Warum hat sich Homo sapiens durchgesetzt/ausgebreitet?
Und weshalb sind die anderen Menschenarten (z.B. Neandertaler) ausgestorben?
6 Antworten
Dazu gibt es viele Theorien.
Eine besagt, dass die Fähigkeit zur Kommunikation am besten war und das den entscheidenden Evolutionsvorteil brachte.
Wir wissen aber, dass der Neanderthaler die selbe Variante des Sprachgens FOXP2 besaß wie der anatomisch moderne Mensch.
Das weiß man bis heute nicht eindeutig. Hypothesen dazu gibt es aber mehrere. Eine Zusammenfassung findest du hier: https://www.nature.com/articles/s41598-021-84410-7.
Die Evolution probiert immer verschiedene Zweige / Entwicklungswege aus. manche stellen sich als erfolgreich heraus, manche aber auch nicht. Letztere sterben dann mit der Zeit aus, da sie durch "Neuentwicklungen" ersetzt werden.
Beim Homo sapiens hat sich in der Zeit von 70000 bis 40000 v. Chr. eine Strukturveränderung im Gehirn vollzogen, sog. kognitive Revolution (s. Harari, Eine kurze Geschichte der Menschheit, S. 34 ff), bei dem Neandertaler nicht, d.h. das Gehirn des Homo sapiens ist komplexer geworden, die "Gehirnkabel" wurden neu und reicher "verdrahtet" (Harari). Deshalb war der Homo sapiens dem Neandertaler allmählich in allen Belangen überlegen und hat ihn wohl überall verdrängt. Warum der Neandertaler dann ca. 30000 v.Chr. ausgestorben ist, weiß man bis heute nicht. Auch eine blutige "Säuberung" wird nicht ausgeschlossen. Vermutet wird auch, dass die kleinen Gruppen der Neandertaler an Inzucht zugrunde gegangen sind.
Der Homo sapiens war anpassungsfähiger und hat die anderen Menschenarten sukzessive verdrängt, genauso wie übrigens auch viele andere Arten auf der Erde. Beispielsweise die komplette amerikanische Megafauna ist dem Siegeszug des Homo sapiens zum Opfer gefallen.
Der Mensch hat auf der Welt schon seit je her ziemlich aufgeräumt.