Wann wird in Chemie die Endung -id angehängt?
Wir machen gerade Reaktionsgleichungen. Ich bin mir nicht sicher, aber wenn etz z.B. Lithium mit Chlor reagiert hat, entsteht ja Lithiumchlorid, wenn also Chlor 1 Elektron aufgenommen hat, wird es zum Kation...ich hab das Gefühl, dass ich da was vermische...kann mir jemand helfen?
3 Antworten
wenn also Chlor 1 Elektron aufgenommen hat, wird es zum Kation
Wenn ein neutrales Atom (z.B. Cl) ein Elektron aufnimmt, wird es zum Anion Cl⁻. Die Endung -id drückt immer aus, daß man es mit einem Atomanion zu tun hat: Oxid O²⁻, Sulfid S²⁻, Arsenid As³⁻, Iodid I⁻, Nitrid N³⁻ etc.
Zu so einem -id-Anion kann noch eine Vorsilbe kommen, z.B. Hydroxid (OH⁻, gedacht zusammengesetzt aus O²⁻+H⁺), Disilfid (S₂²⁻), Triiodid (I₃⁻). Manchmal findet man die -id-Endung auch dort, wo sie überhaupt nicht hinpaßt, z.B. Amid NH₂⁻.
Li+ ist als positives Ion ein Kation. Cl- ist als negatives Ion ein Anion.
Benannt wird das nach dem Ziel der Ionenwanderung bei der Elektrolyse. Die Anode ist die Elektrode, wo der Strom (in der technischen Stromrichtung) hineingeht, die Kathode ist die Elektrode, wo der Strom (in der technischen Stromrichtung) herauskommt. Die Anode ist also positiv und zieht deshalb negativ geladene Ionen an, die Kathode ist negativ und zieht positiv geladene Ionen an.
Die Endung -id wird an den saureren Bestandteil angehängt, bzw. an den Teil mit der größeren Elektronenaffinität bzw. das Nichtmetall.
Außerdem verwendet man die Endung -id nur, wenn der entsprechende Bestandteil nur aus einem einzigen Element besteht. (Es gibt ein paar Ausnahmen bei schwer zerlegbaren Verbindungen.)
Das "-id" kommt immer bei ein- und zweiwertigen nichtmetallischen und nichtkomplexen Anionen vor.