Waldorf-abitur? Zentral?
Ich habe gerade erfolgreich mein Abitur absolviert. Allerdings habe ich das nicht an einem Gymnasium sondern auf einer Waldorfschule gemacht. Der Unterschied liegt darin, dass bei uns nur die Abiturklausuren gezählt haben, also keine mündliche Note und alle Klausuren der letzten Jahre hatten keinen Einfluss auf die Note.
Das ungerechte daran ist, dass man am Gymnasium schon vor den Abiklausuren sagen kann, dass man nur bestehen muss (also in jedem fach 5 punkte) und dann schon einen Schnitt von 2,5 oder so ähnlich hat. An der Waldorfschule hat man, wenn man in jedem Fach fünf Punkte schreibt einen Schnitt von 4,0.
So ist es meiner Meinung nach viel schwieriger einen guten Schnitt zu machen und grundsätzlich hat man deshalb einen Nachteil. Wie seht ihr das? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann man dann noch von Zentralabitur reden, wenn die Noten so unterschiedlich zusammengesetzt sind?
4 Antworten
Hi,
Zentralabitur bedeutet, dass die Prüfungsaufgaben zentral gestellt werden. Alle anderen Prüfungen, die an "normalen" Gymnasien mit in die Note zählen werden nicht zentral gestellt und haben mit dieser Begrifflichkeit daher nichts zu tun.
Schwieriger empfinden die Prüfung auf den Waldorfschulen viele. Das liegt aber vor allem auch daran, dass für die meisten der Leistungsdruck im Abitur ungewohnt ist. Hinsichtlich der Ungerechtigkeit bei der Notengebung kann man dagegen halten, dass es für viele Schüler eine ebenso große Herausforderung ist über zwei Jahre mit Leistungsdruck konstant gute Ergebnisse zu erbringen, wie für andere in einer einzelnen Prüfung diese Leistung abzurufen.
Letztendlich ist es jedermanns eigene Entscheidung auf eine nicht staatliche Schule zu gehen auf der man keine Noten bekommt, die eingereicht werden können. Dass es das Angebot der Nichtschülerprüfung im Abitur gibt ist daher ein Privileg und keine Repressalie.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umstellung von der Waldorfschule auf die Uni!
Lg Susan
Die Wahrheit ist völlig anders. An fast allen Waldorfschulen wird mit guten Noten nur um sich geworfen, und viele der dort unterrichtenden Lehrkräfte haben nicht die Qualifikation, die für staatliche Schulen erforderlich sind.
Deshalb war es (zumindest bis vor kurzem ) so, dass Waldorf-Schüler ihr Abitur als "Externenabiitur" vor einer staatlichen Prüfungskommission (schriftlich und mündlich) ablegen mussten, also "Fremdprüfer" hatten(Folge fast immer: starker Notenabfall).
Deine Rechnung bzgl. Schnitt von 2,5 usw stimmt überhaupt nicht. Die Regeln sind sehr viel komplizierter, und vorallem gibt es nach wie vor eine gaze Menge von Schülern, die im und durch das Abitur (schlechte Klausuren, schlechte mdl. Prüfungen) durchfallen, obwohl sie vor dem Abitur scheinbar sicher "standen".
Die Bedingungen sind eben so...
Nur die Abschlussprüfungen werden zentral gestellt und nach den Vorgaben dann ausgewertet und zensiert. Was du vorher gemacht hast, ist völlig egal, weil es nicht den üblichen Regelungen der Oberstufe entsprochen hat. -
Wenn du an der Waldorfschule dein Abi machen willst, musst du das wissen...
Du hättest ja nicht auf die Waldorfschule gemußt, da ist eben die Gesetzeslage so. Es gibt eben ein Privatschulgesetz. Du hast eben nur ein externes Abitur. Das hast Du ja auch vorher gewußt. Dafür hast Du vielleicht auf Deiner Schule einige Vorteile gehabt, die die Schüler öffentlicher Schulen nicht hatten. So gleicht sich alles wieder aus.