Wann erlebt man im Flugzeug negative G- Kräfte?
Wann kommt es beim Fliegen zu negativen G-Kräften?
Beim Sturzflug oder beim steil nach oben Fliegen?
12 Antworten
Weder noch. Solange das Flugzeug eine gerade Linie fliegt (egal ob horizontal, nach oben oder nach unten) spürst du keine sogenannten "negativen G-Kräfte". Das sind nämlich die, welche dich vom Sitz "abheben" lassen. Diese wirken, wenn das Flugzeug mit der Nase nach unten geht (also während der Rotation). Je schneller das gemacht wird desto grösser ist das Gefühl der Schwerelosigkeit.
Deswegen das Wort abheben in Anführungszeichen. Aber danke für die Präzisierung.
Kleiner Denkfehler: Zur Zeit weilt auf Dich 1g, also das 1-fache der normalen Erdanziehungskraft. Mit Abnehmer Kraft wirst Du zwischen 1g und 0g leichter. Unter 0g wirst Du wieder beschleunigt, aber nun in entgegengesetzte Richtung: Dich hebt's ausm Sitz. Des Weiteren ist die Belastung bei Passagierflugzeugen generell gering und nicht pilotenabhängig.
Immer, wenn es nach unten geht. Egal, ob beim Sturzflug oder durch Turbulenzen oder Fallwinde.
Von der Technik her hält ein Flugzeug weitaus weniger negative G-Kräfte aus als positive. Wenn sich also die Tragflächen über dem Rumpf zusammenfalten, treten negative G's auf.
Beim Menschen das gleiche: Positive G's (Richtung Kopf > Füße) werden vom Betrag her besser vertragen als umgekehrt (Richtung Füße > Kopf).
"Erfolgt die Einwirkung negativer Fliehkräfte in der Körperlängsachse (- Gz), so wird Blut zum Kopf verschoben. Die Folge ist eine Blutüberfüllung des Gehirns und der Augen, da hier der hydrostatische Druck proportional zur Erhöhung des negativen Gz-Wertes (Betrag des Vektors) zunimmt. Außerdem wird unter dem Einfluss der negativen Beschleunigungskräfte der FIugzeuginsasse aus dem Sitz gehoben und in das Schultergurtzeug gedrückt.
Die Toleranz des Menschen gegenüber negativen Gz-Einwirkungen ist gering, wesentlich geringer als gegenüber positiven Gz-Einwirkungen. Sie liegt maximal bei –3 Gz und dies für maximal 5 s, weil die Reißfestigkeit der Hirngefäße geringer ist als die des übrigen Körpers. Deshalb kommt es u.a. (auch bei langjähriger Hypertonie) eher zur Ruptur einer Hirnarterie (Apoplex), als zur Ruptur einer anderen Körperarterie, sofern kein Aneurysma vorliegt."
(Quelle: Kompendium der Flugmedizin, Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Bundeswehr)
Das g steht für die Erdbeschleunigung. 9,81 m pro secunde quadraht. Und Die G Kräfte wirken immer senkrecht zum zum boden zu. Die negativen immer senkrecht vom boden weg. Das is das wenn du vom sitz abhebst. In Zeit gemessen nennt man das dann die Air Time. Also die Zeit in der du die negative g Kraft erfährst. Um so höher Die Kräfte um so stärker druckt es dich natürlich gegen den Sitz oder den Bügel.
Die Kraft ist immer positiv, sie kann in verschiedene Richtungen wirken.
Es gibt keinen G-Faktor kleiner als 0.
Gestern hab ich welche gesehen, an der Bar im Flughafenrestaurant. Waren die Verkleidet??
Beim Sturzflug kommt es beim starken Abfangen zu sehr starken positiven g-Kräften.
Im Kunstflug, den ich selber schon in einem segelflugzeug mitgemacht habe, kann es zu negativen g-Kräften bei einigen Figuren kommen, wenn man z.B. schnell nachoben fliegt und dann das Höhenruder voll drückt, sodass man direkt vom Steilflug schnell in einen Sturzflug übergeht. Dann hebt es einen aus dem Sitz und man wird nur von den Gurten festgehalten, um nicht durchs Kabinendach zu schießen.
Beim Parabelflug, der auch mit einem Segelflugzeug möglich ist, hat man 0 g-Kräfte. Dann spürt man Schwerelosigkeit. Wird hierbei das Höhenruder zu stark gedrückt, sodass man von der Parabel abweicht, können auch negative g-Kräfte erzeugt werden.
Da gibt es auch einen beliebten Scherz in 2-sitzigen Segelflugzeugen. Der hinten sitzende Fluglehrer öffnet seine Wasserflasche, wenn der Flugschüler die Parabel nicht sauber einhält und in den Bereich der negativen g-Kräfte kommt. Das Wasser sammelt sich dann unterm Kabinendach und sobald der Flugschüler das merkt und das Flugzeug abfängt, schießt ihm das Wasser vom Kabinendach direkt auf den Kopf.
Danke für die Antwort.
In einem Buch, das mich zu dieser Frage gebracht hat, steht dass in der deutschen Messerschmitt Me 109-E anstelle eines Vergasers eine Einspritzpumpe in den Motor eingebaut ist damit genau bei solchen Zuständen der Motor trotzdem mit Treibstoff versorgt werden kann. Was halten sie von dieser Aussage? Ist das durchaus praktisch oder eher ein nettes Extra?
Was halten sie von dieser Aussage?
Das macht absolut Sinn. Bei negativen g-Kräften oder auch beim Rückenflug könnte das Benzin aus der Schwimmerkammer in die falsche Richtung rauslaufen und dann fängt der Motor an zu stottern. Insofern ist das durchaus praktisch und als nettes Extra gibts noch etwas mehr Leistung, weil man bei einer Einspritzung den Ansaugweg günstiger gestalten kann, sodass weniger Drosselverluste entstehen.
Naja, eine Passagiermaschine absolviert ja keinen Parabelflug, also nie ;)
Setz dich in einer Achterbahn, die ordentliche Ejector-Airtime bieten :))
Ich denke nicht, dass sie dich abheben lassen müssen, um negativ zu sein. Eigentlich genügt es, dich ein Gramm leichter zu machen. Je negativer sie werden, desto heftiger spürst du die Kraft, die ihnen innewohnt. Genau wie umgekehrt, wenn es dir den Kopf in die Kopfstütze presst, wenn der Pilot den Gasknüppel zieht. Hat er genug Feingefühl, erledigt er diesen Job so, dass wir Passagiere fast nix fühlen. Ein ganz übler Pilot macht das so schlecht, dass die Haltestangen brechen. Und das Genick. Kommt zum Glück nicht vor.
Ich hoffe doch sehr, ich liege da nicht falsch, mit meiner Antwort...;)