Wann sollte man seinem Adoptivkind mitteilen, dass man nicht dessen leibliche Eltern ist?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man sollte es nie verheimlichen, sondern das Kind einfach damit aufwachsen lassen, dass es eben nicht in Mamas Bauch gewachsen ist, aber man als Adoptiveltern trotzdem die Eltern ist und das Kind entsprechend liebt.

In ganz jungen Jahren wird das Kind die Frage als solche ja auch überhaupt nicht stellen, weil es noch kein Konzept von 'wo kommen die Babys her' hat. Und später erzählt man ihm dann einfach von Anfang an die Wahrheit.

Das ist in meinen Augen besser und angebrachter, als z.B. einem pubertierenden Jugendlichen oder einem jungen Erwachsenen die einzige Familie wegzureißen, die er jemals hatte und ihm das Gefühl zu geben, dass das ganze Leben eine einzige Lüge war.

leo0622 
Fragesteller
 30.08.2022, 09:55

Mein kleiner Bruder darf das nie erfahren, dass ich nicht sein leiblicher Bruder bin, ich denke aber, dass er was erahnt, weil wir uns schon recht unähnlich sind vom aussehen her.

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horribiledictu  30.08.2022, 09:57
@leo0622

deine Familie hat die dümmste Variante gewählt, wie man damit umgehen kann...

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SarahSchweiz  30.08.2022, 09:58
@leo0622

Wieso darf er das nie erfahren? Unter dem Strich ist die Chance, DASS er es erfährt recht gross (jedenfalls exorbitant grösser, als dass er es nicht erfahren würde).

Wie würde es dir selbst dabei gehen? Hättest du lieber Menschen um dich, die dir die Wahrheit schenken oder solche, bei denen du dich später verraten und belogen fühlst?

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SarahSchweiz  30.08.2022, 10:00
@leo0622

Was heisst "erst 8"? In diesem Alter kann ein Kind extrem viele Informationen aufnehmen und verarbeiten. Ich würde sogar behaupten: JETZT so schnell es geht. Je länger es dauert, um so grösser wird das Gefühl von "belogen werden" wachsen, wenn es rauskommt.

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Schwer zu sagen. Wenn man meint, dass sie es verstehen könnten. Kann individuell sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Von Beginn an.

Wenn das Kind in dem Bewusstsein aufwächst, dass es irgendwo eine biologische Mutter hat, zusätzlich zu seiner eigenen Familie, dann gibt's nie einen grossen Schockmoment oder das Gefühl der Verrats.

Das Kind von Freunden ist jetzt vier und weiß genau, dass es irgendwo eine Bauchmama hat, die sich nicht um ihn kümmern konnte, weshalb sie das Kind an meine Freunde abgegeben hat, die unbedingt ein Kind wollten aber keine bekommen konnten. Das ist für ihn ganz normal und selbstverständlich.

Die Details kennt er natürlich (noch) nicht, die werden dann wohl stückchenweise kommen im Laufe der Jahre.

leo0622 
Fragesteller
 30.08.2022, 09:54

Was wenn die biologischen Eltern tot sind?

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SarahSchweiz  30.08.2022, 09:56
@leo0622

Das ändert nichts daran, dass man das Kind so früh wie möglich aufklären sollte. Meines ist 5 Jahre alt und ist gerade dabei mit zu bekommen, wie seine Grossmutter (meine Mutter) stirbt. Der Prozess hat vor rund 4 Monaten begonnen und dürfte sich noch ein wenig hinziehen. Das Kind stellt Fragen und hat ein Recht auf kindergerechte Antworten. Auch bei Fragen zur Adoption.

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Möglichst zeitig. Die Gefahr besteht sonst, dass sie es von anderen erfahren. Es ist manchmal erstaunlich, welche Wege Informationen gehen.

Sobald die in der lage sind es einigermaßen zu begreifen. Also ab 2 oder 3 Jahren.