Warum hat Deutschland die Ostgebiete nach dem Krieg nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht zurückbekommen?
11 Antworten
Warum?
- weil schon 1945 keine Rückgabe geplant war. Mit Abschluss eines Friedensvertrages sollten die Gebietsabtretungen nur noch völkerrechtlich bestätigt werden.
- weil dort seit 45 Jahren schon hauptsächlich Polen bzw. Russen lebten und die Gebiete integraler Bestandteil der jeweiligen Staaten Polen bzw. Russland waren
- weil beide deutsche Staaten spätestens um 1970 die neuen Grenzen anerkannt haben.
- weil das vereinte Deutschland 1989/90 kein Interesse hatte, Anspruch auf ausländische Gebiete (vgl. Punkt 1-3) zu erheben, weil das niemand verstanden hätte, ohnehin chancenlos gewesen wäre und die Möglichkeit für die Wiedervereinigung von BRD und DDR vermutlich zerstört hätte.
- weil das vereinte Deutschland die Abtretung der Gebiete schließlich eindeutig völkerrechtlich verbindlich nochmal bestätigt hat. Das war eine Bedingung der Alliierten für die Zustimmung zur Wiedervereinigung. Und es hat schließlich nur realistisch anerkannt, was ohnehin seit 45 Jahren verloren war.
Björn irrt sich in vielen Punkten. Ist ein komplexes Thema.
Ah ja? In welchen Punkten genau irre ich mich denn deiner Meinung nach?
Und was genau sollten wir mit noch einer, ausschlicßlich von Polen und Russen bewohnten 2. DDR so anfangen?
Mal davon abgesehen, dass die Westmächte für die Widervereinigung Deutschlands ohnehin nur auf Prämisse der Oder-Neiße-Linie als Grenzlinie ihr Placet gaben.
Deutschland hat im Zuge der 2+4 Gespräche die Oder-Neiße Grenze völkerrechtlich anerkannt, mithin auf die s.g. ehemaligen deutschen Ostgebiete verzichtet.
Ohne dieser Anerkennung hätte es keine Wiedervereinigung gegeben.
Was so als ehemalige deutsche Ostgebiete betitelt wird, waren preußische Ostgebiete.
"Der Staat Preußen hat aufgehört zu existieren" wurde bereits 1945 im Potsdammer Abkommen vereinbart.
Eine Revision der Geschichte findet nicht statt.
Aber.. das wäre doch super... dan fliehen alle legal aus der DDR.. und der Staat löst sich selbst auf.
Weil die BRD aufgrund des Zusammenschlusses mit der DDR (Wiedervereinigung) auf diese Gebiete verzichten musste. Sonst hätte es keine Wiedervereinigung gegeben.
Deutschland hat im Zuge der 2+4 Gespräche die Oder-Neiße Grenze völkerrechtlich anerkannt, mithin auf die s.g. ehemaligen deutschen Ostgebiete verzichtet.
Ob das jetzt eine gute Idee war ist eine andere Sache.
Wie kann man von einer Wiedervereinigung reden wenn Länder fehlen, im Grunde haben wir nur Mitteldeutschland bekommen die DDR ??.
Ich hoffe mal die Polen machen was aus ihre gewonnen land.
Mein Urlaub 2017 in Kolberg zeigte ein verwahrlostes runtergekommenes stück land.
Wo Familien in Häusern leben die wie Ruinen aussehen und die Straßen aus Feldwegen bestehen im umland.
"Wie kann man von einer Wiedervereinigung reden wenn Länder fehlen, im Grunde haben wir nur Mitteldeutschland bekommen die DDR ??"
Die westlichen Gebiete waren vor 1945 im selben Staat vereint mit Mitteldeutschland (Sachsen/Thüringen), sowie Berlin, Branden- und Mecklenburg (die geografisch nicht zu Mitteldeutschland gehören). Diese Gebiete sind 1990 wiedervereinigt worden. Dass bei der Wiedervereinigung nicht alle ehemaligen Gebiete mit einbezogen worden sind, widerspricht dieser Bezeichnung ja nicht.
"Mein Urlaub 2017 in Kolberg zeigte ein verwahrlostes runtergekommenes stück land. Wo Familien in Häusern leben die wie Ruinen aussehen und die Straßen aus Feldwegen bestehen im umland."
Das erinnert mich an meine Reise durch die DDR 1989. Da sah's auch so aus. Ohne die Unterstützung durch einen wirtschaftlich florierenden Westen wird es in Polen sicher etwas länger dauern, bis solche armen Gegenden wieder vollständig auf die Beine kommen.
Das erinnert mich an meine Reise durch die DDR 1989
dann warst du in einer anderen DDR als ich
Das kann schon sein. Wir waren u.a. in Ost-Berlin. Da gab es ganze Straßenzüge, die aussahen wie direkt nach dem Krieg, einschließlich der Einschusslöcher von den Straßenkämpfen gegen die Rote Armee. Das war natürlich nicht überall so. Eine Straße weiter beispielsweise waren die Häuser frisch und picobello renoviert. Aber auch in Polen gibt's beileibe noch was anderes als ruinöse Häuser, und ich würde mir ohne genauere Kenntnis der Umstände kein Urteil darüber erlauben, warum ein Gehöft "verwahrlost" aussieht. Darum der zugegebenermaßen etwas polemische Vergleich mit der DDR.
Schade.