Warum haben die Europäer Angst vor Russland und keine vor den USA?

14 Antworten

Die Frage ist zu allgemein gehalten, denn keineswegs alle Europaeer haben Angst vor Russland. Der stetige Tropfen Negativpropaganda hat Schuld daran. Ausserdem spielen die besseren Lebensbedingungen der Europaer, gegenueber Russland, natuerlich eine endscheidene Rolle dabei. Als ob der Lebensstandard sinken wuerde, wenn nur Handel mit Russland betrieben worden waere, niemand wollte deren Normen uebernehmen, geschweige sie wuerdem ihm aufgedraengt.

Eine grosse Schuld daran traegt auch der kalte Krieg, unterschwellig "tobt" er ja immer noch, man kann diesen Zustand zyklisch bezeichnen, denn die Hetze ist ja taeglich Brot der Medien.

Meine Meinung ist, die USA ist die groessere Gefahr, allein schon da sie die Erstschlagsstrategie der A-Waffen nicht beilegen.

Die "Angst" vor Russland ist seit Otto von Bismarck deutsche Staastdoktrin. Das zieht sich in ungebrochener Kontinuität vom Deutschen Reich über die Weimarer Republik, das Dritte Reich bis hin zur Bundesrepublik und dient zur Rechtfertigung aggressiver deutscher Außenpolitik. Zwischendurch hat man Russland bzw. die Sowjetunion zweimal überfallen und mit mörderischen Kriegen überzogen.

In dieser langen Periode antirussischer Hetze haben sich entsprechende antirussischen Ressentiments tradiert, die bei Bedarf hochgekocht werden. Im Kalten Krieg behauptete man von denen bedroht zu werden, die man zuvor überfallen hat und vernichten wollte. Deshalb hat man die Sowjetunion / Russland auch mit Sanktionen und Boykotten überzogen und nach Kräften geschadet, wo es nur ging.

Nach dem Ende des Kalten Krieges, mit den Zerfall der Sowjetunion, und der anschließenden Schwäche Russlands auf dem Status ein faktischen Halbkolonie des Westens, war nicht Angst, sondern Verachtung und Überlegenheit das vorherrschende Gefühl im Westen. Um russische Befindlichkeiten und deren Sicherheitsbedürfnisse wurde sich nicht geschert und die NATO wurde absprachewidrig bis an die Grenzen Russlands vorgeschoben.

Seit dem ersten Amtsantritt Putins, seit dem wirtschaftlichen und kulturellen Wiedererstarken Russlands, verbunden mit der Emanzipation vom "Westen" wurden die alten antirussischen Ressentiments wieder aus der Mottenkiste hervorgekramt und ein Propagandafeldzug gestartet, wie zu Hochzeiten des Kalten Krieges.

Da hatten und haben die Russen doch tatsächlich die Frechheit, sich dem Willen des "Westens" zu widersetzen. Die wissen wohl nicht, dass wir die Guten sind. (Ironi off)

Die Russen haben bedeutend mehr Grund, Angst vor uns zu haben, als wir vor denen. Die Rüstungsausgaben der NATO sind schließlich ca. 20 mal höher als die Russlands.

Weil ihnen ständig eingebleut wird von den Massenmedien, dass der Russe BÖSE und die Amis GUT seien. - Selbst denken wurde den meisten bereits abgewöhnt.

Militärisch gesehen sind die größten Machtkonzentrationen:

  • USA + NATO (in der auch Deutschland ist)
  • Russland + GUS
  • China mit einer recht unklaren Einflusssphäre

vor den eigenen Verbündeten fürchtet man sich in der Regel nicht. Vor dem Rest hat man besser Respekt um nicht mal eben versehentlich den dritten Weltkrieg auszulösen.

Also als Europäer habe ich zur Zeit mehr gegen die USA wie gegen Russland. Von Angst kann man da jetzt nicht sprechen, die dient nur dazu um die Massen zu kontrollieren und auf Kurs zu bringen.

Die Begründung liegt darin, das Deutschland mehr oder weniger ein Vasallenstaat der USA ist, sie nimmt zuviel Einfluss auf Deutschland bzw. Europa.