Warum denkt, alte Generation, dass man Kinder schlagen muss?

6 Antworten

Das ist bei weitem nicht nur die "alte Generation".

Wenn man sich hier alleine mal Fragen raussucht zum Thema, dann stellt man sehr schnell fest, dass auch immer noch einige Jüngere der Meinung sind, dass ein Klaps auf den Po oder auch mal eine Ohrfeige doch nicht so schlimm sind. Und mitunter kommt dann gar die Aussage: hat mir auch nicht geschadet.

Offensichtlich schon, wenn man Gewalt in der Erziehung immer noch verharmlost.

Auch sind es u.a. Menschen aus anderen Kulturkreisen, wo die Meinung herrscht, dass die körperliche Züchtigung legitim ist und das wird dann auch konsequent angewendet.

Und es wäre auch nicht so, dass Alle die in ihrer Kindheit geschlagen wurden, dies nun bei ihren Kindern praktizieren. Es sind auch jüngere Mütter und Väter, die völlig überfordert, dann dem Kind mal eine scheuern. Wobei das Anschreien des Kindes genauso zu verurteilen ist.

Am abartigsten in dem Zusammenhang finde ich dann auch immer den Gebrauch des Wortes "Respektschelle". Wer meint sich Respekt dadurch zu verdienen, dass er sein Kind schlägt, der hat ein ernsthaftes Problem!

Schläge in der Erziehung ist leider nichts, was auf eine Generation beschränkt wäre.


martina2674 
Fragesteller
 24.11.2021, 11:28

ok was werdest du machen wenn du mit dem Kind überfordert bist?

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Kessie1  24.11.2021, 12:01
@martina2674

Das kam bei meinem Wirbelwind mehr als einmal vor ;-).

Meistens hilft es schon beruhigend auf das Kind einzureden. Dazu begibt man sich in Augenhöhe. Also nicht drohend von oben herab.

Auch einen Augenblick festhalten, also lieb umarmen kann helfen, bis die Wutbirne sich etwas beruhigt hat.

Manchmal muss man das Kind auch wüten lassen. Solange es nichts und Niemanden gefährdet. Soll es halt auf den Ball einhauen, wenn ihm das hilft, seine Wut abzubauen.

Viel läuft auch über die Stimme. Redet man ruhig und langsam oder verfällt man auch gleich ins Gekreische. Das Kind will irgendwas was es nicht bekommt und wütet vor sich hin, schreit, schmeißt sich auf den Boden, was auch immer. Schreit man dann zurück, dann lernt das Kind nichts. Ein schlichtes "Nein" ist da allerdings auch nicht angebracht. Je nach Kindesalter müssen also kindgerechte und vernünftige Antworten her.

Manche Eltern sagen dann "... weil ich das so will", wenn das Kind am rum schluchzen ist, und fragt, warum es nun dies und jenes nicht soll oder darf. Grauenhaft! Natürlich muss ich mit dem Kind keine Endlosdebatte beginnen. Aber wie kann ich erwarten, dass mein Kind versteht, wenn ich es nicht mal nötig habe es verständlich zu machen?

Ein Kind muss verstehen, dass die Eltern es immer und jederzeit lieb haben. Auch wenn es mal ausflippt. Wir Erwachsene haben unsere Gefühle (meistens) im Griff. Aber Kinder können sich, je nach Alter, gar nicht, nur schwer oder unverständlich ausdrücken.

Manche Probleme sind auch hausgemacht. Wenn das Kind jedes Mal beim Einkaufen eine Süßigkeit bekommt, dann muss ich mich nicht wundern, wenn es tobt, wenn es mal nichts gibt. Oder wenn Eltern dazu neigen ein Überangebot zu machen:

"Willst du Saft, Wasser, Cola, Kakao oder Milch?" Das Kind will Kakao, aber die Milch ist alle. Schon ist Stress und alle anderen Getränke werden abgelehnt, weil das Kind "will"...

Bei mir gab es die ersten 5 Jahre: "Willst du Wasser, Wasser oder Wasser?" Und das ich "ich will" wurde immer korrigiert in ein "ich möchte".

Manchmal denkt man als Eltern auch: ich könnte mein Kind gerade an die Wand klatschen und über tapezieren. Macht man natürlich nicht ;-). Aber erstmal tief Luft holen, kurz innehalten, runter fahren... das hilft schon mal ungemein.

Und bei Wut immer nachzugeben ist fatal. Machen manche Eltern auch, weil dann schneller wieder Ruhe ist. Immer schön in Supermärkten zu beobachten, wenn quengelige Kinder so lange nerven, bis die Eltern doch ja sagen.

Ich hatte mal ein Kleinkind samt Vater in einem Möbelhaus. Der Kleine (um die 2-3) haute permanent gegen einen ausgestellten Spiegel. Der Vater saß grenzdebil dümmlich grinsend daneben und sagt nichts. Ich bin dann hin zum Kind, setzte mich in die Hocke und sagte zu dem Kind in einem ruhigen "Könntest du das bitte lassen, weil sonst der Spiegel kaputt gehen könnte und du dich verletzen könntest". Das Kind sah mich mit großen Kulleraugen an, hörte auf. Der Vater, offenbar aus seiner Lethargie erwacht, sagte dann zum Kind: Höre jetzt auf damit und komme her.

Ich habe dann Papi angelächelt und das Kind mit einem abschließenden "Danke" und bin gegangen.

Wenn der Vater sein Kind ständig gewähren lässt, dann wird das Kind es umso weniger begreifen, wenn Papi (wie in diesem Fall, dann doch mal irgendwann mit einem Nein kommt...

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Früher war das an der Tagesordnung, aber man hat daraus gelernt und nun ist es verboten. Leider wurden diese Verhaltensweisen an die Kinder weitergegeben und deswegen werden heute nioch viele Kinder geschlagen, angeschrien und misshandelt.

Damit das aufhört, muss viel mehr in unserer Gesellschaft geschehen. Bessere Umgangsformen und Verhaltensweisen, mehr Aufklärung in der Erziehung, mehr Anzeigen und Strafen.

Es denken nicht alle so. Auch nicht alle, die selbst Gewalt erlebt haben, werden selbst handgreiflich. Es ist eine Frage der Einstellung und der Persönlichkeit, ob ich so etwas mache. Falsch ist so etwas in jedem Fall.Und es führt auch nicht dazu, dass sich Dinge ändern oder verbessern. Ganz im Gegenteil. Oftmals entsteht sowohl bei dem Kind ein Schaden als auch die Eltern-Kind-Beziehung kann davon in die Brüche gehen. Das Vertrauen schwindet, es entsteht Angst vor den eigenen Eltern.

Weil Sie denken,dass man damit Kinder besser beherrschen kann was aber nur im ersten Moment stimmen mag .

Wir wissen heute das Zwan zu Leistungen unter Gewaltanwendund schwer traumatisieren kann und das lernen dadurch erschwert ist und schlechter zu merken

Woher ich das weiß:Recherche

ich würde sagen, dass es früher viel üblicher war, sodass sich das alte Denken beibehalten hat.b