Warum hat E10 so eine schlechte Klimabilanz?

1 Antwort

Es liegt wahrscheinlich daran, wie das Ethanol gewonnen wird. Zwar werden Pflanzen vergoren, das bei der Verbrennung entstehende CO2 (des Ethanol-Anteils) ist dasselbe wie das von den Pflanzen aufgenommene - mithin CO2-neutral. Aber: die Pflanzen hopsen ja nicht von alleine in die Anlage. Die müssen angebaut werden, geerntet, transportiert. Teilweise werden Abfallstoffe verwendet, wie in Brasilien Zuckerrohr-Pressrückstände. Man kann ja nicht alles zu Rum verwerten, wer soll das trinken? Da ist die Verwendung als Kraftstoff naheliegend.

Aber wir haben das nicht, und es wird Mais angebaut. Oder eben Ethanol importiert. Alles das gibt dem eigentlich klimaneutralen Ethanol einen großen CO2-Rucksack mit, so dass die Verwendung von Erdöl teilweise günstiger wäre.

Und ja, der Wirkungsgrad spielt auch eine Rolle. Der Dieselmotor ist da einfach mal besser, und nur aus ideologischen Gründen in Verruf geraten.

Übrigens gibt es auch einen Benzin-Motor, der ungefähr den Wirkungsgrad des Diesels erreicht: der Atkinson-Motor (oder auch Miller-Motor). Man findet diesen Motor inzwischen in einer Reihe von Hybrid-Autos, wo er seine Stärken ausspielen kann.

EineForzaHorizo 
Fragesteller
 23.10.2023, 21:18

Für mich galt der Diesel immer als dreckig, dass er mehr Öl braucht zur Herstellung und mehr C02 erzeugt als ein Benziner... deshalb dachte ich immer der Benziner sei umweltfreundlicher auch wenn ehr mehr verbraucht...

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spelman  23.10.2023, 22:40
@EineForzaHorizo

Diesel und Benzin sind verschiedene Fraktionen, die aus demselben Erdöl gewonnen werden. Würde kein Diesel mehr genutzt, aber Benzin, hätten die Raffinerien ein Problem. Ein Liter Diesel enthält mehr Kohlenstoff als ein Liter Benzin und es entsteht bei der Verbrennung folglich mehr CO2. Der geringere Verbrauch des Dieselmotors gleicht das aber mehr als aus, so dass die CO2-Menge auf den gefahrenen Kilometer geringer ist.

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