Warum haben Arabische Zahlen so viele Schreibweisen?
Wenn man nach Arabischen Zahlen z.b von 1-10 googlet, findet man irgendwie total viele unterschiedliche Schreibweisen. Zum Beispiel die 1: Wahed oder Wahd oder WaaHid usw...
Woher kann man da wissen, welche Schreibweise stimmt?
5 Antworten
Da gibt es keine richtige oder falsche. Arabisch kann man eben nicht exakt übersetzen. Manche Buchstaben haben wir gar nicht und jeder macht eine andere Umschrift. Keiner hält sich an eine einheitliche Lautschrift, die es aber sehr wohl gibt.
Wahid ist jedenfalls richtig. Ausgesprochen: Wähid.
Die Unterschiede kommen auch durch die verschiedenen Dialekte.
So sagt man zu zwei manchmal ithnain oder tnin, tnain... Und in Marokko sagen sie zu zwei sogar juj.
Transkription ist halt eine schwierige Sache, abhängig von der Sprache, in die man transkribiert. Da kann eigentlich nicht von richtig oder falsch sprechen, man kann allenfalls die Transkription einer Sprache (meistens die englische) übernehmen.
Aber warum sollte man? Wir schreiben jetzt oft Beijing - mir ist Peking lieber, kann ich auch leichter aussprechen.
Arabisch wird (in den Ländern, in denen Arabisch gesprochen wird) mit arabischen Zeichen (nicht mit unseren lateinischen Buchstaben) geschrieben, und dazu gibt es verschiedene sog. "Transkriptionen".
Eine Transkription ist in diesem Fall die Umsetzung aus einem anderen Schriftsystem (hier dem arabischen) in unser lateinisches Schriftsystem.
Das kann auf verschiedene Arten erfolgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transkription_(Schreibung)
Um ein Beispiel zu bringen:
جمال عبد الناصر
"Gamal Abdel Nasser", "Dschamal Abd an-Nasir", "Ǧamāl ʿAbd an-Nāṣir"
https://de.wikipedia.org/wiki/Gamal_Abdel_Nasser
Hier ist z.B. schon das Problem zu erkennen, wie man das "dsch" in lateinischen Buchstaben schreiben soll. Die letzte Transkription zeigt die langen Vokale an.
https://l-lingo.com/free-lessons/de/lerne-arabisch/zahlen-1-10.html
Hier kann man sich die Aussprache anhören.
oder: Eins, One, Un, Uno u.s.w.
Wenn ich Arabisch transkribiere, nehme ich in der Regel die der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, die international am erfolgreichsten scheint. Die hat den großen Vorteil, dass sie grundsätzlich auch wieder ins Arabische rückttranskribiert werden kann.