War der Rolf Zuckowski eigentlich kindisch weil er solche Kinderlieder immer gesungen hat?

4 Antworten

Ich war nie ein Rolf-Zuckowski-Fan und bin als 1990er wohl einer der wenigen meiner Generation, die als Kind nicht mit seiner Musik beschallt worden sind. Wir hatten auch nie CD's oder Cassetten von ihm zuhause.

Er hat aber auch durchaus für Erwachsene geeignete Lieder wie "Leben ist mehr" und "Leise Stärke". Kann mich noch erinnern, dass "Leben ist mehr" früher öfters mal im Radio gespielt wurde - und zwar im Vollprogramm von Bayern 1. Auch die "Dezemberträume" aus der ZDF-Hitparade - also eine eher auf Erwachsene gerichtete Sendung - kenne ich noch. Diese Lieder haben sehr gute Texte, sind ansprechend arrangiert und das finde ich auch ganz okay, aber was er für Kinder gemacht hat, hat mich nie erreicht. "Kindisch" ist das sicher nicht, es floppte nur, weil kein Schlager-/Deutschpophörer Musik von einem Kinderliedermacher hören wollte oder Zuckowski als Solosänger ohne Kinderchor nicht ernst nahm.

Das von ihm nach literarischer Vorlage für die Bühne aufbereitete Musical "Der kleine Tag" hat aber auch seine Fans und ist eigentlich kein reines Kindermusical. Es ist für Kinder geeignet, aber keine reine Kindergeschichte.

Was man ihm zudem zugute halten muss: Er hat sich nie auf der Bühne zum Affen gemacht wie andere Kindermusiker, sondern blieb immer der seriöse, nette Onkel und Geschichtenerzähler, nicht aber der Gitarrist mit bunten Shirts und mutierte auch nicht zum selbsternannten "König der Kinderdisco" ----> weiß gar nicht wie der letztere heißt, aber ich sah mal irgendwo ein Plakat von einem Konzert des Mannes und dachte mir ... Hilfe, ist das schlimm.

Rolf Zuckowski hat aber, das ist richtig, so ein Image eines reinen Kindermusikers und wird bisweilen harscher Kritik ausgesetzt - hier wurde er in einem Interview mal als "singende Nervensäge" bezeichnet. Das sind halt einfache Lieder, die so einfach sind, dass fast nur Kinder erreicht werden. Neid spielt da sicherlich auch eine Rolle; er hat mehr erreicht als viele "ernsthafte Musiker". Wie gesagt, "kindisch" sind seine Kinderlieder allenfalls für Leute, die ihre Kindheit erfolgreich verdrängt haben oder meinen, man müsse alles schlecht finden, was man früher gemocht hat, weil es uncool sei, Kinderlieder oder Zuckowski zu hören... aber andererseits galt seine Musik gerade in meiner Generation als so trendy, dass viele in meinem Alter in Kindergarten, Schule und zuhause wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum viel zu intensiv mit Rolf-Zuckowski-Liedern beschallt worden sind. Und das nervt vielleicht irgendwann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Quatsch, der hat mit gruseligen Liedern das Musikverständnis und die Gesangsfähigkeit von Kindern verdorben und damit fett Kohle gemacht.

Wir kennen ihn nicht persönlich, aber er hat selbst Kinder. Durch die wird er wohl dazu gekommen sein, Kinderlieder zu schreiben/singen. Da hatte er eben eine gute „Nische“ mit vergleichsweise wenig Konkurrenz gefunden und hatte sehr viel Erfolg mit seinen Kinderliedern, warum hätte er den Fokus dann auf einen anderen Bereich legen sollen? Das hat wenig mit kindischem Verhalten/Persönlichkeit zu tun, sondern viel mehr mit (finanziellem) Erfolg und der Freude am Umgang mit Kindern.

Darüberhinaus steckt in jedem Mann doch noch etwas Kind. ;)

Kindisch sein und im Herzen ein Kind bleiben ist ein unterschied. Nicht jeder der etwas für Kinder macht, wie Lieder, Serien, Bücher, Sendungen etc. ist kindisch. Vielleicht lieben diese Personen einfach Kinder, was Rolf Zuckowski gewiss tat, da er selbst welche hat.