Warum 192.168.178.1 für die Fritz!Box?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erst einmal wäre es ziemlich ungünstig wenn Fritz Boxen 192.0.0.0/24 als Lokales Netz verwenden würden, da es sich dabei um Öffentliche und nicht für Private Netze reservierte IPs handelt. 

Die Wahl ist wahrscheinlich auf 192.168.178.0/24 gefallen, um sich wahrscheinlich von dem Üblichen 192.168.0.0/24 oder 192.168.1.0/24 (welches die meisten Home Router nutzen) abzusetzen.

Technische Vorteile gibt es dadurch keine.

Kranichstil 
Fragesteller
 17.03.2015, 18:29

Hey enofish, erst einmal vielen Dank für die qualitativ hochwertige Antwort :)

Aber wieso sind diese Adressen für öffentliche Netze reserviert? Die IP Adresse ist doch von außen eh nicht sichtbar, warum also darf ich diese nicht für mein eigenes Netz einrichten?

grüße Kranichstil!

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enofish  17.03.2015, 19:19
@Kranichstil

Das Netz 192.168.0.0/16 - in welchem sich 192.168.0.0/24, 192.168.1.0/24 sowie 192.168.178.0/24 befinden - 192.0.0.0/24 jedoch nicht - ist nach RFC 1918 (http://de.wikipedia.org/wiki/Private\_IP-Adresse) reserviert für Private Nutzung. 

Man kann jedoch auch IP Adressen ausserhalb dieses Bereiches (oder derer beiden anderen) verwenden. Dann kann es jedoch zu Problemen führen, wenn die Adressen, welche lokal genutzt werden ausserhalb des eigenen Netzwerkes genutzt werden.

So habe ich z.B. Server, welche im 192.99.214.0 Netz sind - das heißt ist eine Adresse eines Servers lokal vergeben, ist es nicht möglich auf die Entfernte Maschine zuzugreifen.

Genau um sowas zu vermeiden gibt es die 3 Netzbereiche, welche für Private Netze reserviert wurden.

Grüße :)

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NoHumanBeing  18.03.2015, 00:48
@enofish

Gilt nicht nur für einzelne Adressen, sondern für das gesamte Netz oder?

Der Router leitet ja "sein eigenes Netz" nicht weiter. Das heißt wenn Du Deine FB in ein 192.99.214.0/24 legen würdest, dann wäre die komplette Range 192.99.214.0 - 192.99.214.255 (also insgesamt 256 öffentliche IP-Adressen) aus Deinem Netz nicht erreichbar (auch wenn Du in Deinem lokalen Netz keine Maschine mit diesen Adressen hättest), weil der Router ja grundsätzlich "sein eigenes Netz nicht nach außen weiterleitet".

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enofish  18.03.2015, 09:53
@NoHumanBeing

Richtig. Da das Netz lokal verwendet wird, wird selbiges auch lokal gerouted. 

Nur Netze, welche nicht in der lokalen Routing Tabelle stehen, werden zum  Gateway (abgesehen von static routes) gesendet.

Im normalfall ist die chance ziemlich gering, dass wenn man ein öffentliches Netz lokal verwendet es zu Problemen kommt, solange man nicht größere netze als /24 verwendet - da die chance ziemlich gering ist genau mit entfernten Punkten aus selbigen kommunizieren zu müssen.  Jedoch ist es nicht unmöglich.

Und genau dafür gibt es die reservierten Adressbereiche :)

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Es gibt drei Adressbereiche, die für private (interne) Adressen reserviert wurden. Dies sind:

10.0.0.0 bis 10.255.255.255

172.16.0.0 bis 172.31.255.255

192.168.0.0 bis 192.168.255.255

Das 192.168.0.x-Subnetz wird nicht so gerne verwendet, weil "Sub-Zero" (also das "erste Subnetz" in einem Adressbereich) früher mal "verboten" bzw. "reserviert" war. Heutzutage kein Problem mehr, aber aus Gründen der Rückwärtskompatibilität "vermeidet" man das noch immer gerne.

Die Adressen 192.168.180.0 bis 192.168.180.255 hat AVM (Hersteller der FritzBox) übrigens für interne Zwecke reserviert. Dorthin darf man seine FritzBox also niemals legen, ansonsten bekommt man Probleme (oder das Interface erlaubt das erst gar nicht).

Ich betreibe mit meiner FritzBox übrigens ein 10.0.1.0/24 Netz. Wird mir öfter gesagt, dass das "böse" sei, weil 10er Netze eigentlich Class-A-Netze sein und somit eine "/8"-Maske haben sollten, aber subnettieren ist ja erlaubt, von daher sehe ich keinen Grund, mir nicht ein beliebiges Class-C-Netz aus dem 10.0.0.0/8er Class-A-Netz herauszugreifen.

Bei den "reservierten Adressbereichen" (oberen drei) ist der Vorteil, dass:

1. Sie niemals öffentlich vergeben werden und somit es nicht zu einer "Kollision" zwischen internen und öffentlichen Adressen kommen kann.

2. Router im Internet in der Regel so konfiguriert sind, dass sie Pakete aus diesen Netzen / an diese Netze verwerfen und so der eigene Traffic nicht so weit "durch's Netz paldovert", falls der eigene Router mal "Unsinn machen" sollte (z. B. die NAT nicht so richtig funktioniert).