Warum Besitz der Vatikan das größte Weltraum Teleskop der Welt?

12 Antworten

Mal abgesehen davon, dass deine Prämisse falsch ist, die Kirche (besser: die Klöster) waren vor der Erfindung des Buchdruckes der Hort des Wissens der Welt, auch des Wissens der damaligen Wissenschaften, sehr vereinfacht dargestellt.

Denn nur dort gab es Bücher und Menschen, die lesen konnten, ebenso dienten die Klöster als altertümliche Copyshops, denn dort wurden Bücher vervielfältigt.

Lesetipp dazu: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/entwicklung-der-naturwissenschaften-im-mittelalter

Aber: https://www.planet-wissen.de/natur/weltall/universum/pwiekircheundwissenschaftimstreitvereint100.html

"Bis zum Mittelalter führten Kirche und Wissenschaft eine friedliche Koexistenz, oder präziser gesagt: Solange die Erkenntnisse der Wissenschaftler nicht am Weltbild der katholischen Kirche rüttelten, war deren Anspruch auf die absolute Wahrheit nicht gefährdet. "

Mal davon abgesehen, dass die Kirche seit mindestens 1500 Jahren nicht mehr systematisch die Kugelgestalt der Erde bestreitet, ist das Teleskop Vatikanischen Sternwarte nicht einmal das hundertgrößte der Welt.

Das Large Binocular Telescope ist das größte optische Teleskop der Welt.

Herfried1973  05.02.2021, 08:08

Jein. Klar gab es um 1000 herum Kirchenleute, die es wussten. Die Mehrheit redete von Flacher Erde und Himmelsgewölbe.

In der breiten Klasse der Priester, und damit der Bevölkerung kam das erst rund um Kolumbus an. Er fuhr, weil sich die Meinung "rund" durchsetzte, er als Seefahrer das mit gutem Grund unterstützen konnte - er damit aber erstmals auch Finanzen lukrieren konnte, weil es genug Leute gab, die das mittrugen.

Nach Magellan war die Fläche Erde außer für immer existierende Schwurbler Geschichte.

Aber der breite öffentliche Paradigmenwechsel war vor 500 - 600 Jahren und läutete das Ende des Mittelalters ein.

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HansImGlueck178  05.02.2021, 08:12
@Herfried1973

"Die Mehrheit redete von Flacher Erde"

Nein, das ist schlichtweg falsch. Seit etwa dem 6. bis 8. Jahrhundert ist die Kugelgestalt der Erde in Europa die verbreitete Lehrmeinung, im Orient und Mittelmeerraum noch früher.

So überreichte Papst Benedikt VII. zum Beispiel Heinrich II. 1014 zur Krönung einen Reichsapfel, der eine Weltkugel mit aufgesetztem Kreuz darstellt.

Der Mythos des dunklen Mittelalters entstand erst in der Neuzeit.

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HansImGlueck178  05.02.2021, 08:17
@HansImGlueck178

Zu Zeiten von Columbus stand es schon lange völlig außer Frage, dass die Erde eine Kugelgestalt hat, zumal seine Berechnungen zum Umfang der Erde ziemlich schlecht waren. Es gibt spätantike/frühmittelalterliche Berechnungen, die bereits deutlich genauer sind.

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SirKermit  05.02.2021, 08:36
@Herfried1973

Ergänzung den den weiteren Antworten:

Die Form der Erde war nicht so strittig, wie du es darstellst, aber der Ort der Erde war eine ganz andere Sache. Denn das geozentrische Weltbild war der Favorit, die Erde hatte gefälligst im Mittelpunkt des Sonnensystems zu stehen.

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eriboo 
Fragesteller
 05.02.2021, 09:31
@HansImGlueck178

Sogar afrikanische Busch Stämme hätten denn ersten Globus im strausei

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Firmian  05.02.2021, 15:06
@Herfried1973

Als Kolumbus aufbrach, war die Kugelform gängige Meinung. Darum ging es nicht, sondern um den Erdumfang, den Kolumbus kleiner einschätzte.

Dass es grundsätzlich machbar ist, von Europa nach Westen zu segeln und nach Asien zu kommen, war klar - nur hätte man damals bei der technisch möglichen Schiffsgröße nicht ausreichend Proviant für diese weitere Reise mitnehmen können.

Und wäre nicht zufälligerweise ein weiterer Kontinent dazwischen gewesen, wäre Kolumbus auf der Fahrt nach Indien verhungert und verdurstet und niemand würde seinen Namen mehr kennen.

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Herfried1973  05.02.2021, 15:14
@Firmian

Kolumbus und Finanziert wussten es, mit krassen Rechenfehler. Die Griechen und Römer wussten es wirklich erstaunlich genau. Dummerweise verschwand das Wissen der Antike in Klosterbibliotheken, die Bevölkerung hatte keinen Zugang. Daher kam die Flache Erde erst auf.

Und das änderte sich erst mit ausgehende Mittelalter. Die Gegenbewegung der Kirche war erst mal besonders gewalttätig (Inquisition und Hexen Verfolgung war in der Neuzeit), aber das Wissen brach ab 1300, 1400 massiv aus und führte dann auch zu kulturellen Revolutionen, in denen Wissen und Kunst erstmalig wieder dem gemeinen Volke offen war (Höhepunkt: Renaissance), wie zuvor in der Antike.

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Aus dem Artikel in der Wikipedia:

Die Vatikanische Sternwarte ist als Institution eine der ältesten Forschungsstätten der  Astronomie, deren Geschichte mit dem Bau des  Turms der Winde 1578 beginnt.

Also, der Vatikan hat nicht das größte Teleskop, sondern eine der ältesten Sternwarten der Welt, wenn nicht gar die älteste. Zu Baubeginn des Turms der Winde 1578 war Galileo Galilei gerade mal 14 Jahre alt 😊. Du meinst vermutlich, dass die Kirche "wissenschaftsfeindlich" unterwegs gewesen sei. Das ist allerdings ein großer Irrtum. Genauso wie du meinst, die Katholische Kirche hätte die Kugelform der Erde abgelehnt. Das ist auch ein großer Irrtum. Auf Darstellungen im Mittelalter wird Gott / Jesus oft mit der Erde in Kugelform dargestellt. Die Kugelform der Erde war nie ein Problem der Kirche. Dass nur drei Kontinente und nicht Australien, Amerika und die Antarktis abgebildet sind, liegt daran, dass sie von Europäern noch nicht entdeckt waren. Die (ungefähre) Größe der Erdkugel war schon seit der Antike bekannt mit 39.000 km Umfang; nur etwa 1/40 Abweichung, nicht schlecht für damalige Möglichkeiten.

Warum der Vatikan diese Sternwarte hat? Ganz einfach: Die Katholische Kirche hat schon immer Wissenschaft betrieben und diese gefördert. Daher!

Warum hat Die Kirche ein bedeutendes Teleskop?

Nun es gab immer 2 Lager.

A.) was nicht wortwörtlich Bibel ist, ist Teufels Werk und Satanismus, verbrennt den Hexer und die Hexe

B.) die Bibel ist nicht wortwörtlich. Wir müssen die Schöpfung verstehen um Gott zu erahnen.

Viele bedeutende Forscher waren daher in der Kirche tätig. Auch Kepler war Theologe... Und ein Charles Darwin ebenso Theologe und ausgebildeter Priester (auch wenn er zugunsten Der Forschung nicht praktiziert hat).

Offensichtlich hat sich Variante B in vielen christlichen Gemeinschaften durchgesetzt. Auch wenn es unter Hardlinern weiterhin A.) gibt.

Und so liefert der Vatikan alljährlich Astro Daten an die Welt der Wissenschaft, und mischt durchaus vorne mit. Und nicht nur Astro... Das gilt für jede Wissenschaft.

Woher ich das weiß:Hobby – Neben Chemie (Studium) ... jede ist mein Hobby.

Der Vatikan hat kein Weltraumteleskop. Der Vatikan hat eine Sternwarte. Diese hat ein 1,8m Teleskop und das ist seeehr weit davon entfernt das größte zu sein. Auch hat die katolische Kirche nie behauptet die Erde wäre eine Scheibe. Woran die Kirche tatsächlich einmal festgehalten hat, ist das die Erde im fest Mittelpunkt der Welt steht, also dem geozentrischen Weltbild.