Warum haben nichtbehinderte Menschen die keinen Kontakt zu Behinderten haben Berührungsängste bei behinderten Menschen?

Fremdes oder Unbekanntes macht Angst.

Hinzu kommt ein mögliches Verantwortungsbewusstsein, was sich einige dann nicht zutrauen, weil es eben fremd ist.

Vergleichbar mit Kindern in psychologischer Hinsicht. Lernt ein Kind, dass die einzige Aufmerksamkeit (Liebe), die es erhält, negativer Natur ist, wird es bspw Gewalt als erforderlich betrachten und da es diese kennt und vllt als selbstverständlich erachtet, danach suchen.

Findet man nebenbei auch bei einige Damen. Da kommen aber einige weitere Gesichtspunkte hinzu.

Grade weil sie keinen persönlichen Kontakt und dadurch keinen Bezug zu diesem Thema haben.

Wie erkläre ich das....

Bereits in meiner Kindheit hatte ich durch meine Familie persönlichen Kontakt zu beispielsweise einer Nenn-Tante die an MS erkrankt war.

An meine Grundschule angegliedert war eine Sonderpädagogische Grundschule (im Nebengebäude).

Eines meiner älteren Geschwister arbeitete einige Zeit lang mit behinderten Kindern. Als Kind war ich beeindruckt von den kleinen Geschichten über Erfolge. Beispielsweise "Er hat heute festgestellt das er Hände hat. Ich freu mich so".

In meiner Teenagerzeit hatte meine Mom Kontakt zu einer Frau die einen behinderten erwachsenen Sohn hatte (Motorradunfall). Dadurch hatte meine Mom auch Kontakt zu ihm (ein absolut lieber herzensguter Typ) und im Endeffekt bestand auch zwischen mir und ihm hier und da Kontakt während ich aufwuchs.

Während eines Praktikums in einer WfB merkte ich "das ist mein Ding. Das ist die Art Job die ich will und kann".

Mein damaliger Freund hatte Angst "davor". Wenn er mich mal vom Praktikum abholte, weigerte er sich sein Auto zu verlassen. Er wollte "damit" nichts zu tun haben und tat mein Praktikum als notwendiges Übel und Spleen ab. Er reagierte eifersüchtig auf die von mir dort verwendete Zeit.

Meine Erzieherausbildung startete ich mit dem knallharten Wunsch "Ich will im Bereich der Behindertenpflege/ Behindertenbetreuung arbeiten". Mitschüler/innen aus meinem Ausbildungsjahrgang - die bis dahin keinen Kontakt zu Behinderten hatten - sagten unter anderem "Boah Rockige, das könnt ich nie! Die würden mir die ganze Zeit einfach nur so leid tun!".

Kurz gesagt: Es ist der bisher nie stattgefundene (ungezwungene, lockere) Kontakt. Es sind die persönlichen Ängste und Sorgen mit denen man sich dadurch konfrontiert sieht. Und teils spielt bei Manchem auch eine Rolle mit welchen Aussagen sie daheim aufwuchsen wenns um das Thema ging.

Ich habe z.B. einen Kumpel gehabt, der blind war. Ich habe ihn völlig normal behandelt und er sich völlig normal uns gegenüber. (Ausnahme : Auf Parties rief er jedesmal: "Der Letzte macht das Licht aus ! " Als ich beim Gassi gehen eine blinde Frau mit Begleithund kennenlernte, bahnte sich schnell eine Freundschaft an. (Die Hunde haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen) Auf den Waldwegen habe ich die Rolle des Blindenhundes übernommen und die Fellbündel haben rumgetobt. Ein Bild von uns hat sie sich über streicheln gemacht. Mein Hund war extrem langhaarig,- ich habe eine Glatze.:-) Völlig normal alles. Z.Zt. brauche ich einen Rollator wegen Arterienproblemen. Unglaublich, wie freundlich und hilfsbereit die Leute sind, ohne aufdringlich zu sein. Ich habe also sowohl in der aktiven als auch in der passiven Rolle nur Hilfsbereitschaft und Normalität erlebt. Keine Spur von Berührungsängsten oder so. LG. Micha

Weil viele dabei vergessen das es noch immer ein Mensch ist. Mensch bleibt Mensch der genauso Spaß und Witze versteht wie jeder andere auch, auch über auch selbst!

Weil man nicht weiß, wie man mit diesen Menschen umgehen soll.

Ist bei den meisten 14 Jährigen Jungs auch so, wenn sie auf Mädchen treffen.