Warum hassen so viele Menschen Berlin?
Hallo,
also, ich bin ja gebürtiger Berliner und finde Berlin voll schön, könnte mir niemals vorstellen woanders zu leben. Hat aber auch damit etwas zu tun, dass es eben meine Heimat ist, bin hier geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe Familie/Freunde hier und kenne die Stadt wie meine Westentasche.
Mir ist nur aufgefallen, dass viele andere Nicht-Berliner oder Auslandsausländer die Stadt immer schlechtreden. Warum ist das so? Speziell die Bayern verweisen ja auf den Länderfinanzausgleich, obwohl sie ja früher selber über Jahrzehnte am Tropf hingen. Ist das Neid oder sehe ich als Berliner vielleicht nicht wie schlecht die Stadt doch eigentlich ist.
Grüße,
Mülli
10 Antworten
Speziell die Bayern verweisen ja auf den Länderfinanzausgleich, obwohl sie ja früher selber über Jahrzehnte am Tropf hingen.
Das mag oberflächlich betrachtet ein gutes Argument sein, greift aber kaum, dar Bayern heute in einem Jahr mehr einzahlt, als es in 30 Jahren bekommen hat. Aber das nur nebenbei.
Berlin polarisiert. Man liebt es oder man hasst es. Dazwischen gibt es wenig bis nichts.
Und sind wir mal ehrlich: Die Berliner Politik und Verwaltung ist häufig ein Witz und für Leute aus anderen Bundesländern, wird ein Besuch beim Bezirksamt oft zum Kulturschock.
Berlin hat einen herben Charm, mit dem manche Leute nichts anfangen können. Andere lieben ihn.
Ich bin Berlinerin und finde Berlin toll. Berlin ist so toll, dass es gar nicht jedem gefallen muss. ;)
3,50€ für nen Döner als Urberliner? Den Stand möchte ich wissen.
Wir zahlen 200 km entfernt 4,50 und 5-5,50 für nen großen.
In Schöneberg kriegst du überall einen Döner für 3,50.
Dann werden wir mal vorbeigucken, wenn ich meine Familie besuche. Bis dann!
Ich denke es kommt darauf an, wer das sagt und in welchen Lebensumständen man dort lebt oder ob es aus der Entfernung geschieht.
Und. ja, klar, es ist deine Heimat.
Warum besteht sonst Prenzlberg, Mitte und Friedrichshain fast nur noch aus "Schwaben", Spaniern, Skandinaviern und Amis- so schlecht können die es da ja nicht finden. Die haben ja auch sehr gute Lebensbedingungen.
Ich habe ein Jahr in Berlin verbracht und finde es gut, auch, wenn auf Dauer auf dem Weg zur Arbeit die BVG schon sehr nervten. Interessanterweise waren es die Berliner, die ich traf, die dauernd gemeckert haben, über die Politik, die Schulen, den Dreck, die Arbeitsmöglichkeiten.
Berlin ist cool, vor allem die Techno-Szene gefällt mir.
München oder Köln finde ich ätzend.
Ich war früher gern in Berlin. Heute kommt mir Berlin verdreckt, verwahrlost, ethnisch zerspalten und schlecht verwaltet vor. Es herrscht da politisch eine große Wurstigkeit, man arrangiert sich mit Rechtsbrüchen, Kriminalität, Drogendealern und huldigt wirren Ideologien. Nur in Berlin kann Grünen die Idee kommen, den Drogendealern im Görli ein Denkmal zu setzen. Nur in Berlin kann jahrelang wie in der Revaler auf einem Hochhausdach die Riesenparole unangetastet prangen: "Deutschland verrecke". Linksextremisten genießen Narrenfreiheit, können in der Rigaer den ganzen Kiez einschüchtern. Man nimmt es hin, dass Schwule von jungen Migranten verfolgt werden, regt sich aber gleichzeitig ganz provinziell über "Schwaben" auf, die am Prenzlauer Berg Wohnungen kaufen.
Ich liebe Berlin, Egal ob du fragst oder miteinander versuchst, was rauszubekommen du kriegst Hilfe. Wir hatten saumäßiges Glück, eine Dampflock im Volldampf auf die Kamera zu bekommen, darüber in der S-Bahn geredet und erfuhren gleich wo die herkommt. Und nein nicht aufdringlich.
Weiter in der Innenstadt, zwei nicht deutschsprachige Männer wollten zur Ausländerbehörde und sprachen uns an. Na zeigten uns den Brief. Die waren zu weit und falsch rum unterwegs. Ich hab es mit dem Hundsmiserablen Schuldeutsch versucht, Go out and turn back. Das klappte nicht. Das man ein Handy auch zum telefonieren nutzen kann (Call a friend) auch nicht. Mittlerweile half der halbe U-Bahn Wagen. Ein landsprachiger der Etwas später zustieg und die zwei verstand half dann.
Für alle die sagen. Die Berliner Schnauze sei grob, Berlin und das Umland kennt etwas, das niemand mehr kennt. Das klare NEIN. Ohne rum zu quatschen. Nur Berlin ist längst zu bunt.
Aber alles um die A10 Ist lange nicht so bunt. Ich komme aus dem Autobahndreieck A2/A10 das hört nach 30 Jahren noch jeder.
Und niemand sieht das negativ.
Kurz nochmal zum Länderfinanzausgleich: Die Bayern haben aber auch enorm von der Nachkriegspolitik profitiert: Da haben viele, viele Unternehmen, die früher ihren Sitz in Berlin hatten, ihren Sitz nach München und Co. verlegt, weil man Angst hatte, verstaatlicht zu werden.
Aber ja, ich teile deine Anschauung als Berliner. Vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, dass uns alle so shitty finden. Die Mieten steigen ja eh schon und wenn sich rumspricht, dass Berlin eigentlich gar nicht soo shitty ist, dann werden wir Ur-Berliner bestimmt nicht mehr 3,50 fürn Döner zahlen können....