Warum haben einige Investmentbanker einen schlechten Ruf (weshalb vertrauen einige sie nicht)?

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Ich war über 16 Jahre in der Börseabteilung und davon über 8 Jahre im Investment Banking tätig als Bankkaufmann und keiner hat mich gehasst. Im Gegenteil, man war neidisch auf mich, weil ich über 5.000€ netto im Monat verdient habe + Bonus am Jahresende, wenn man seine Ziele ereicht hat und ich habe sie stets erreicht. Trotzdem fahre ich keinen Porsche, obwohl ich mir einen gönnen könnte, aber ich finde ein normaler Toyota Auris mit 116PS tuts auch. Es ist falsch zu denken, daß die Investment Banker alle böse sind. Es gibt viele Aufgaben im Investment Banking. Von der Beratung und Verkauf zum Eigenhändler in Anleihen, Aktien, Devisen, Roshstoffe usw. Auch gibt es da Analsyten die sich nur mit dem Markt beschäftigen und die Berater zur Seite stehen und Research an die Kundschaft liefern. Nur ein kleiner Teil der Leute war für die Finanzkrise verantwortlich. Eine Gruppe die diese ABS-Wertpapiere kreiert und erfunden haben. Diejenigen die die Papiere dann auch verkauft haben kannten die eigentlichen Risiken nicht, Sie haben nur ihren Job gemacht um die Papiere an den Mann zu bringen. Daher sollte man die Leute rügen die die Papiere geschaffen haben. Das sind die eigentlichen Bösen. Alle anderen machen nur ihren Job und das sehr erfolgreich und unter extremen Stressbedingungen. Nicht jeder ist für diesen Job geschaffen, denn man muss vieles gleichzeitig machen und unter Druck arbeiten können.  Dafür verdient man auch prächtig und kann dann wie ich es auch getan habe mit dem 40. Lebensjahr in  Rente gehen.  

berkersheim  12.03.2017, 21:17

Zustimmung und Ergänzung: Auch Investmentbanker können in unseren Rechtsgeflechten - und das sind Finanzgeschäfte - nur das machen, was die durch Politiker vorgegebene Rechtsspechung erlaubt. Die wiederum lassen zu, was ihren eigenen unredlichen Absichten dient, auch wenn sie es öffentlich beklagen. Und ein Großteil der Parlamentarier hat null Ahnung, was sie da als Vorlagen absegnen.

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Der Ruf von Investmentbankern hat während der Weltweiten Finanzkrise vor etwa 10 Jahren ganz erheblichen Schaden genommen. Man warf ihnen vor, sie hätten in betrügerischer Absicht korrupte Ratingagenturen bezahlt, die faule Kredite und ähnliches als sehr gute Investitionen deklarierten, um diese an ihre Investoren verkaufen zu können.

Banker im allgemeinen haben ja noch nie einen wirklich guten Ruf genossen, viele betrachten Sie als die Menschen, die zu der realen Wirtschaft nichts beitragen, sondern indem sie aus Geld nur mehr Geld machen, lediglich aus dem Reichtum der Realwirtschaft abschöpfen, ohne dabei neue Werte zu schaffen.

Nachdem aber in der Finanzkrise so viele Menschen Geld verloren hatten, auf dass sie angewiesen waren, unter anderem zum Beispiel viele ältere Menschen, die ihre Rentenersparnisse dabei verloren hatten, hat man die scheinbar verantwortlichen Investmentbanker umso mehr gehasst. 

Das ist allerdings lediglich ein kleines Bruchstück der Wahrheit. 

Falls es dich interessiert, es gibt da einen hochinteressanten Film zu dem Thema der Finanzkrise namens "Inside job". Es ist eigentlich eher eine Dokumentation als ein Film.

Hassen ist ein starkes Wort...

Die vorherrschende Meinung ist einfach, dass es ihnen hauptsächlich um Rendite geht und sie dabei die Moral außer Acht lassen. Bspw. Spekulationen mit der Lebensgrundlage anderer (durch Optionsgeschäfte auf Lebensmittel oder Rohstoffe), fragwürdige Investments durch die finanzielle Mittel in Rüstungsgeschäfte/Kriegsgebiete fließen, höchst risikoreiche Geschäfte tätigen - einfach weil solche Invests die höchsten Renditen versprechen. Die Geschäftsgebaren sind für Außenstehende / Branchenfremde kaum zu durchschauen.

Aber: Hier ist (wie fast überall im Leben) keine Pauschalisierung möglich.

Sie beraten zu hochriskanten _Geldanlagen, und dann ist das Geld evt. verloren, kann einen schon   ärgern. Und fahren am Ende noch Porsche. Vom Geld ihrer Kunden.