War die MSPD am Mord von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht beteiligt?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das gleich der ganzen MSPD anzuhängen hielte ich für falsch. Die Parteipresse der SPD, die vollständig unter Kontrolle der rechten SPD-Führung war, hatte aber zuvor eine regelrechte Pogromstimmung gegen die KPD und deren Führer erzeugt.

So veröffentlichte die SPD Zeitung "Vorwärts" nach der Niederschlagung des Spartakusaufstandes u. a. ein Gedicht von Artur Zickler, "Das Leichenschauhaus".

"...Viel Hundert Tote in einer Reih’ –
Proletarier!
Karl, Rosa, Radek und Kumpanei –
es ist keiner dabei, es ist keiner dabei!
Proletarier!“

Das Bedauern über diese Tatsache war mehr als deutlich.

Die von Ebert, Scheidemann und Noske herbeigerufenen Freikorps plakatierten in Berlin so:

Bild zum Beitrag

Es gibt auch mehr als nur Indizien, die nahelegen, dass sich die Mörder (Waldemar Pabst u. a.) unmittelbar zuvor die Zustimmung von Noske abgeholt haben.

Sie sagen in Ihrem Buch, dass sich Pabst vorher bei dem sozialdemokratischen Minister Noske rückversichert hat. Er rief ihn an und teilte ihm mit, er habe Liebknecht und Luxemburg und wolle sie umbringen. Was hat Noske gesagt? 
Im Nachlass von Pabst fand ich die Aufzeichnung über das Gespräch mit Noske. Ich war der erste, der an diesen Nachlass herankam. Noske sagte sinngemäß: Ich kann ihnen den Befehl nicht geben, die beiden umzubringen, denn dann zerbricht die SPD daran. Noske sagte, Pabst solle den Kommandierenden General der Regierungstruppen, Walther Freiherr von Lüttwitz, anrufen. Darauf antworte Pabst: Der wird mir diesen Befehl nie geben. Darauf sagte Noske: Dann müssen sie selbst verantworten, was sie tun. Ich habe dafür noch eine zweite Quelle gefunden, einen Oberstleutnant a.D. der Bundeswehr, einen konservativen Wissenschaftler, der beim Militärhistorischen Forschungsamt gearbeitet hat. Der hatte persönlich eine Rede von Pabst gehört, in der er öffentlich das Gleiche schilderte. Ich habe diesen Mann gefragt: Was halten Sie von Pabst und seiner Aussage? Da sagte er mir: Wenn er das gesagt hat, dann war es auch so. 

https://www.fr.de/kultur/wurde-offen-mord-aufgerufen-10947403.html

 - (Schule, Politik, Geschichte)
Pattkopp  31.10.2020, 17:16

Es ist gut, wenn hier die Wahrheit steht, und PeVau sorgt ja dafür, dass wir sie erfahren.

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earnest  31.10.2020, 19:18
@Pattkopp

Ob man die Aufzeichnungen eines Mörders für "die Wahrheit" hält, sollte jeder Leser für sich selbst entscheiden.

Dass Noske Dreck am Stecken hatte: völlig klar. Für seine direkte Verbindung an den Morden gibt es aber keine Beweise.

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earnest  31.10.2020, 21:43

"Mehr als nur Indizien" sind das aber nicht.

Da haben eine Menge Leute Dreck am Stecken, insbesondere der "Bluthund" Noske.

Aussagen im Nachlass eines Mörders sind keine Beweise.

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PeVau  18.12.2020, 18:04

Danke für den Stern!

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osmond  29.10.2021, 23:49

So wars!

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"Die MSPD" sicher nicht. Einer ihrer Funktionäre, Gustav Noske, war aber der Initiator der Niederschlagung des sogenannten "Spartakus-Aufstandes". Nicht das schönste Kapitel der damaligen SPD. Aus dieser Zeit kommt der Spruch "Wer hat uns verraten - Sozialdemokraten" :-(.

Mxllix33 
Fragesteller
 31.10.2020, 16:51

Ich kannte den Spruch gar nicht. :D Ich möchte nur die Spaltung zwischen der MSPD und der USPD verstehen und ich dachte, da haben die beiden Morde auch etwas damit zu tun.

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