Warum bedeuten mir alte Kontakte nichts mehr?
Hallo!
Ich war früher mal recht aktiv in einigen Vereinen und hatte da auch "Bekannte", mit denen der Kontakt im Grunde genommen freundschaftlich war - vor Jahren hätte ich auch gesagt, das sind meine Freunde.
Seit ich da nichts mehr mache und umgezogen bin, ebbte der Kontakt immer weiter ab. Gestern hatte jemand Geburtstag, der aus einem Verein stammt, in dem ich mal 2. Vorsitzender war - der Kontakt war einige Zeit sehr eng, wir haben auch oft gemeinsam gefeiert, man besuchte sich an Geburtstagen usw., verstand sich gut, hat sich als abends einfach so besucht und Guten Tag gesagt...!
Früher hätte ich zumindest angerufen, aber ich hatte gestern noch nicht mal den Wunsch und auch kein schlechtes Gewissen, obwohl ich mir sicher bin, die Person hat auf den Anruf gewartet oder hätte damit gerechnet. Ich sage sogar, das war nie echte Freundschaft, sondern nur "Nettigkeit", die über den Verein erzwungen wurde. Diese Leute waren teilweise deutlich älter als ich, hatten andere Hobbys, aber man verstand sich und ging respektvoll um.
Habe in den letzten 2-3 Jahren viele alte Bekannte aussortiert und Kontakte beendet, weil ich keine Gemeinsamkeiten mehr sah und mich das nur runterzog - wie nennt man so was oder gibt es da eine Erklärung für? Ich bin jetzt 30 und habe irgendwo das Gefühl, dass ich endlich so sein kann wie ich bin und mich freischaufelte oder gereift bin oder was auch immer...
4 Antworten
Aus den Augen aus dem Sinn. Du bist weg gezogen, älter geworden, hast dich verändert und weiter entwickelt. So ist das. Alles hat seine zeit.
Genau. Die alten zöpfe wurden abgeschnitten und eine neue äera hat begonnen.
Und die ist besser als alles zuvor, ich fühle mich richtig super.
Die beste Aussage ist immer noch: man hat für jeden Abschnitt im Leben die entsprechenden Freunde. Ich gebe schon lange nix mehr auf alte bekanntschaften. Wer keine Lust auf mich meldet sich auch nicht bei mir und umgekehrt. Leute ändern sich , Umstände ändern sich. Ich habe auch viele Leute kennengelernt, war mit ihnen befreundet. Aber sobald sich auch nur irgendwas geändert hat, hat man festgestellt das die Beziehung doch nur wegen der Arbeit oder dem Verein entstanden ist. Richtige Freunde bleiben auch wenn man den job oder den Verein wechselt. Die besten Freunde sind die, die man erst gar nicht aufgrund nur von solchen Sachen (job/Verein) kennt
Es ist ja auch so, die besten Freunde habe ich alle privat kennen gelernt oder in der Ausbildung, aber in den Vereinen eigentlich nicht.. da lernte ich nur zwei, drei kennen, mit denen ich auch privat auf einer Welle bin und wo es passt. Alle anderen waren und sind eigentlich unwichtig - vor allem wurden manche dann pampig, als ich nicht mehr jeden Dienst übernahm. Freundschaft? Ach ja.
Bei den Mitschülern habe ich auch die Kontakte abgebrochen, weil ich mit denen schon zur Schulzeit wenig Interesse hatte - meine Kumpels hatte ich alle auf anderen Schulen oder zuhause in der Nachbarschaft.
Hallo
Ich denke, du selbst hast eine plausible Erklärung genannt, nämlich dass das keine echte Freundschaft war, sondern man einfach wegen der Vereinsarbeit auf einen guten Umgang miteinander achtete. Vielleicht hat dies auch bei deinem Austritt eine Rolle gespielt, denn es klingt nicht danach als hätte es auf der persönlichen Ebene allzu viele Gemeinsamkeiten zwischen euch gegeben. Das ist vermutlich ähnlich wie bei alten Schulkameraden; durch die Schulpflicht ist man eine Schicksalsgemeinschaft und danach geht dann jeder seiner Wege.
LG
Danke. Ja, so irgendwie kommt mir das auch vor. Ich wurde in der Heimat in Rollen gedrückt, gegen die ich mich immer gewehrt habe - die Vereine waren für die Zeit okay, aber irgendwie war das nie meine Welt. Ich kam mit den Leuten klar und die waren nett zu mir ... aber mehr nicht.
Bei den Mitschülern habe ich auch die Kontakte abgebrochen, weil ich mit denen schon zur Schulzeit wenig Interesse hatte - meine Kumpels hatte ich alle auf anderen Schulen oder zuhause in der Nachbarschaft.
Ihr hattet was gemeinsam. Jetzt nicht mehr.
Ganz normale Reaktion.
Danke. Ja, so irgendwie kommt mir das auch vor. Ich wurde in der Heimat in Rollen gedrückt, gegen die ich mich immer gewehrt habe - die Vereine waren für die Zeit okay, aber irgendwie war das nie meine Welt. Ich kam mit den Leuten klar und die waren nett zu mir ... aber mehr nicht.