Warum dauert es bei einem neuen DAB+-Radio beim Einschalten so lange bis ein Ton herauskommt als bei einem alten Transistorradio?
4 Antworten
Das nennt sich Fortschritt:
Man wartet wieder wie früher beim Warmlaufen des Röhrenradios...
Das hängt mit der DAB-Verbreitungs-Technik zusammen (und liegt nicht an zu langsamen Prozessoren im Gerät, das Decodieren selbst ist ja keine Wahnsinnsaufgabe für einen Controller):
DAB stützt sich auf ein Gleichwellennetz. Das Radio empfängt die digitalen Datenpakete von verschiedenen Sendestationen fast gleichzeitig. Ein normales Radio würde aus solch überlagerten Signalen ein kaum verständliches bis unerträgliches Ton-Chaos wiedergeben.
Das Decodierprogramm muss also zuerst diese Datenpakete auswerten und richtig aneinanderreihen. Es aus diesem Paket-Durcheinander einen zusammenhängenden Bit-Strom produzieren kann, der nicht gleich wieder abreisst und nicht ständig stockt, und diesen dann decodieren.
Ein DAB+ Radio ist im Prinzip ein kleiner Computer, der halt erstmal hochfahren muss. Bei einem alten Transistorradio mussten nur die Funksignale verstärkt werden. Beim DAB+ empfängt das Radio quasi einen MP3-Stream, der erstmal decodiert werden muss. Dafür braucht es ein Programm, was erstmal gestartet werden muss. Auf vielen DAB+ Radios läuft dafür ein abgespecktes Linux, was halt erstmal hochfahren muss, bevor es Musik spielen kann.
Nö, es funktioniert ja auch so. Es dauert halt ein paar Sekunden, bis es gestartet ist. Bei den alten analogen Radios mussten halt nur alle Bauteile mit Strom geflutet werden, um sofort das Radiosignal in Schallwellen umwandeln zu können.
Das Einschalten dauert genau so lange wie bei einem normalen Radio. Das spielt sofort los, weil es auf feste Frequenzen eingestellt ist. Ein Internetradio muss sich erst mit einem Sender verbinden.
Die Chips sind noch nicht so weit, dass das schneller funktioniert. Außerdem ist es digital, im Gegensatz zum "alten" UKW-Radio.
Also braucht es einen schnelleren Prozessor