Habt ihr Berührungsängste bei geistig behinderten Menschen?

9 Antworten

Nein habe ich nicht. Kenne selbst einige da ich in einigen Einrichtungen gearbeitet habe wo solche Menschen Leben. In vielen Fällen ist es sogar so das diese Menschen Mehr Empfinden und wissen wenn jemand leidet oder nicht. Da ich mit Depressionen zu tun hab ( Privat) ,ist das denen aufgefallen. In anderen Einrichtungen wo solche Menschen nicht Aktiv lebten war das nicht der Fall. Sie können also durchaus mehr wissen als einem Lieb ist ohne das man was dafür kann.

Nein, sonst würde ich wohl kaum mit einigen von ihnen arbeiten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Berührungsängste von nicht-behinderten Menschen ggü. behinderten Menschen dadurch zustande kommt, weil letztere exkludiert wurden und werden. Dadurch haben Menschen ohne Behinderung gar nicht die Möglichkeit Kontakt zu Menschen mit Behinderungen aufzubauen und ihre Ängste so abbauen zu können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity
krivor  25.02.2022, 20:33
dadurch zustande kommt, weil letztere exkludiert wurden und werden

Genau das.

Aber Inklusion ist auch nicht die Lösung dafür.

0
krivor  25.02.2022, 20:38
@Selkiade

Besondere Schulung und Förderung muss sein. Das ist sehr wichtig für die Behinderten. Ich war in einer GB-Schule als Praktikantin - unglaublich, was man alles machen kann, wenn man diesen kleinen Schlüssel hat (auf 4 Kinder 1 Lehrer und 1 Praktikantin).

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit: mehr Praktikumsplätze in solchen Einrichtungen. Es gab ja einen großen Einbruch der Kräfte, als die Zivis wegfielen.

Auch wäre es gut, wenn man mehr mit diesen kindern - und später Erwachsenen - an die Öffentlichkeit ginge. Hier in unserer Gegend ist es üblich, dass die Behinderten freitags nachmittags (dann ist Markt im Ort) einkaufen gehen. FAst jedes Dorf hat seine Einrichtung zur Wiedereingliederungshilfe (Schwachsinn, aber egal), und die gehen dann ins Einkaufsdorf zum Einkaufen.

Oder sie treffen Nachbarn und andere Menschen beim Spazierengehen.

0
Selkiade  25.02.2022, 20:42
@krivor

Dein erster Gedanke (mehr Praktikumsplätze) kann nur funktionieren, wenn sich genug Menschen finden, die das freiwillig und gerne machen. Denn jemand der sich dazu zwingen muss, aber eigentlich gar nicht will, ist der Einrichtung definitiv keine Hilfe. Da die ausbildenden Schulen aber nicht mal alle Ausbildungsstellen besetzt bekommen, zweifle ich daran, dass es genügend Praktikant*innen geben wird.

Dein zweiter Gedanke (mit den Leuten auf die Straße gehen) geht doch schon in Richtung Inklusion!

1
krivor  25.02.2022, 20:54
@Selkiade
 kann nur funktionieren, wenn sich genug Menschen finden, die das freiwillig und gerne machen.

Das kommt daraus an, wie man dafür wirbt und es präsentiert.

Dein zweiter Gedanke (mit den Leuten auf die Straße gehen) geht doch schon in Richtung Inklusion!

Okay, aber ich meinte damit jetzt die schulische Inklusion, dass Lernbehinderte zusammen mit den "normalen" Kindern lernen sollen. Das ist absoluter Schwachsinn, da kommen beide Sorten zu kurz.

Mir scheint, man will hier unter einem Deckmäntelchen, Gutes erreichen zu wollen, das Niveau in den Schulen immer weiter absenken. Das Volk der Dichter und Denker soll verblödet werden. Stichwort Frankfurter Schule.

https://www.youtube.com/watch?v=Nk-f6PrDBR0

0

Nein, warum auch?
Ich arbeite mit einer Einrichtung für Menschen mit Handicaps, bin dort irgendwann zur "Haus- und Hofphotographin" avanciert. Und es macht Spaß. Die meisten sind offen, herzlich und gerade raus. Das ist sehr angenehm.

Vorsichtig bin ich schon, bin ja kein Fachmann und weiß nicht wie die Reagieren.

Nein, aber auch kein Bedürfnis danach