Warum bekommen Trans-Männer Testosteron verschrieben?

4 Antworten

Also wenn der Leidensdruck so groß ist, sollte das mit einem Psychologen behandelt werden. Transmänner bekommen auch nicht einfach so Testo. Testo verändert auch nicht alles, das ist kein Spinat wie bei „Popai“. Da gehört viel Zeit, Sport und Disziplin dazu. Wenn dich etwas an deinem Körper stört und deine Hormone in den richtigen Werten liegen, muss du eben an deinem Training etwas ändern. Sei froh, dass dein Körper das alleine produzieren kann und du keine Körperlichen Probleme hast. Wünsche dir viel Erfolg beim Training und das du dein ZIEL mit Disziplin und Arbeit erreichst.

weil bei transmännern ein klinisch diagnostizierter leidensdruck(geschlechtsdysphorie, F64.0) festgestellt wird, wegen dem sie testosteron brauchen.

kannst du mit bodybuilding nicht vergleichen, bodybuilding ist keine psychische störung wie geschlechtsdysphorie, ausserdem bekommen trans männer auch nicht testosteron so viel sie wollen, sie bekommen genau so viel, dass ihr wert ungefähr dem durchschnitt entspricht und nicht dem level eines bodybuilders auf stoff

und wenn dein körper kein testo produziert oder du erektionsprobleme hast, bekommst du auch als cis mann legal testosteron verschrieben

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin trans und habe erfahrung mit Testo und Hormonblocker
Vdhej 
Fragesteller
 19.12.2023, 18:48

Bodybuilding ist definitiv eine psychische Störung. Gibt keinen Bodybuilder ohne Bodydismorphia.

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Lorin25  19.12.2023, 18:52
@Vdhej

dann ist die störung aber nicht bodybuilding sondern dysmorphia. und gegen eine body dysmorphia hilft testo btw nicht, da es eine wahrnehmungsstörung und keine identitätsstörung ist. selbst der grösste bodybuilder auf stoff hat bodydysmorphia. eine geschlechtsdysphorie ist anders, da es keine wahrnehmungsstörung ist. denn trans leute mit dysphorie sehen ihren körper nicht anders, sondern er ist nicht ihrer geschlechtsidentität entsprechend. deshalb macht es sinn, geschlechtsangleichende hormone zu geben. wenn du nem bodybuilder testo gibt, wird er sich immer noch dünner wahrnehmen als er ist

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Das bekommt man wenn's medizinisch notwendig ist. Für einen Transmann ist es notwendig. Für einen normalen Mann ist es in der Regel nicht notwendig. Es mag Ausnahmen geben.

Ehrlich gesagt hat der Junge da einen interessanten Gedankengang.

Ich denke er hat da durchaus einen Punkt getroffen, rein rational betrachtet. Eine Frau mit einer Geschlechtsidentitäts-Störung strebt ja im Prinzip in Bezug auf ihren Ausgangspunkt eine Hypermaskulinität an. Wenn das legitim ist, dann gebietet es die Logik, dass es auch für einen Mann legitim ist nach Hypermaskulinität zu streben.

Schaue ich mir beispielsweise Benjamin Melzer an, ein Mann der früher einmal eine Frau war. Die Art und Weise wie er körperlich den männlichen Phänotyp repräsentiert ist definitiv hypermaskulin.

Die Fragestellung hier ist also in der Tat hoch interessant. Was mache ich, wenn sich ein normaler Mann nicht maskulin genug fühlt von der Ausprägung des Phänotyps her? Mit welcher Argumentation würde man dem Mann hier also die Behandlung versagen. Das Argument dass er ein gesunder Mann ist zieht hier nicht, da auch die Frau, die sich als Mann fühlt eine gesunde Frau ist. Hormonell ist hier also kein Eingreifen angezeigt. Lässt man das Argument zu, dass der "falsche" Körper hier ein eingreifen dennoch legitimiert, dann müsste dieses Argument auch beim Mann, dessen Körper im Einzelfall "falsch" (zb zu unmännlich) ist, ziehen.

Wenn einzig und allein die Tatsache zieht wie er oder sie sich fühlt, was wäre mit einem Mann, der behauptet und sich so fühlt, als wäre er eine Frau, aber ein noch männlicherer Mann werden will. Der Vorteil in diesem Fall wäre sogar, dass kostspielige und riskante geschlechtsangleichende Oprationen nicht nötig wären und nur eine hormonelle Angleichung in Richtung absolutes Optimum erforderlich wäre, um hypermaskulin zu werden.

Rein logisch - und losgelöst von jeglicher Gender Ideologie betrachtet - nicht von der Hand zu weisen.

Lamanini  19.12.2023, 22:27

Du hältst also das Leid für vergleichbar?

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Paratus  19.12.2023, 23:38
@Lamanini

Ich vergleiche auf rein rational-logischer Ebene.

Jeder hat sein Päckchen zu schleppen. Es ist keine Opfer-Olympiade.

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Paratus  20.12.2023, 12:07
@Lamanini

Wie gesagt, es ist keine Opfer- Olympiade! Kein Leiden ist mehr oder weniger wert.

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Lamanini  20.12.2023, 12:16
@Paratus
Eine Frau mit einer Geschlechtsidentitäts-Störung strebt ja im Prinzip in Bezug auf ihren Ausgangspunkt eine Hypermaskulinität an. 

Das tust du aber genau da.

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Paratus  20.12.2023, 12:19
@Lamanini

Äh nein, tue ich nicht. Steht ja auch nicht da. Tut mir Leid, aber das ist so dermaßen weit an den Haaren herbeigezogen, dass ich mir nicht sicher bin ob ich Dir da weiter folgen kann.

Zumal ich es strikt ablehne jemandem sein Leiden abzusprechen, das gilt aber für sowohl als auch. Kein Leiden ist mehr wert als ein anderes, da Leiden auch sehr individuell ist.

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Lamanini  20.12.2023, 12:21
@Paratus

Du sagst zu einem trans Mann „Frau“ und sprichst dann von „für eine Frau“ Hypermaskulinität. Dabei ist das nur normale Männlichkeit.

Mir egal ob wer Testo nimmt. Aber dafür kann man nicht heranziehen, dass trans Männer ja Frauen seien denen von ihrem Punkt aus „Hypermaskulinität“ ermöglicht wird.

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Paratus  20.12.2023, 12:30
@Lamanini

Ja, weil ein Transmann eine Frau ist. "Sie" wird aber äußerlich zu einem "Er" und präsentiert nach außen hin den männlichen Phänotyp. Der Genotyp bleibt aber unabänderlich weiblich. Nur die Erscheinung wird dem Empfinden angepasst. Ich benenne das so präzise, weil man das Thema sonst nicht mehr exakt verstehen kann.

Und Zu Deinem zweiten Einwand sage ich: Doch kann man, das ist ja eben der Witz. Ein Transmann mit Geschlechtsdysphorie hat genau so das Recht seinen Körper seinem Empfinden anzupassen, wie ein Standard Mann mit Körperdysmorphophobie. Beide leiden und beide sind im - für sie - falschen Körper und beiden muss man helfen so sein zu können, wie sie sich fühlen.

Jeder hat das Recht so zu sein wie er ist, mit der vollen Unterstützung und nicht erst dann wenn er das Geschelcht wechselt.

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Lamanini  20.12.2023, 12:32
@Paratus
Ja, weil ein Transmann eine Frau ist

Nein. Und das was du damit sagst ist einfach nur beleidigend und herabwürdigend.

Der Rest ist mir egal, nehm halt Testo wenn du willst. Aber die Teile sind einfach nur herabwürdigend.

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Paratus  20.12.2023, 12:42
@Lamanini

Nein sind sie nicht, es ist nur korrekt bezeichnet, weil man es sonst nicht mehr verstehen KANN. Es ist nicht beleidigend oder herabwürdigend, nur weil Dir das nicht passt. Es ist nun mal die Realität. Selbstverständlich ist ein Transmann im Erscheinungsbild ein Mann, und würde von mir auch so wahrgenommen und behandelt, aber er war eben auch mal eine Frau. Das ist nun mal Fakt sonst hätte man ja schließlich auch nichts behandeln müssen und hätte alles lassen können wie es ist! Und das muss man so auch sagen können, weil man derart komplizierte Vorgänge wie hier sonst nicht mehr vernünftig beschreiben kann.

Herabwürdigend und beleidigend wäre es zb Menschen, die unter Körperdysphorie bzw Dysmorphophobie leiden ihr Leiden abzusprechen bzw ihr Leiden im Vergleich mit einer Geschlechtsdysphorie als - im Vergleich - geringeres Leiden einzustufen. Was hier ja zum Glück nicht passiert ist... will ich hoffen.

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Lamanini  20.12.2023, 12:54
@Paratus
er war eben auch mal eine Frau

WAR ist ja okay. Ich mochte es nur nicht, das du das für die Gegenwart benutzt hast:

weil ein Transmann eine Frau ist
Der Genotyp bleibt aber unabänderlich weiblich. 
Eine Frau mit einer Geschlechtsidentitäts-Störung
auf ihren Ausgangspunkt
da auch die Frau, die sich als Mann fühlt eine gesunde Frau ist.
Gender Ideologie

Das gefällt mir nicht.

Und nein, das Leid ist auch nicht das gleiche. Übrigens würde das auvh nicht funktionieren, da überschüssiges Testo in Östrogene umgewandelt werden würde. Also deine vorgeschlagene Behandlung würde eher Schaden verursachen.

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Paratus  20.12.2023, 13:12
@Lamanini

Ich benutzte meine Sprache so wie es mir am besten gefällt und wie ich denke, dass sie mein Anliegen bestmöglich transportiert. Da lasse ich mir auch nichts vorschreiben, weil meine Sprache mir gehört. Sie ist Teil meiner Persönlichkeit. Dir können Teile davon mißfallen, oder die Art wie ich sie einsetze - das ist schade, aber ich kann es dann leider nicht ändern.

Das Leid ist nicht dasselbe, aber gleich, weil jeder unter seinen Problemen individuell - aber gleich - leidet. Ich verwehre mich hier "Leiden" als Währung der Unzufriedenheit zu verwenden. Es gibt kein Leiden das mehr oder weniger Wert ist.

Du hast das was falsch verstanden und bist schon viel zu weit. Ich diskutiere und interessiere mich lediglich für die logischen Gedankengänge bei dem Thema. Du bist schon dabei Testosteron zu verabreichen, an der Stelle war ich noch gar nicht und darum geht es hier auch gar nicht. Es ist nicht so, dass derjenige, der hier am überzeugendsten argumentiert einen Jahresvorrat Testo gewinnt. Selbstverständlich kann Testosteron im "Überschuss" in Östrogen konvertieren - das tut es übrigens immer, nicht erst im "Überschuss" - aber wir waren hier nur am hypothetischen Konstrukt und haben noch nichts verabreicht, geschweige denn einen "Überschuss".

Du liest an manchen Stellen Dinge, die da noch gar nicht stehen, das ist verwirrend und steigert die Komplexität eines ohnehin kontroversen Themas unnötig weiter, da man dann immer einen Absatz lang erstmal aufräumen muss, bevor man weitermachen kann.

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