Warum fahren einige Radfahrer auf Bundesstraßen?

9 Antworten

Das kann mehrere Gründe haben:

  1. uneben = ungeeignet für lange Fahrten und Arschbeschwerden möglich
  2. Übergang Strasse-Radweg ist kacke, z.B. Randstein zu hoch, um einfach drüber zu fahren oder starke Abbremsung erforderlich
  3. von Kieselsteinchen gesäumt
  4. überfrequentiert
  5. zu kurz (wenige Hundertmeter bis zu wenigen Kilometern)
  6. zu schmal (keine Ausweichmöglichkeit bei Gegenverkehr)
  7. führt durch Ortschaft
  8. kreuzt zu viele unübersichtliche Passagen

Geh immer davon aus, der Radfahrer hat einen mindesten Grund, dass er auf der Strasse fährt (in den wenigsten Fällen ist das unzutreffend).

Wenn der Radfahrer auf der Bundesstrasse fahren will/muss, ist das seine Sache.

Bitte: Provoziere keinen Verkehrsteilnehmer, erst recht dann nicht, wenn du dich provoziert fühlst, denn das gefährdet jeden in der Nähe, da verunsichernd.

Halt mehr Abstand (hinter und neben ihm) als du glaubst, dass nötig ist, denn es braucht nur einen klitzekleinen Stein, der den Radfahrer zum Sturz bringt, und wenn er blöd fällt, verendet er in deinem Radkasten. Das wäre sehr unvorteilhaft und unfair gegenüber deinem schönen Auto, würde es doch dabei von Blutspritzern befleckt.

seifreundlich2  09.07.2020, 23:49

Mich hat kürzlich, letzte Woche, ein entgegenkommender LKW auf einer zweispurigen Nebenstrasse mit seinem Fahrtwind bei einem Abstand von gut 3 Metern in Schwingung versetzt. Ich klammer mich seither bei Näherung eines LKWs ans Rennrad fest. Obwohl ich schon über viele Jahre lang Rennrad fahr, muss ich hier und jetzt schreiben, das ist ein Scheissgefühl.

Ausserdem, bei allzu nahen Überholmanövern insbesondere von Lastwagen, das heisst weniger als 100 cm zu meiner Linken, spür ich, wie mich der Unterdruck in Richtung der Seitenfläche des Lastwagens hinzieht, und das ist sehr unangenehm und umso extremer, je mehr Zentimeter näher ein solcher mich überholt.

0
Warum fahren die auf einer Bundesstraße obwohl teilweise der Radweg (direkt!) neben dran ist?

Das kommt auf die Gegebenheiten an. Gründe sind häufig: Der Radweg ist schlecht ausgebaut und wird häufig unterbrochen. Oft ist der Radweg auch nur auf kurzen Teilstrecken vorhanden. Vielfahrer bleiben da gleich auf der Bundesstraße, das ist deutlich weniger gefährlich als immer wieder Straßen zu kreuzen. Viele Radwege sind für schnelle Fahrer auch viel zu schmal gebaut, auch da muss man auf die Straße ausweichen.

Spiff123  24.06.2020, 00:38

Dann müssen die Radler eben ihre Geschwindigkeit den Verhältnissen auf dem Radweg anpassen und die bestehenden Vorfahrtsregeln beachten. Genau wie die Autos auf der Straße.

2
DreiGegengifts  24.06.2020, 08:13
@Spiff123
Genau wie die Autos auf der Straße.

Nein das ist keine Option, da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Die Infrastruktur ist ja nicht zu vergleichen. Der Ausbau der Radinfrastruktur wird seit Jahrzehnten verschlafen, während man in den Ausbau der Kraftfahrt-Infrastruktur Milliarden Steuergelder versenkt - auch dank eines industriellen Lobby-Netzwerks, das ihresgleichen sucht. Das ganze ohne Rücksicht auf die Umwelt und ohne Rücksicht auf die Menschen, die den Dreck und den Lärm ertragen müssen.

Es ist mein Recht als Steuerzahler die Bundesstraßen zu nutzen. Ich würde sogar jedem Radfahrer empfehlen dieses Recht so oft wie möglich in Anspruch zu nehmen, denn der Radfahrer hat nicht nur ein Recht darauf, sondern ist gleichzeitig eine Wohltat für unser aller Umwelt und für die durch Lärm und Dreck belasteten Menschen. Dazu kommt, dass die Nutzung der Radinfrastruktur für Radfahrer häufig gefährlicher ist als die größeren Straßen, die durchgehen und nicht ständig unterbrochen werden.

Menschen, die ein paar Minuten Zeitverlust als gewichtiger ansehen und Radfahrer dann auch noch nötigen statt sie zu supporten (!), haben aus meiner Sicht den Knall noch nicht gehört.

3
DarknessWing 
Fragesteller
 24.06.2020, 10:07
@DreiGegengifts

Du sprichst in deinem Kommentar den "Zeitverlust" an, aber das größere Problem das durch Fahrradfahrern auf Bundesstraßen entsteht sind doch die Überholmanöver! Wenn ein Mensch z.B. einen etwäs älteren 70PS Opel Corsa fährt kann ein Überholmanöver schonmal etwas länger dauern, und wenn er es nicht rechtzeitig vor dem Gegenverkehr schafft sind unter Umständen 2 Menschen tot+ tausende Euro Autoschaden, wegen einem Radfahrer!

0
DreiGegengifts  24.06.2020, 11:34
@DarknessWing

Wie gesagt ist das Fahrradfahren auf Fahrradwegen gefährlicher, das zeigen auch Studien. Der Grund ist dass die Fahrradinfrastruktur so schlecht ist, das ständig Wege und Straßen gekreuzt werden müssen und der für Fahrräder ausgebaute Weg völlig zerstückelt ist.

0
Spiff123  25.06.2020, 01:55
@DreiGegengifts

Es gibt genügend Straßen, die in einem jämmerlichen Zustand sind. Mit dem Auto muss man sich eben in Geschwindigkeit und Fahrstil den Gegebenheiten anpassen. Es ist mir unverständlich, warum Radfahrer das auf Radwegen nicht können. Ist der Radweg schlecht, muss eben langsamer und vorsichtiger gefahren werden. Diese "paar Minuten Zeitverlust" sind sicher verkraftbar, genauso wie sie es deiner Meinung nach für Autofahrer sind.

Ach übrigens, die bundesstraßennutzenden Autofahrer bezahlen KFZ-Steuer. Wie wäre es mit einer Fahrradsteuer, um die maroden Radwege damit zu sanieren?

0
DreiGegengifts  25.06.2020, 16:41
@Spiff123

Die Argumente wurden hier schon hinreichend ausgeführt. Ich müsste mich sonst nur wiederholen.

Ach übrigens, die bundesstraßennutzenden Autofahrer bezahlen KFZ-Steuer. Wie wäre es mit einer Fahrradsteuer, um die maroden Radwege damit zu sanieren?

Ganz schlechte Idee, denn Fahrradfahrer sind unbezahlbar. Nach dem Verursacherprinzip müsste man sie aus Steuergeldern noch entschädigen statt sie zur Kasse zu bitten. Die ganz großen Kosten durch den Kraftfahrt-Verkehr zahlt nämlich die Menschheit als Ganzes.

0
858pi8o3dd  01.10.2021, 14:20
@DreiGegengifts

Fahrrad-Steuer... Der hat sie doch nicht mehr alle...

Wie wärs mit einer Lärm durch KFZ Steuern? CO2 KFZ Steuern , aufgemotze, illigale Rennen mittem auf dem Busweg Steuer? Autofahrer sind die einzigen Schmarotzer auf der Straße.

1

Rennradfahrer machen das gerne, weil die Radwege nebenan oft sehr stiefmütterlich behandelt werden und sich für die die Geschwindigkeit, die ein Rennradfahrer während des Trainings so erreicht, nicht eignen.

Spiff123  24.06.2020, 00:35

Viele Straßen werden ebenfalls stiefmütterlich behandelt und die Autos müssen ihre Geschwindigkeit den Verhältnissen anpassen. Warum soll das den Radlern auf dem Radweg nicht auch zuzumuten sein?

2
olli20021  24.06.2020, 13:23

Als Autofahrer rechnet man nicht mit Radfahrern auf einer Bundesstraße wenn explizit ein Radweg nebenan ist.

Wenn ein Radfahrer ein Rennen fahren möchte, kann er gerne auf eine Rennstrecke gehen, sollte das aber tunlichst im öffentlichen Straßenverkehr wegen der erhöhten Unfallgefahr vermeiden. Teilweise entsprechen die Beleuchtungseinrichtungen dieser Rennräder nicht einmal der STVO.

3
Vando  24.06.2020, 14:26
@olli20021
Wenn ein Radfahrer ein Rennen fahren möchte, kann er gerne auf eine Rennstrecke gehen,

Sag mal hast du überhaupt einen Schimmer davon, warum Radsportler auf der Straße trainieren und wie Radrennen ausschauen?

0
olli20021  24.06.2020, 20:45
@Vando

Solange sich die Radsportler an die STVO halten ist alles OK.

2
Warum fahren die auf einer Bundesstraße obwohl teilweise der Radweg (direkt!) neben dran ist?

Die fahren kein Fahrrad - wie Du glauben magst.

Das sind wertvolle Rennmaschinen, also ganz was anderes.

Dafür sind Radwege grundsätzlich ungeeignet. :-))

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ok. Ja ich fahre auch lieber Radweg, wegen der Gefahr, aber manchmal ist es dort einfach uneben (Stöße spürst du im Rennrad übelst), oder es liegen Scherben dort meist an Bänken herum. Oder Schotter. Im TV fahren die Rennradfahrer meist auch Straße. Obige Antwort beruht auf pers. Erfahrung...