Warum hat man Kinder früher geschlagen?

7 Antworten

Früher hat man beim Fehlverhalten von Kindern andere Erziehungsmaßnahmen für effektiv gehalten. Man hat damals geglaubt, dass Schläge wirksam seien. Heute ist die Wissenschaft fortgeschritten und Schläge werden als Erziehungsmaßnahme abgelehnt.

Schläge sind der kürzeste Weg, den eigenen Willen durchzusetzen, ohne sich mit mit dem Kind und dem, was es tut/getan hat, wirklich auseinandersetzen zu müssen.

Hat über Generationen funktioniert, weil es als "normal" galt, dass Kinder einfach zu funktionieren hatten, ohne Dinge in Frage zu stellen und ohne verstehen zu müssen, "warum" sie Dinge tun oder lassen sollten.

Das es ein Recht auf gewaltfreie Erziehung gibt, ist leider auch heute noch nicht bei jedem angekommen.

Photon00  30.09.2018, 12:23

Vielleicht hat man sich damit auseinandergesetzt und kam mit Worten nicht weiter und wenn Worte nicht helfen müssen andere Maßnahmen getroffen werden. Fehlender Respekt in der heutigen Zeit beispielsweise schreibe ich der viel zu laschen Erziehung im Elternhaus und Schule zu. Man sieht ja auch wie sehr sich das mit den Jahren verschlimmert. Als Notlösung finde ich einen Klaps schon ok...und das ist auch noch keine richtige Gewalt.

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1Wintertraum  30.09.2018, 12:40
@Photon00

Ich kann dir versichern, dass es früher nicht darum ging, mit Worten nicht weiterzukommen, wenn schon Kleinkinder regelrecht verdroschen wurden oder wenn Kinder Dresche bekamen, weil sie fünf Minuten zu spät zuhause waren … es wurde nicht diskutiert, sondern draufgehauen. Ich kann das in keinster Weise gut heißen. Nicht zu schlagen ist anstrengender, keine Frage, aber auch das kann funktionieren, wenn man sich Zeit nimmt und Dinge verständlich vermittelt.

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RBMannheim  01.10.2018, 15:37
@1Wintertraum

Ich halte auch nichts von Schlagen und es gab bei meinen 5 Kindern auch niemals eine Situation, wo ich das als "notwendig" hätte erachten können. Ich kann ohne Ausnahmen bestätigen, dass meine Kinder allesamt "brav" waren.

Aber mit einem Kind zu diskutieren zeugt weder von Souveränität, noch von einem Plan, was Erziehung angeht.

Und ja, ich kenne eine nennenswerte Anzahl von Kindern, wo die Eltern mit Worten gar nichts erreicht hätten, bzw. erreicht haben! Die "diskutieren" auch 20 Jahre danach noch, ärgern sich die Pest an den Hals und wundern sich, warum aus ihren Kindern nichts geworden ist! Dieser besagte Klaps zur rechten Zeit hätte viel Ärger, viel Stress, viel Medikamente und große Enttäuschungen für alle Beteiligten verhindert!

Das ist einfach so! Und da braucht auch kein studierter Psychoheini kommen und etwas Anderes behaupten!

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Der verheerende Satz aus der Bibel "Wer sein Kind liebt, schont die Rute nicht" war gültig und hatte eine starke Akzeptanz und hat es heute teilweise noch.

Die Welt war auch nicht so psychologisiert, wie heute, so dass man über die Folgen für die Psyche gar nicht nachgedacht hat.

Psychologie für den Normalbürger kam über Sigmund Freud (1856 - 1939) erst ganz langsam in das Denken und Fühlen der Menschen.

Das Recht des Stärkeren ist Jahrtausende alt. Nicht nur Eltern haben die Kinder geschlagen, auch Erwachsene wurden von der Justiz als Strafe gezüchtigt. Das war gang und gäbe, das kannten die Leute einfach nicht anders. Und das wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Ohne zu reflektieren, war ja bewährt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter dreier Kinder

Schlagen war früher einfach eine gängige Erziehungsmethode, dabei hat man sich nicht viel gedacht.

Es ist eigentlich ein Zeichen von Hilflosigkeit, wenn man sowas tut.