit Steuerklasse 3 hab ich mich echt verarscht gefühlt, während mein Ex-Mann profitiert hat). Ein wirklichen Vorteil gibt es also in der Ehe nicht mehr. Und wie erwähnt, man kann auch ohne Trauschein eine langjährige und feste Partnerschaft haben. Viele die in einer Ehe waren haben sich damit zudem eingesperrt gefühlt und haben mehr dazu geneigt wieder ausbrechen (fremdgehen) zu wollen aus diesen Fesseln das sind zumindest über die Jahre meine Beobachtungen bei Ehen und Scheidungen durch Familie, Freunde und die eigene geschiedene Ehe.

Einer der Hauptgründe ist, dass es nicht mehr nötig ist um gesellschaftlich akzeptiert zusammenzuleben.

Ein weiterer Grund ist, dass sich die meisten auch gar nicht wirklich mit den rechtlichen Konsequenzen auskennen. Da gibt es dann unbegründete Vorbehalte.

Oder man kennt sich aus und hat zurecht beschlossen, dass das Konzept nicht für einen taugt. (Kinderlos/keine gemeinsamen finanziellen Grossprojekte + unterschiedliches Einkommen)

Pass aber auf, dass deine Beobachtungen ("Umfeld") nicht nur den Cyberspace betreffen....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
kenkaneki18 
Fragesteller
 10.12.2022, 09:53

Nein mein Umfeld ist im echten Leben. Menschen auf Social Media würde ich niemals als mein Umfeld betrachten

0

Mein Vater sagte zu mir, das der größte Fehler seines Lebens war, meine Mutter zu heiraten. Das hat mich geprägt und ich möchte niemals, dass jemand so sehr unter mir leiden muss wie mein Vater wohl unter meiner Mutter (und meine Mutter unter ihm) gelitten hat. Ich möchte u.a. deswegen nicht heiraten, obwohl oder gerade auch weil von Seiten der Familie meines Freundes da schon Druck kommt (obwohl ich erst 20 bin, aber da seine Cousins alle bereits geheiratet haben(obwohl sie kürzer zusammen waren als wir) und er der letzte wäre, der dran ist...).

Insgesamt sehe ich heiraten auch nur wegen Erbschaft als sinnvoll an. Aber auch hier sehe ich noch keine Notwendigkeit, solange ich keine Kinder habe. Und der steuerliche Vorteil ist mir nicht groß genug.

lg Kath

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

vorteile hat man heute nicht mehr so viele.

ich habe gerade geheiratet, die Steuerklasse ist bei uns nicht mal ein vorteil. Eine Annerkennung der Vaterschaft ist leichter.

Aber ob man deshalb für einen Tag so viel geld ausgeben muss oder will soll jeder selbst entscheiden.