Warum haben so viele Österreicher 1938 dem Anschluss zugejubelt?

6 Antworten

Bis 1806 war Österreich der tonangebende Teil Deutschlands. Eigentlich noch bis 1866. Dass es danach diese Rolle verloren hatte, haben viele Österreicher nie verwunden. 1919 wollte sich Österreich Deutschland anschließen. In der Verfassung stand ausdrücklich, "Deutsch-Österreich" sei ein Teil des Deutschen Reiches. Die Alliierten haben das aber verboten.

Der "Anschluss" entsprach also wahrscheinlich dem tatsächlichen Willen eines großen Teils der Österreicher. Faschismus war ihnen nicht neu, den hatten sie in den 30er Jahren schon erlebt ("Austro-Faschismus").

Weil sie auf den wirtschaftlichen Aufschwung gehofft haben und wieder zu neuer Größe kommen konnten. Das Kaiserreich war erst seit kurzem vernichtet worden und Österreichs Gebiete abgetrennt und unter fremde Kontrolle gestellt.

Die standen schon damals auf Globalisierung.

Heute würden sich viele Deutsche lieber Österreich anschließen ;-)

Faschistische Tendenzen waren schon Jahre zuvor gegeben (siehe Dollfuß ´34).

Da war eine Einverleibung naheliegend, vor allem mit so einer starken politischen Macht, zumal sich die österreichischen und deutschen Wege erst 1866 im Deutsch-Deutschen Krieg endgültig getrennt hatten.

Im Versailler Vertrag 1919 war bereits ein solcher Anschluss übrigens untersagt worden!

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – im Masterstudium Politikwissenschaften
LenaNow  21.03.2020, 12:54

Dollfuß war ganz klar gegen das faschistische Deutschland. Darum wurde er von den Nationalsozialisten auch ermordet.

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Rocker73  21.03.2020, 12:56
@LenaNow

Das jemand faschistische Tendenzen hat, bedeutet nicht, dass er auch den deutschen Faschismus in Form des Nationalsozialismus befürworten muss.

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Aischylos  21.03.2020, 13:04
@LenaNow

Das Deutsche Reich war nationalsozialistisch nicht faschistisch.

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Österreich hatte bereits eine faschistische Mehrheit. Das will ja heute auch die AfD in Deutschland.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Aischylos  21.03.2020, 13:03

"Die Vaterländische Front (abgekürzt VF) war eine politische Monopolorganisation in Österreich zur Zeit des autoritären Ständestaats. Sie wurde im Mai 1933 von der Bundesregierung unter Führung von Engelbert Dollfuß gegründet. Im Selbstverständnis seiner Protagonisten war der Verband „berufen, der Träger des österreichischen Staatsgedankens zu sein“ und sollte „die politische Zusammenfassung aller Staatsangehörigen, die auf dem Boden eines selbständigen, christlichen, deutschen, berufsständisch gegliederten Bundesstaates Österreich stehen“ bilden.[1] Nach der Ausschaltung von DemokratieParlament und Opposition fungierte die Organisation nach faschistischem Vorbild als Einheitspartei mit Monopolstatus." (Wikipedia)

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