Warum gibt es Trostpreise oder sportliche Wettkämpfe ohne Punktesystem?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Sport sollte Gewinner und verliere beinhalten 67%
Trostpreise/keine Punkte sind super 33%

7 Antworten

Warum gibt es Trostpreise oder sportliche Wettkämpfe ohne Punktesystem?

Es kommt drauf an worum es bei der ganzen Sache eigentlich geht. GERADE bei Kindern, die man ggf. eher zu Sport und Bewegung ermutigen will sehe ich das als positiv an.

Der Effekt den du beschreibst sehe ich persönlich nicht. Denn es wird ja durchaus unterschieden ob jemand den ersten Platz gemacht hat oder einfach nur dabei war. Insbesondere auch unabhängig von dem Preis, denn der Gewinner hat schließlich gewonnen. Das ändert sich aber auch nicht, wenn am Ende ALLE ein paar Gummibärchen bekommen.

Ich hab in meinem leben grade durch Misserfolge mehr gelernt als durch Erfolge. Und ich kenne etliche Leute die sehen das ganz genauso.

Und der Misserfolg in dem Falle ist, dass man eben nicht gewonnen hat. Das bekommt das Kind ja durchaus auch mit, dass eine Unterscheidung zwischen dem Gewinner und demjenigen gemacht wird, der einfach nur mitgemacht hat.

Wenn es denn wirklich um einen Wettkampf an sich ging und nicht einfach nur alles zum Spaß war und niemand sich so wirklich darum kümmert wer eigentlich gewonnen hat.

Abgesehen davon finde ich die Misserfolge Geschichte hier auch unpassend, weil man nicht durch den Misserfolg lernt, sondern durch die Korrektur. Wenn jetzt aber Jana schneller läuft als Tim, dann ist fraglich ob für Tim überhaupt eine Korrektur möglich ist aus der er lernen könnte (wenn er denn wollte).

Tim könnte sagen 'muss ich eben mehr üben'... aber das ist keine individuelle Korrektur, die durch das Außenrum vorgeschlagen würde, sondern es ist eine Lektion, die er in dem Moment lernt in dem er sieht 'Jana ist schneller' wenn er denn den Ehrgeiz hat schneller als Jana zu sein.

stattdessen wird man belohnt das man verloren hat

Wird man nicht und so hat es bisher auch kein Kind aufgefasst das in meinem Umfeld gewesen wäre oder mit dem ich irgendwie etwas zu tun gehabt hätte.

Also was soll ich antworten?

Klar muss es Gewinner und Verlierer geben. Bzw. Es muss keine Verlierer geben, wenn der Gewinn eigentlich ist, dass man sich bewegt hat, sondern eine klare Abstufung, um zu sehen 'Jana war besser, wenn ich viel übe werde ich vielleicht auch mal so gut'.

Die IST aber gegeben und das kriegt das Kind auch mit und das sieht das Kind auch. 'Erfolg' steht und fällt hier nicht mit einer Packung Gummibärchen.


ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 13:05

Naja du hast es jetzt auf Gummibärchen reduziert. In deinem Beispiel hast du eventuell recht weil es da auch um quasi nichts geht.

aber nen Pokal gewinnen oder Auszeichnung oder oder oder ist schon ein tolles Erlebnis.

und die die dann eben nichts bekommen haben eben die Erfahrung gewonnen.

es gibt keinen Grund jemanden zu belohnen wenn er eben nicht gewonnen oder zumindest fast gewonnen hat.

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BeviBaby  12.12.2023, 13:38
@ichweisnetwas
Naja du hast es jetzt auf Gummibärchen reduziert. In deinem Beispiel hast du eventuell recht weil es da auch um quasi nichts geht.

Aber genau das WIRD doch nur gemacht, wenn es um nichts geht.

aber nen Pokal gewinnen oder Auszeichnung oder oder oder ist schon ein tolles Erlebnis.

Deswegen sind Pokale ja entweder nur den vorderen Plätzen vorbehalten... oder die Pokale an sich haben Gummibärchencharakter, sind dann aber entsprechend auch wenig bis gar nichts wert.

und die die dann eben nichts bekommen haben eben die Erfahrung gewonnen.

Und es ist SO schlimm wenn sie zusätzlich zu 'der Erfahrung' noch eine Teilnehmerurkunde oder sowas mit nach Hause nehmen? Zumal... wer misst denn einer Teilnehmerurkunde großartigen Wert bei?

es gibt keinen Grund jemanden zu belohnen wenn er eben nicht gewonnen oder zumindest fast gewonnen hat.

Doch, natürlich. Wenn das Ziel der ganzen Sache nicht das 'gewinnen', sondern das mitmachen/teilnehmen war. Oder wenn jemand zwar nicht gewonnen, sich aber deutlich verbessert hat und dementsprechend jemand die Verbesserung honorieren möchte.

Und wenn JEDER etwas bekommt, dann ist es nebenbei auch keine hervorgehobene Belohnung.

Mit derselben Logik könnte man nebenbei sagen: Warum gibt es ÜBERHAUPT Preise? Im real life wirst du für eine Leistung ggf. auch nicht immer belohnt und musst sie trotzdem erbringen.

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ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 13:40
@BeviBaby

Dein letzter Punkt wäre durchaus auch eine Überlegung.

aber das wäre wohl bei Kids eine Ecke du hart

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BeviBaby  12.12.2023, 13:46
@ichweisnetwas

Warum?

Jeder, der wirkliche Erfolge erreicht erkennt früher oder später, dass es dabei nicht um irgendwelche 'Belohnungen' geht. Selbst eine Olympia-Goldmedialle ist letztlich nur ein Stück Silber mit kleinem Goldanteil.

Was zählt ist letztlich doch die Bedeutung, die die Leistung hat, die du dafür erbracht hast. Und der Respekt, den du dafür erhältst die entsprechende Leistung erbracht zu haben.

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ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 13:54
@BeviBaby

Richtig. Aber es geht eben um Kinder. Da ist eine Belohnung für den Sieg durchaus viel wert

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BeviBaby  12.12.2023, 13:56
@ichweisnetwas

Dann liegt das problem darin, dass Kinder darin einen Wert sehen. Das ist dann aber eine Sache der Erziehung, die falsch läuft.

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Trostpreise/keine Punkte sind super

Ich sehe das so:

Ein Wettkampf ohne Punktesystem und ohne Belohnung für den Sieger, nimmt vielleicht die Anreize alles zu geben.
So etwas ist schlecht, wenn man das Beste aus sich heraus holen will.
Ein Kind, das das Zeug hat, eines Tages Olympia-Sieger zu werden kommt dadurch nicht weiter.

Aber:
Beim Sport geht es nicht immer nur darum, das beste aus sich heraus zu holen. Gerade bei Kindern geht es oft darum, dass sich die Kinder überhaupt bewegen. Es gibt viele Kinder, die generell kaum Sport machen. Bei einem Wettkampf zu gewinnen ist da gar kein Thema. Und solche Kinder bringt man eben eher dazu Sport zu machen und sich auch mal zu bewegen, wenn keine Punkte gezählt werden und wenn der Spaß im Vordergrund steht und nicht das Gewinnen.


ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 13:00

Genauso gibt es aber auch etliche Kinder die den Wettkampf lieben.

ich weis noch bei mir damals im Sport etc. Wir waren ne ganze Gruppe von jungs die wirklich alles gaben um erster zu sein, Jeder für sich.

und wir waren beim besten Willen keine Feinde dadurch, eher im Gegenteil, man spornte sich gegenseitig an besser zu werden.

wie ich sagte, ich glaube das ist enorm wichtig für die Entwicklung.

”sich messen” liegt einfach in der Natur der Menschen

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BeviBaby  12.12.2023, 13:41
@ichweisnetwas
”sich messen” liegt einfach in der Natur der Menschen

'Sich messen' zieht seinen Gewinn aber dann daraus unter mehreren der Erste und Beste zu sein. Wenn der Ansporn schon DARIN liegt, dann braucht man nicht noch einen dämlichen Pokal . Vor allem da DER ja in diesem Falle keinen Wert hat.

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hi1its1me  12.12.2023, 13:43
@ichweisnetwas

Da stimme ich dir voll und ganz zu.

Aber deine Frage lautet "warum gibt es es Trostpreise oder sportliche Wettkämpfe ohne Punktesystem". Und ich finde, solche Wettkämpfe ohne Punktesystem haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.

Es gibt Kinder, die den Wettkampf lieben. Für solche Kinder ist das vielleicht langweilig, wenn nicht gemessen wird, wer der beste ist.
Aber ich denke es gibt für Kinder auch genug richtige Wettkämpfe.

Ich weiß jetzt nicht, welche Sportart du genau im Kopf hast. Aber angenommen wir reden über Leichtathletik:
Vielleicht ist dann für Menschen wie dich der Schulsport langweilig. Ist aber nicht schlimm. Es schadet dir trotzdem nicht. Und jeder Mensch muss ab und zu langweilige Dinge tun. Und du kannst ja in einen passenden Verein gehen um dort die echten Wettkämpfe mit zu machen und um dich richtig beweisen zu können.

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ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 13:52
@hi1its1me

Hmmm,

ich kann diesem, die Mehrheit muss sich der Minderheit anpassen, damit die Minderheit sich auch wohlfühlen… nicht verstehen….

es ist als ob die die richtig Leistung erbringen dann bestraft werden, einfach weil es „moralisch“ das richtige ist….

finde ich echt schwierig. Verstehe zwar was du meinst aber dennoch, irgendwie läuft das heutzutage Fallschrum, dass sich die Gewinner, den Verlierern anpassen müssen.

zumindest im Sport finde ich das einfach falsch.

ich sah mal ein Kind das beim Judo gegen ein „behindertes“ Kind angetreten ist, das Kind hat quasi absichtlich verloren und die Leute haben das gefeiert weil es ja so super mitfühlend wäre.

ich sage nicht das es ernst haätte „kämpfen“ müssen, aber absichtlich verlieren ist einfach falsch und das entsteht eben durch sowas.

in einer idealen Welt, wären diese beiden, körperlich so ungleichen Kinder, einfach garnicht im Ring gegenüber gestanden…

zumindest aus meiner Sicht.

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BeviBaby  12.12.2023, 14:02
@ichweisnetwas
ich kann diesem, die Mehrheit muss sich der Minderheit anpassen, damit die Minderheit sich auch wohlfühlen… nicht verstehen….

Ich in vielen Fällen auch nicht. Aber hier wird der Minderheit geholfen und es geht nicht auf Kosten der Mehrheit. Wenn man neben einer Treppe noch eine Rollstuhlrampe baut ohne die Treppe zu beeinträchtigen... warum solltest du dann gegen die Rollstuhlrampe sein?

es ist als ob die die richtig Leistung erbringen dann bestraft werden, einfach weil es „moralisch“ das richtige ist….

Nein, niemand wird bestraft. Es wird nur niemand besonders herausragend BELOHNT (so wie es in der realen Welt in den meisten Fällen abgeht).

ich sah mal ein Kind das beim Judo gegen ein „behindertes“ Kind angetreten ist, das Kind hat quasi absichtlich verloren und die Leute haben das gefeiert weil es ja so super mitfühlend wäre.

Aber wo ist hier das Problem? Das Kind hat 'freiwillig' absichtlich verloren. Es hatte damit kein Problem, im Gegenteil, es wollte dem anderen Kind eine Freude machen. Das andere Kind hat sich auch gefreut. Das Kind, das 'freiwillig' verloren hat wird in einem ernstzunehmenden Kampf sicher auch anders mit der Sache umgehen.

Gelobt wurde das Kind hier, weil es mitfühlend reagiert hat. Und das ist ja durchaus auch etwas, was man befürworten sollte.

Wo ist da also das Problem?

ich sage nicht das es ernst haätte „kämpfen“ müssen, aber absichtlich verlieren ist einfach falsch und das entsteht eben durch sowas.

Doch, das sagst du. Denn hätte es 'ernst gekämpft' hätte es doch vermutlich gewonnen.

Niemand würde das Kind bitten in einem Kampf gegen einen anderen Gegener zurückhaltend zu sein und zu verlieren... doch hier ging es eben um etwas anderes. Das kannst du auch nicht wirklich vergleichen.

Nebenbei... was ist so schlimm daran wenn jemand in Wettkämpfen absichtlich verliert um anderen eine Freude zu machen?
Das Kind wird dadurch ja nicht schlechter was seine Fähigkeiten angeht... es entscheidet sich nur für den konkreten EInzelfall sie nicht alle einzusetzen.

in einer idealen Welt, wären diese beiden, körperlich so ungleichen Kinder, einfach garnicht im Ring gegenüber gestanden…

Nett... und wenn das behinderte Kind dann das einzige im Verein mit der konkreten behinderung ist, dann hat es nie jemandem, mit dem es mal üben kann und wird einfach grundsätzlich ausgeschlossen.

Damit hast du dem Kind SICHER einen großen Gefallen getan.

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hi1its1me  12.12.2023, 14:02
@ichweisnetwas

Ich sehe darin absolut nicht, dass sich die Mehrheit der Minderheit anpasst.

Es gibt einfach unterschiedliche Ziele, die man mit unterschiedlichen Dingen erreicht.

Beim Sport gibt es zwei Aspekte. Einmal den Wettkampf-Aspekt und einmal den gesundheitlichen Aspekt. Mich persönlich interessiert der Wettkampf-Aspekt gar nicht. Ich mache nur Sport um gesund zu bleiben und um nicht zu fett zu sein.

Und genau darum geht es beispielsweise beim Schulsport. Ziel ist es, dass sich alle Kinder wenigstens ein bisschen bewegen und Spaß dabei haben.
Es gibt sicherlich auch andere Sportveranstaltungen mit dem gleichen Ziel.

Und in den meisten Vereinen gilt der Wettkampf-Geist. Ein guter Verein will junge Leute trainieren um später einmal gute Spieler zu haben. Dort macht es einen unterschied wie gut du bist.

Und je nachdem was deine Ambitionen sind machst du im Sport eben nur das Nötigste oder du kämpfst dich durch echte Wettkämpfe. Es steht ja jedem frei wo man mit macht.

Jemanden absichtlich gewinnen zu lassen ist zwar vielleicht nett gemeint. Aber bringt niemandem was. Das "behinderte" Kind wird ja sicherlich wissen, dass es nicht wirklich gewonnen hat.

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ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 14:07
@BeviBaby

Sorry du drehst es dir zu sehr wie du es brauchst.

so wie du es hinstellst waren meine Aussagen nicht.

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ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 14:10
@hi1its1me

Ja eben, dein letzter Absatz ist genau das problem das ich da sehe.

die beiden Kinder wissen es, JEDER weis es, das das behinderte Kind nicht gewonnen hätte.

und dennoch wurde in einem „wettkampf“ absichtlich so gehandelt, was nebenbei den gesamten Wettkampf einfach sinnlos macht wenn man absichtlich verliert.

ich sehe das eben durchaus als Problem.

aber deinen anderen Punkten kann ich auch zustimmen, nicht alles muss immer ein Wettkampf sein, das stimmt

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BeviBaby  12.12.2023, 14:11
@ichweisnetwas
so wie du es hinstellst waren meine Aussagen nicht.

Ach nein?

Wo denn genau? Wo habe ich deine Aussagen denn fehlgedeutet?

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BeviBaby  12.12.2023, 14:13
@ichweisnetwas
die beiden Kinder wissen es, JEDER weis es, das das behinderte Kind nicht gewonnen hätte.

Kannst du das denn beurteilen?

Eltern lassen z.T. ihre kleinen Kinder beim Spielen gewinnen, um sie zu motivieren und ihnen irgendwo auch ein Erfolgserlebnis zu geben. Je nach Alter des Behinderten Kindes kann es durchaus sein, dass dieses Kind in dem Moment gedacht hat es hat wirklich gewonnen und dadurch fühlt es sich dann ggf. motiviert.

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hi1its1me  12.12.2023, 14:15
@ichweisnetwas

Ich finde nicht, dass diese Tat den gesamten Wettkampf sinnlos macht.

Die Behinderte Person wird dadurch ja sicherlich nicht zum Sieger des ganzen Wettkampfs.

Und wenn der ganze Wettkampf für dich nicht ernst genug ist, dann versuche in einen anderen Verein, in einer höheren Liga zu kommen, so dass du den Sport auf einem höheren Niveau betreiben kannst.

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ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 14:16
@BeviBaby

Auch das ist einfach falsch.

wenn mein Kind gewinnen will, soll es besser werden als ich.

das ist Sinn und Zweck der Fortpflanzung, die folgende Generation soll die vorherige übertreffen.

mein Kind zu belügen indem ich es gewinnen lasse kommt nicht in frage. Das ist wie gesagt einfach eine Lüge, und gibt dem Kind die absolut falsche Message mit auf den Weg.

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Sport sollte Gewinner und verliere beinhalten

Gerade kleine Kinder sollten einfach Spaß an dem Sport haben. "Der beste" wollen sie doch eh schon sein (bzw. sehen sich oft so, ob es stimmt oder nicht).

Später zählen einfach die persönlichen Erfolge. Man muss nicht immer Gegner haben und die "besiegen".


ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 12:52

Gegner vielleicht nicht. Aber eine gesunde Rivalität ist etwas wundervolles.

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Sport sollte Gewinner und verliere beinhalten

Kommt darauf an beim 100 m Lauf oder Fussball soll es Gewinner geben bei anderen Sachenw wie zb Zirkuskünsten Einradfahren Jonglieren usw nicht je nachdem kannman nicht eindeutig beantworten

Manchmal geht es auch nur um den Spaß am Spiel. Kinder sollen nicht immer kämpfen, manchmal sollen sie einfach nur Spaß haben und spielen.


ichweisnetwas 
Fragesteller
 12.12.2023, 13:21

Kampf kann auch Spaß machen, sogar sehr

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SirAndiusNr2  12.12.2023, 13:22
@ichweisnetwas

Ist aber nicht immer produktiv. Manchmal geht es nur darum Kinder zu Sport und Bewegung zu motivieren.

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