Warum hat die Kirche in Mittelalter neue wissenschaftliche Erkenntnisse bekämpft?

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Es geht immer um Macht.

Auch was wir heute zu Glauben haben auf der Grundlage der Wissenschaftler, die sich genau gleich aufführen wie damals die Kirchenführer.

Es gibt keinen Unterschied im Gebaren der Besserwisser und Kompetenten weil Studierten Menschen die Zugang zu Wahrheiten hat, die das normale Volk nicht hat.

So lange alle an die Erhabene Obrigkeit glaubt und ihren Geschichten haben sie die Kontrolle.

Ja klar, also die Kirche hat ja beansprucht die einzig gültige Wahrheit zu verbreiten. Erkenntnisse die ihrem Weltbild widersprechen würden (zB heliozentrisches Weltbild statt geozentrisch) müssen nicht einmal direkt eine religiöse Relevanz haben, können aber trotzdem Zweifel an ganz vielen anderen Aussagen der Kirche säen. Weil wenn das nicht stimmt, kann sie sich ja auch in anderen Dingen täuschen.

Darüber hinaus muss man aber sagen, dass die Kirche nicht unbedingt und zu jeder Zeit unwissenschaftlich war. "Wissenschaft" hat über viele Jahrhunderte auch ganz anders funktioniert als heute, für viele Ansichten gab es sehr ausgeklügelte philosophische Erklärungen.

Warum hat die Kirche in Mittelalter neue wissenschaftliche Erkenntnisse bekämpft?

Was denn für "neue wissenschaftliche Erkenntnisse"? Das heliozentrische Weltbild hat deshalb eine aus dem Griechischen abgeleitete Bezeichnung, weil schon die alten Griechen erkannten, dass die Erde um die Sonne kreist. Klar wurde dieses Weltbild dann im Mittelalter wieder aufgegriffen, aber neu war es da schon seit etlichen Jahrhunderten nicht mehr.

Selbst dass die Erde eine annähernde kugelförmig haben muss, war schon den Griechen in der Antike bekannt, als von Jesus, noch mehr von der RKK und insbesondere vom Mittelalter noch keine Rede war.

Die Kirche ist es nicht gewohnt den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft sich zu beugen, somit wird da höchstens alle 500 Jahre einmal eine neue Erkenntnis bei ihnen eingebaut.

Es geht bei der Kirche um den Glauben, nicht um die Wahrheit.

Woher ich das weiß:Recherche

Die Kirche hat keine wissenschaftlichen Erkenntnisse bekämpft sondern es wurde Wissenschaft weitgehend im kirchlichem Umfeld betrieben.
Außerdem ist nicht jede richtige Erkenntnis Einzelner ist gleich anerkannte Wissenschaft.
An welche wissenschaftlichen Erkenntnisse hast du denn gedacht welche von der Kirche "verfolgt" wurden ?
Mir ist nur die Auseinandersetzung mit Galilei bekannt dessen Erkenntnis (welche zuerst nicht seine eigene waren) das bis dahin allgemein anerkannte geozentrische Weltbild infrage stellte und damit auch das Wirken Gottes als Beweger der Gestirne um die Erde als Mittelpunkt.. Hier ging es um Häresie !
In einem Prozess wurde ihm untersagt seine Ansicht zu verbreiten und er aufgefordert diese zu widerrufen. Die Verurteilung seiner Ansicht erfolgte aber nicht einstimmig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_Galilei#Der_Prozess_gegen_den_Dialog

Er hat noch viele weitere bedeutende wissenschaftlich Erkenntnisse erarbeitet, welche ihn zu keinem Konflikt mit den Kirchenbehörden brachte.

Die hier gebrachten Beiträge, welche als Grund für seine Verurteilung Machtstreben der Kirche anführen sind grausiger Blödsinn.

Zicke52  23.07.2021, 09:22

"Hier ging es um Haeresie"

Weil die wissenschaftliche Erkenntnis der Lehre der Kirche widersprach. Und deshalb wurde die Verbreitung dieser Erkenntnis untersagt. Und das nennst du "keine Bekämpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse"?

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Viktor1  23.07.2021, 10:26
@Zicke52
Und das nennst du "keine Bekämpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse"?

Genau. Es ging um Häresie, nicht um die Bekämpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse, welche es auch damals zu hauf gab und auch im kirchlichen Umfeld "erarbeitet" wurden.

Auch heutzutage gibt es doch Aussagen aus wissenschaftlichen Kreisen, welche abglehnt oder geleugnet werden. Dies als Bekämpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu bezeichnen wäre doch Schwachsinn.

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Zicke52  24.07.2021, 11:14
@Viktor1

Doch, es ging um die Bekämpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wissenschaft kann niemals "Haeresie" sein, weil sie nichts mit Glaubensinhalten zu tun hat. Wissenschaft ist grundsätzlich ergebnisoffen.

Dass die Kirche Ergebnisse, die ihr nicht in den Kram passten, als Haeresie bezeichnete, um ihr Verbot zu rechtfertigen, beweist nur, dass sie Wissenschaft grundsätzlich nicht akzeptierte.

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Viktor1  24.07.2021, 11:24
@Zicke52
beweist nur, dass sie Wissenschaft grundsätzlich nicht akzeptierte.

Das ist doch grausiger Blödsinn, die Fakten belegen das Gegenteil.

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Zicke52  24.07.2021, 12:59
@Viktor1

Nein. Wer Ergebnisoffenheit nicht akzeptiert, akzeptiert Wissenschaft nicht. Denn Wissenschaft IST ergebnisoffen.

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Viktor1  24.07.2021, 13:12
@Zicke52
Wer Ergebnisoffenheit nicht akzeptiert, akzeptiert Wissenschaft

Nicht jede Idee, Hypothese oder Theorie ist ein Ergebnis.
Tatsache ist, daß die christlichen Kirchen jeder wissenschaftliche Erkenntnis anerkennen. "Erkenntnisse" haben sich immer gestaltet, oft über Jahrhunderte und manche mußten auch relativiert, verworfen werden.

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