Krieg gegen die Sowjets und Japan?

4 Antworten

Die Chance einen Marsch nach Moskau erfolgreich hinzulegen, die Stadt einzunehmen, war bereits im Spätsommer 1941 hauchdünn und zum Herbst 1941 unmöglich geworden, der Krieg nach wenigen Monaten bereits verloren. Alle Spekulationen über ein wenn und aber sind unnötig und hätten gleiches Ergebnis erbracht, der Winter war nicht mehr ausschlaggebend, beschleunigte nur das unvermeidliche: Die Niederlage im 2. Weltkrieg.

Im Beispiel Sowjetunion ist die militärische Strategie Hitlers, dessen andere Vorstellung im Hinblick auf die Führung des Krieges bereits in Frankreich und zum Teil auch in Polen, stark von der Generalität der Wehrmacht abwich und dort schon zu heftigsten Debatten am Lageplan, als auch zum Stopp vor Dünkirchen sorgten, als Paradebeispiel für seine Dickköpfigkeit bestens zu erkennen, was ebenfalls ein Punkt für eine Niederlage im Ostfeldzug war. Auch hier wich er von der Absicht des OKH ab, das den Hauptstoß gegen Moskau richten und die Vernichtung des Feindes im Zentrum seines Landes und seiner Macht vorschlug. Hitlers strategische Überlegungen resultierten primär aus politischen und kriegswirtschaftlichen Erwägungen. Er wollte die Entscheidung auf den Flügeln suchen, im Norden Leningrad nehmen, die Verbindung zu den befreundeten Finnen herstellen, die Herrschaft über die Ostsee gewinnen, den Nachschub für den linken Heeresflügel (über die Ostsee) und die linke Flanke des Ostheeres sichern und im Süden die Ukraine nehmen, die Rohstoffe nutzen, die Rüstungsstätten im Donezk-Gebiet für die Wehrmacht einspannen und schließlich die Erdölfelder des Kaukasus ausbeuten. Erst danach sollte Moskau, 1941 wichtiger als in den Kriegen, die Karl XII. von Schweden und Napoleon I. gegen Russland führten, genommen werden.

Zum Ende 1942 hat Hitler keine strategischen Einfälle mehr, einen Kriegsplan gab es seitdem nur noch ansatzweise. Seit 1942 scheut Hitler militärische Risiken und jede bewegliche Operationsführung auf längere Sicht, er gibt, was nach Lage der Dinge gelegentlich nötig gewesen wäre eroberte Gebiete nicht freiwillig preis, entblößt Nebenkriegsschauplätze und Nebenfronten auch zugunsten entscheidender Kriegsschauplätze nicht und schiebt unangenehme Entscheidungen so lange wie nur irgend möglich hinaus, auch wenn es nötig ist, rasche Entscheidungen zu fällen.

Während er nach 1935 hektisch drängte, ist er jetzt übervorsichtig, starrsinnig, greisenhaft beharrlich und macht, wie Stalin 1941 vor Moskau, die Verteidigung jedes Quadratmeters Boden um jeden Preis zum alleinigen Prinzip seiner militärischen Führung . Der immer misstrauischer werdende Hitler trotz aller Erfahrungen wird zunehmend unbelehrbar. Vorschläge, gleichgültig woher sie kamen, erschienen ihm nicht mehr als Ergänzungen und Hilfen, sondern als Versuche, ihn sich zu unterwerfen. An seinem inzwischen beängstigend spürbar gewordenen Misstrauen und Argwohn, seinen immer häufiger auftretenden Wutanfällen und dem aggressiv rechthaberischen Starrsinn scheitern die meisten Militärs: alle Oberbefehlshaber des Heeres, von Hammerstein, von Fritsch und von Brauchitsch, sämtliche Chefs des Generalstabes des Heeres.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Auch ohne Japan hätte De den Krieg gegen die Sowjetunion gewinnen können oder zumindest ein Patt erreichen können.

Mit eroberten Leningrad und Moskau.

Stressika  10.12.2023, 22:01

Ach ja? Details bitte

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Stressika  10.12.2023, 22:07

Da sind zum einen die Punkte wie in meiner eigenen Antwort genannt und dazu kommt erschwerend, dass die Nationalsozialisten fest davon überzeugt waren den Krieg gegen wen auch immer zu gewinnen, denn Naivität, Beschränktheit und Fanatismus hatten nicht nur bei Hitler sondern in sämtlichen Reihen dazu geführt das jeder Feind grundsätzlich unterschätzt; und die eigenen Möglichkeiten kolossal überschätzt wurden.

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archibaldesel  10.12.2023, 22:25

Die Nazis haben weder Leningrad noch Moskau erobert. Insofern hättest du auch gleich Nein antworten können.

Abgesehen davon sind Städte nur Symbole. Die militärischen Produktionsstätten lagen östlich des Urals und weder in Leningrad noch in Moskau.

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Historie ist kein Computerprogramm.

Ich mache es kurz: Nein.

Japan hatte nicht die Kraft weiterhin Insel um Insel einzunehmen bzw. später gegen die USA zu kämpfen und Insel um Insel zu verlieren, dann noch hunderttausende Soldaten in China gebunden zu wissen und dann noch gegen die Sowjetunion zu agieren. Japan hat in China über 1 Mio. Mann verloren. Zudem galt es auch das Heimatland bzw. -insel zu verteidigen. Es wäre ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen, mehr nicht.
Und Japan hatte sich 1939 in der Schlacht am Chalchin Gol die Finger verbrannt. Sie schlossen mit 1941 mit der UdSSR einen Neutralitätspakt ab und das wars.