Warum findet man niemals die Zwischenstufen ("missing links")?

19 Antworten

Nicht nur fossile, sondern auch gegenwärtige Belege unserer Stammesgeschichte oder Evolution gibt es, wenn man die Atavismen und Rudimente bei jedem Menschen auch zu deuten weiß.

Das ist schlicht und ergreifend falsch. Wir sinden tausende von "missing links"...genau genommen ist jedes einzelne Fossil welches wir finden ein ebensolches. Evolution ist ein fließender Prozess, jede Art ist eine Zwischenstufe, ein "link" zwischen ihren Vorfahren und ihrem Nachfahren. Am Beispiel unserer Spezies: Wir sind der Link zwischen Homo Erectus...und was auch immer nach uns kommen wird. 

Ein anderes Beispiel wäre der Archeopterix, als Link zwischen Dinosauriern und den modernen Vögeln. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Wissenschaftler/Molekularbiologe
verreisterNutzer  10.07.2017, 09:29

Gut, aber - tut mir leid - das ist alles nur Auslegungssache. Wenn beispielsweise ein Trilobit, von dem man annahm, dass er längst ausgestorben sei, plötzlich einen modernes, lebendiges Exemplar entdeckt, welches zu 100% dem Fossil entspricht, so ist das keine Zwischenstufe.

Ich lege es so aus: Sämtliche heute lebenden Spezies sowie sämtliche Fossilien sind eben kein Produkt einer angeblich Jahrmillionen andauernden Entwicklung. Sie sind auf einmal da gewesen oder eben ausgestorben. Eine Höher-Entwicklung (Makro-Evolution) ist niemals beobachtet noch im Labor oder sonstwie nachvollziehbar gewesen. Und weil es so "unmöglich" ist, postuliert man einfach Jahrmillionen und -milliarden, um es glaubhaft zu machen.

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dadita  10.07.2017, 09:49
@verreisterNutzer

Nein, das ist keine Auslegungssache. 

Was du schreibst ist schlicht kreationistischer Unfug. Makro-Evolution ist ein Fakt und bestens belegt, von Fossilienfunden über DNA-Sequenzabgleiche, der genetischen Uhr bis zur Entwicklung des Embryos wo einzelne Entwicklungsschritte jeder Spezies noch zu sehen sind...z.B. in Form der Kiemenbögen und des Schwanzansatzes des Menschen. 

https://blogs.scientificamerican.com/science-sushi/evolution-watching-speciation-occur-observations/

http://www.nas.edu/evolution/TheoryOrFact.html

Du kannst die Fakten zu Gunsten deiner religiösen Wahnvorstellungen ignorieren, sie werden dennoch keine Auslegungssache.

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verreisterNutzer  11.09.2017, 09:21
@dadita

Die Wahnvorstellungen und den Unfug nimmst du zurück, oder ich melde dich.

Ich verlange mir gegenüber mindestens den gleichen Respekt, den du für dich beanspruchst. Diskussionen ohne gegenseitige Toleranz und Respekt machen wenig Sinn.

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GanMar  11.09.2017, 09:28
@verreisterNutzer

Wenn beispielsweise ein Trilobit, von dem man annahm, dass er längst ausgestorben sei, plötzlich einen modernes, lebendiges Exemplar entdeckt, welches zu 100% dem Fossil entspricht, so ist das keine Zwischenstufe.

Doch. Selbst dann könnte man dem Trilobiten die Eigenschaft einer "Zwischenstufe" nicht absprechen, denn niemand kann heute sagen, ob diese "aktuellen Trilobiten" endgültig wären.

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dadita  11.09.2017, 13:40
@verreisterNutzer

Nur zu melde was das Zeug hält. 

Ich habe keinerlei Respekt vor religiösen Fanatikern und deren Wahnvorstellungen/Unfug und auch keinerlei Geduld selbigen zu heucheln. 

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Hallo tommy4guss, 

da hast Du Dich wohl leider aus Versehen(?) auf einer kreationistischen Seite "informiert", nicht bei seriösen Wissenschaftlern. Biologie sollte man aber nicht bei religiösen Fundis lernen, sondern eben... bei Biologen. sonst lernt man nur Propaganda, keine Naturwissenschaft. Und so ist es Dir hier leider gegangen. 

Kreationisten erzählen oft von den angeblich fehlenden "Zwischenstufen". In der Biologie ist das Ganze überhaupt kein Thema. Und ich versuche jetzt mal zu erklären, warum nicht.

Für die angebliche Problematik der Zwischenstufen müssen Kreationisten eine ganze Reihe von Begriffen in einer Art und Weise verwenden, wie sie die Biologie gar nicht meint. Unter anderem ist der Begriff der "Art" nicht so starr und eindeutig, wie er von Kreationisten dargestellt wird. Gerade weil Evolution ein kontinuierlicher Prozess ist, sind auch die Grenzen zwischen den Arten - ja sogar auf höherer Ebene auch zwischen den Stammbaumästen - nicht starr fixiert oder fixierbar. Es gibt nicht "den einen Punkt", an dem die Entwicklung auseinander geht. 

Die Biologie sucht deshalb überhaupt nicht nach diesen angeblichen "Zwischenformen". Es geht vielmehr darum, dass sich alle Formen, die wir finden, in die Stammbäume einsortieren. Ohne die Evolution anzuerkennen, ist dieser Umstand nämlich nicht mehr erklärbar. Hätten sich die Formen nicht in der beschriebenen Weise entwickelt, müsste man die heutigen Formen ausnahmslos auch in älteren Strata finden. Das ist nicht der Fall. Die Merkmale verändern sich vielmehr nachvollziehbar über die Schichten hinweg. 

Hat man das erst einmal verstanden, wird auch klar, dass jede fossile Form eine "Zwischenform" darstellt - nämlich zwischen den Formen vor ihr und nach ihr. Wir finden nichts anderes als fossile Zwischenformen.

Mitunter wird der Begriff der Zwischenform auch nur für die Übergänge der Reiche benutzt. Kreationisten legen dann sehr viel Energie in die Frage, ob Formen wie der Archaeopteryx oder Ichthyostega wirklich Zwischenformen sind, oder eben doch nur einem der beiden Reiche zuzuordnen seien. Diese Benühungen zeigen aber lediglich, wie falsch Kreationisten Evolutionsbiologie darstellen: An der Grenze der Reiche sagt die ET Mosaikformen voraus - also Fossilien, die Merkmale beider Reiche in sich tragen. Und genau das tut Archaeopteryx allemal, ganz unabhängig davon, wo man ihn nun genau einordnet. Das micht ihm zu genau der Art Fossil, das die ET vorhersagt. 

Oft zitiert wird auch Darwin, der wohl den Mangel an derartigen Formen beklagt hat. Verschwiegen wird hier aber, dass vor über 150 Jahren eben tatsächlich praktisch keine Fossilien bekannt waren. Darwin würde sich durch das heute bekannte Fossilienmuster aufs Beste bestätigt sehen.

Ich verlinke jetzt noch mal einen Blogartikel eines Biologen zum Thema:

https://dancelikeamonkey.wordpress.com/2012/01/25/tiktaalik-wie-findet-man-eine-ubergangsform/

Lass' Dir also mal besser nicht von religiösen Fanatikern einreden, die Biologie hätte "nicht ein einziges Stückchen" gefunden. Das Gegenteil ist richtig. Aber das wirst Du von Fundis, die wissenschaftliche Ergebnisse aus ideologischen Gründen ablehnen, nicht zu hören kriegen. 

Vielleicht solltest Du Dir einmal das Buch "Evolutionsbiologie" von Kutschera gönnen? Ist ein bissi trocken geschrieben, erklärt aber Vieles. 

Grüße

nax11  07.07.2017, 11:58

Schön ausführlich wie immer und ein sehr guter Link - Danke

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Askomat  19.07.2017, 12:59

Kutschera ist super! Guter Post

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Was wir an Fossilien gefunden haben, entspricht ungefähr der Beweismittelmenge eine untergegangenen Kultur, wie wenn man von ihr noch einen Fingerhut, einen Nagel und eine halbe Kugelschreibermine fände, also vielleicht 0,00001 % dessen, was es einem Forscher ermöglichen würde, diese Kultur zu beurteilen. Da findet sich auch kein "Missing Link".

Die Stüfchen hat man schon gefunden (Archaeopteryx, homo erectus, pferdeähnliche Tiere mit 3 bzw. 5 Zehen usw.).

Dass "sämtliche Fossilien zu 100% den modernen Pendants entsprechen", kann man nun wirklich nicht behaupten. Im Gegenteil: Die meisten rezenten Arten lassen sich nur bis in eine Zeit von ca. 50 000 - 80 000 Jahren zurückverfolgen.