War der Goldstandard gut oder schlecht?
4 Antworten
Was für ne Frage…
Der war natürlich gut, da das Papiergeld einen echten Wert hatte, heute ist es nur noch das Papier wert auf dem es gedruckt wurde, da nichts mehr hinter der Währung steht, außer das Vertrauen der Menschen das sie dafür noch etwas kaufen können.
Schlecht. Mal ganz davon abgesehen das ich nicht verstehe wie man so viel Geld für ein Verhältnis mäßiges nutzloses Metall ausgibt.
Man macht sich von etwas abhängig was man nicht beeinflussen kann. Ausserdem hemmt es den Wachstum für eine vermeintliche Sicherheit
1. Ist Gold technisch gesehen ziemlich nutzlos. Es eignet sich nur als Korrosionsschutz oder evtl als Katalysator.
Man muss sich entscheiden, Umweltschutz oder Wirtschaft. Beides ist auf dauer nicht vereinbar
technischer Nutzen ist nicht die einzige Form von Nutzen - womöglich nicht mal die wichtigste.
Ganz nutzlos ist es nicht "Noch zirka 10% des geförderten Goldes fließen in die Produktion von Elektronikware und technischen Geräten. Eine hohe Korrosionsbeständigkeit, eine gute Leitfähigkeit und eine einfache Verarbeitung machen Gold hier zu einem sehr wertvollen Material, vor allem wenn es darum geht, eine dauerhafte und gegenüber Umwelteinflüssen hochresistente Funktionsfähigkeit von einzelnen Elektronikkomponenten zu gewährleisten. Eine besonders wichtige Rolle spielt Gold deswegen auch im Satellitenbau. Eine alltägliche Verarbeitung findet Gold vor allem in der IT- und Unterhaltungselektronik oder allgemein im Rahmen der Herstellung von qualitativ hochwertigen Steckverbindungen, Relais, Leiterplatten oder Bonddrähten auf Platinen und Micro-Chips."
https://www.gold.info/einsatzgebiete/
Wäre Gold nicht durch die Nachfrage im Schmuck- und Anlage-Sektor so verteuert, dann würde man es sicherlich noch viel mehr industriell nutzen. Aber generell gebe ich dir Recht, dass es faszinierend ist, was Menschen für diverse Steine und Metalle ausgeben einfach nur aus Selbstzweck.
wieso ist das Geldausgeben für Edelsteine oder Gold mehr Selbstzweck als wenn man es für immer neue Unterhaltungselektronik ausgibt, oder für Urlaube, oder Designerklamotten, oder teure Autos, oder...?
Und warum sollte man die einzige Substanz, die geeignet ist, Wert über Generationen verlustfrei zu speichern, für technische Anwendungen verschwenden?
Gold lebt nur von seinem Mythos. Jeder Gegenstand kann diesen Wert haben.
Ich bemesse den Wert von Dingen an seinen technischen Möglichkeiten.
dun wirst damit leben müssen, dass du damit ziemlich alleine dastehst.
ich bemesse den Wert von Dingen an meinen Bedürfnissen.
Es gibt noch viel mehr Substanzen die den Wert über Generationen "verlustfrei" speichern konnten. Du vergisst hier z.B. Holz oder Bau-Sand. Bau-Sand wurde sogar in den letzten 100 Jahren stetig teurer. Generell haben sich alle Rohstoffe die einer Verknappung unterliegen verteuert.
Generell ist es aber natürlich auch Geschmackssache was man gut oder schlecht findet, da gebe ich dir Recht. SirAndiusNr2 steht aber deffinitiv nicht alleine da, wenn er Dinge sympathischer findet, wenn sie einen sogenannten "Mehrwert" besitzen (was ja selbst Gold auch hat).
Es gibt noch viel mehr Substanzen die den Wert über Generationen "verlustfrei" speichern konnten. Du vergisst hier z.B. Holz oder Bau-Sand.
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Gold um eine Mio lagere ich in der Schreibtischlade, wenn ich will - das wird bei Holz und Bausand schwierig... und bei sämtlichen anderen Geldfunktionen schneidet Gold auch besser ab als Holz und Bausand.
Du hast scheinbar zu wenig Vorstellungskraft oder Wille andere Dinge wie Diamanten, Painit, Rhodium, Silber, Platin, Taffeit zu finden/sehen. Diese Sachen sind genauso gut Lagerbar, einige davon nehmen sogar weniger Platz weg als Gold. Wenn du bei der Mafia wärst könnte man selbst Heroin oder ähnliche verbotene Sachen mit dazu nehmen. Hier gibt es sogar eine süchtige Abnehmergruppe die alles für dich machen würden. ;)
sie dir die Geldfunktionen an, und ann sag mir, welch andere Substanz die genau so gut (oder gar besser) erfüllt wie Gold.
zB LIquidität: was denkst du verkaufe ich schneller zum angemessenen Wert: 10 Unzen Gold, oder einen Diamanten vom selben Wert?
Mit Diamanten kenne ich mich nicht aus, aber Silber wirst in 10 Unzen Stückelungen 100 % (z.B. bei Ebay) schneller los. Beim Gold musst erst mal jemanden finden der einen 10 Unzen Barren für den Preis eines Kleinwagens abkauft.
wer redet denn von einem 10-Unzen-Barren?
Remember: Geldfunktion: beliebig teilbar und zusammenführbar... probier das mal mit einem Diamanten!
Du überliest halt gerne Sachen oder willst es halt nicht wahr haben(?)... SILBER und schon ist deine goldene Einzigartigkeit verpufft.
Zudem möchte ich gerne mal sehen, wie du deine Goldmünze einfach mal zersägst, ist das üblich für dich und zerschneidest auch das Zertifikat oder ähnliches gleich mit? Und warum soll es nicht kleine und große Diamanten geben? Was ist so schlimm für dich, dass es mehr als nur einen Werkstoff für bestimmte Funktionen gibt?
noch mal: wie lange brauchst du, um einen Diamanten auf dem (recht engen) Diamantenmarkt unterzubringen, wenn du Geld brauchst, und wie lange brachst du da bei Gold? (=LIquidität). Gold verkaufe ich in fast beliebiger Haushaltsmenge binnen wenigen Std zum Marktwert (!), einen Diamanten hingegen... und zum Thema Teilbarkeit: ja, im allergrößten Notfall kann man eine Goldmünze zerteilen udn die beiden Teilstücke sind dann zusammen ungefähr gleich viel wert wie die ganze Münze (ich red hier nicht von Sammlermünzen, denn bei denen ist der Goldwert (fast) irrelevant für die Wertbestimmung) - probier das mal mit einen Diamanten!
und zu Silber: in dem Maße, wie es immer mehr zu einem Industriemetall wurde, sank sein Wert (der war mal 1:12 im Vgl zu Gold, heute ist er Daumen mal pi 1:80) - seine Transformation zu einem Rohstoff hat ihm also in der Funktion als Wertspeicher ganz und gar nicht gut getan. Auch schwankt es als Rohstoff immer mehr mit der Wirtschaftslage im Ggs zu Gold, das eher invers zur Wirtschaftslage schwankt - wann musst du eher deine Rücklagen liquidieren: wenn es wirtschaftlich läuft, oder wenns kriselt? Weiters seine Wertdichte: 1mio in Gold kannste noch tragen (ca 20kg), für 1 mio in Silber brauchst du einen Lastwagen (ca 1,6t). etc etc
Wie ich schon oft versucht habe zu sagen, dass Diamant und Silber nur Beispiele sind, aber gut, hänge dich ruhig an Diamanten auf ;).
Silber ist genauso gut verkaufbar wie Gold. Auch liegt es überhaupt nicht daran, dass Silber industriell mehr genutzt wird, ganz im Gegenteil, es gibt einfach zu viel angebotenes Silber. Würde es noch mehr industriell nachgefragt, dann würde auch der Preis steigen. Das ist sehr schön bei Platin zu sehen, dessen Preis gefallen ist als die Industrie auf Palladium umgestiegen ist, um zumindest anfänglich Geld zu sparen - inzwischen ist ja Palladium extrem teuer geworden. Viele Anleger hoffen nun, dass die Industrie teilweise wieder zurück auf Platin schwenkt.
Wertdichten kannst du auch mit Platin und aktuell noch besser mit Palladium gut hinbekommen. Warum aber Gold so attraktiv als Anlage ist liegt nicht am Gold selber, sondern an den Ländern die dieses Edelmetall Steuerfrei gemacht haben. Es ist also künstlich gepuscht worden und kann (siehe 100 Jahre früher) auch mal wieder künstlich aus dem Markt heraus genommen werden. Wirkliche Sicherheit gibt es also nicht und schon gar nicht wann man persönlich Geld braucht. In den meisten Fällen wird man (zumindest in Deutschland) erst gegen Ende einer Krise gefeuert, wenn die Staatlichen Krisen-Subventionen wieder aufhören und die Firma doch nicht mehr hoch kommt. Das ist aber genau der Zeitpunkt an dem Gold üblicherweise wieder in die Talfahrt geht und siehe z.B. Palladium schon wieder auf großen Höhen schwebt.
Fazit: Gold allein ist ein von uns künstlich gepuschter aber dennoch sehr spekulativer Wertspeicher.
Das ist der sinn und zweck von Geld. Es soll nutzlos sein und keinen Anwerndungsfall in der Industrie finden. Es soll begrenzt sein und nicht ausweitbar (was bei gold nicht ganz der fall ist). Es soll als tauschmedium und als wertespeicher dienen können. Deswegen bezeichnet man auch Bitcoin als "digitales Gold". Es ist begrenzt auf 21 millionen, fungibel, schnell transportierbar, resistent gegen eingriff vom Staat (Geldmengenausweitung, sprich Geldrucken) usw.
was ein Goldstandard heute bewirken würde:
Er würde die Geldmenge an eine natürliche Ressource (Schlüsseleigenschaft: begrenzte Verfügbarkeit, genau wie bei allen andren Produktionsfaktoren) binden und somit die unendliche volkswirtschaftliche Verfügbarkeit *eines* Produktionsfaktors beenden, die einerseits dazu geführt hat, dass wir uns ökologisch an den Rand des(?) Abgrundes wirtschaften/wachsen konnten, indem wir alle andren Produktionsfaktoren (Natur, Mensch...) durch seine unbegrenzte Verfügbarkeit bis zum letzten ausbeuten konnten/können.
es wäre deflationär. Das heißt, Menschen würden Konsum aufschieben statt vorziehen, denn sie wüssten dann, dass ihr Geld morgen mehr wert ist als heute, und dadurch würde der Ressourcenverbrauch automatisch sinken - der Preis: auch die derzeit unbegrenzte kapitalistische Gewinnmöglichkeit wäre dahin. Ich weiß, dies gilt als Schreckgespenst aller dem ewigen Wachstum huldigenden Wirtschaftler, ist aber genau das, was wir in Zukunft brauchen werden, so es für die Menschheit eine solche geben soll.
was es dazu zusätzlich zu einem deflationären Geld braucht: eine gänzlich neue makroökonomische Wirtschaftstheorie, die unbegrenztes Wachstum (das auf einem begrenzten Planeten nur in den Abgrund führen kann, wie man derzeit sieht) ebenso wie den ohnehin sinnlosen Versuch, die unbegrenzte Gier mancher Marktteilnehmer zu befriedigen, verhindert.
dann sollten wir vielleicht mal mit dem Wachstum der Population anfangen ... Viel Vergnügen!
ja, das wird eine harte Nuss!
je länger wir zuwarten das Bevölkerungswachstum (weltweit!) auf ein Schrumpfen umzustellen, desto hässlicher werden die Methoden werden müssen - oder es wird bald keine Menschheit mehr geben!
Beides.
Gut: Dass es fester Tauschwert vorhanden war. Das Geld konnte also nie komplett wertlos werden, weil immer noch eine Menge Gold dafür zu haben war.
Schlecht: Es konnte zu Geldmangel kommen, einfach weil die Edelmetalldeckung nicht gegeben war. Es gibt nun mal nur begrenzt viel Gold.
Gruß
Was ist Geldmangel? Es konnte bestenfalls zu einer Deflation kommen, aber niemals zu Geldmangel!
laut MMT gibt es keinen Geldmangel mehr, der wurde abgeschafft: es wird einfach aus dem Nichts so viel Geld geschaffen, wie man grade braucht. Läuft seit bald 15 Jahren so. Bis es kracht.
Darum ist das ja auch schlecht AM GOLDSTANDARD.
Das ist ein Nachteil wenn man eine Bindung an GOLD hat. Das ist einer der Hauptgründe warum man die Bindung an Gold nicht will und diese insgesamt schlecht ist.
Und der Goldstandard ist weit länger als 15 Jahre abgeschafft. Das wäre ja was, wenn das so lange gehalten hätte.
Gruß
der Goldstandard ist nur für diejenigen schlecht, die ihre Gier nicht durch die begrenzte Verfügbarkeit von Geld einschränken lassen und lieber den Planeten bis zum Untergang der Menschheit ausbeuten wollen.
Das würde ich erst mal eine Behauptung nennen, die es zu belegen gilt.
Mir ist natürlich klar, dass es gern mal ge-Hate gegen bestehende Systeme gibt und der kleine Mann alles mies findet und die Zusammenhänge sowieso nicht überblicken kann.
Gruß
"Es konnte zu Geldmangel kommen, einfach weil die Edelmetalldeckung nicht gegeben war. Es gibt nun mal nur begrenzt viel Gold." so ein blödsinn. Das ist der sinn und zweck von gold dass es nun mal relativ begrenzt ist und nicht unendlich ausgeweitet werden kann wie unsere Stattliche Währung. Durch die Geldmengenausweitung verteilt man das Vermögen aller auf die, die an der Geldschöpfung nahe sind. Dass ist auch der Grund warum alles teurer wird, die armen immer ärmer und die reichen immer reicher.
"so ein blödsinn" das wird ziemlich schwer zu belegen, dass das wirklich Blödsinn ist.
Das fractional reserve System sorgt nun mal dafür, dass Geld in großer Menge schnell verfügbar gemacht wird.
". Durch die Geldmengenausweitung verteilt man das Vermögen aller auf die, die an der Geldschöpfung nahe sind."
Das wird auch schwer zu belegen. Wir sehen doch die letzten 100 Jahre, dass auch der durchschnittliche Wohlstand stark steigt. Das liegt sicher nicht nur am Geldsystem, aber das Geldsystem sorgt nun mal für die nötige Liquidität.
Und keine Frage, so ein System hat auch Nachteile, da muss man aber auch erstmal eine funktionierende Alternative nennen.
Jegliches Geld mit 100% Gold zu decken wird nun mal zu Deflation führen und wir wissen alle was das mit einer Wirtschaft macht.
"Dass ist auch der Grund warum alles teurer wird"
Eine gewisse Inflation ist gewünscht, damit man auf keinen Fall zu einer Deflation kommt. Eine starke Inflation ist natürlich nicht gewünscht und ein Ungleichgewicht zwischen Geldmenge und Diestleistungen/Güter. Mögliche größere Inflation ist sicherlich ein Nachteil des aktuellen Geldsystems.
Was meinst Du wer der Geldschöpfung "nahe" ist? Jeder der einen Kredit aufnimmt, oder wie?
Gruß
Gold nutzlos? nun, wenn du die Funktion als absolut werthaltiger, unbeeinflussbarer Wertspeicher (seit ca 6000 Jahren!) als nutzlos bezeichnen möchtest...
Und weiteres (Wirtschafts)wachstum ist das absolut Letzte, was wir in unsrer derzeitigen Öko- und Klimasituation noch brauchen!