Wahrer Christ?

16 Antworten

Hallo Perorfa65,

nein, man muss nicht jede Sekunde seines Lebens Gott widmen! Würde man das wollen, dann könnte man ja noch nicht einmal seiner weltlichen Arbeit nachkommen. Ein Christ sollte in allem, was er tut, vernünftig und ausgeglichen bleiben. So zeigt es auch die Bibel.

Man könnte natürlich vieles aufzählen, was das Christentum ausmacht, z.B. die verschiedenen Lehren und Handlungsweisen, doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. In der Hauptsache geht es ja darum, an Jesus Christus als dem Sohn Gottes zu glauben, seinem Beispiel genau nachzufolgen und ein Leben zu führen, das sich durch Liebe und Hingabe an Gott auszeichnet.

Das schließt natürlich vieles ein, was ich an dieser Stelle im Einzelnen gar nicht aufzählen kann. Die Bibel enthält dennoch kein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk. Ein paar grundsätzliche Dinge möchte ich aber nachfolgend kurz erwähnen.

Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Wenngleich der Weg eines Christen also nicht unbedingt der einfachste ist, so ist er dennoch nach der Überzeugung vieler der beste Lebensweg und der einzige, der zu wahrem und dauerhaftem Glück führt!

LG Philipp

Meine Meinung:

Das musst du alles nicht.

Hauptsache du bemühst dich gut zu sein und lebst nach den 10. Geboten und der Goldenen Regel.

Allzu starke Versunkenheit im Glauben halte ich sogar für schädlich -

das kann auch zum Wahn führen!

Hauptsache - du verbindest dich immer wieder mit Gott und vertraust auf seine Hilfe!

Natürlich - gewisse Medien, Spiele, Musik, Filme, Trends usw. soll man aus dem Weg gehen!

Perorfa65 
Fragesteller
 13.10.2022, 19:00

Es gibt Christen die sind sehr versessen, allerding brennen die oft aus, und werden dann Atheisten.

2
Booooman  13.10.2022, 19:11
@Perorfa65

Wenn sie ausbrennen, waren sie nie wirklich gläubig und nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt.

3

Es stimmt zwar, das man als Christ bemüht ist alles zur Ehre Gottes zu tun, dies am besten in ständiger geistiger Verbindung zu ihm.

Derweil gibt es keine Verbote im Christentum. Man darf also auch Horrorfilme gucken zwecks Entertaiment. Ich kenne einen der sein Leben lang solche Filme geguckt hat und nun ein nervliches Wrack ist.

Ein Christ wird daher auch aufgefordert sich selbst zu hinterfragen, ob auch alles was er tut vom Vorteil ist - dies mit Hinblick auf das ewige Seelenheil.

Doch nicht jeder Christ hat den selben Reifegrad. Daher darf er selber lernen was auf Dauer für ihm gut ist und was nicht. Denn wenn er sich bei Gelegenheiten mal nicht vom Geist Gottes lenken lassen will, muss er bei Schäden auf langer Sicht aus seiner eigenen Erfahrung klug werden. Eine Freiheit die Gott einem jeden lässt.

Eine Erlösung erfolgt durch die geistige Neugeburt - wer sich nicht von Gott erziehen oder korrigieren lassen möchte, der ist im Jenseits Gott dann haltnoch nicht so nahe wie er es aber könnte. Leider erkennt nicht jeder dies als notendig - aber das gehört zur Reife dazu. Daher ist zwar jeder erlöst der an Jesus glaubt, aber seine Seele wird weiter reifen müssen, man muss es eigentlich wollen.

Der reife Christ wird daher, in der Tat, das weltliche meiden wo es nur geht, da er sein Glaubenshaus allein auf Jesus bauen will. Doch Tatsache ist das wir nicht alle gleich reif sind - ich bin leider auch noch nicht da wo ich hin will, aber ich lasse Gott an mir arbeiten.

LG-B.

""""""Stimmt es, dass man als wahrer Christ jede Sekunde seines Leben Gott widmen muss? Und es sonst schwierig bis unmöglich sein wird erlöst zu werden?""""""

Der Glaube alleine an Christus errettet, man muss sich aber trotzdem an Gottes Gesetze und Gebote halten.

""""""""Man darf auch keine Interessen haben die nicht direkt etwas mit Gott zu tun haben?"""""""""

Absolut nicht. Dann dürftest du auch nicht zur Schule/Arbeit gehen.
Du darfst gerne deinen Hobbys nachgehen, aber sie nicht über Gott stellen.

"""""""Keine Filme schauen"""""""

Horror- und Erotikfilme sind absolut tabu.

Hallo Perorfa65,

ich war einst in einer Christlichen Gemeinschaft, in der es dieses Paradigma gegeben hatte: jede Sekunde mit Gott - und alles, was insbesondere in einem nicht-Göttlichen Kontext häufig beobachtet wird, vermeiden, insbesondere, damit es nicht von der Nähe mit Gott abhält.

Das galt damals als "wahres Christentum".

Eine expliziten Auftrag zur Missionierung stand da nicht im Raum. Vielmehr sollte das Leben beispielhaft für andere Menschen sein. Es hatte also niemand Gott irgendwo "raushängen" lassen.

Aus einer heutigen Sicht mag ich behaupten, dass da künstlich eine Nähe zu Gott über Abwesenheit von möglichem nicht-Göttlichen geschaffen wurde. Ich kannte jedoch von früher die Nähe zu Gott aus mir heraus und in einer sehr guten Freundschaft mit Gott.

Ich mag weiter behaupten, dass alles, was häufig nicht-Göttlich beobachtet wird, auch unter Göttlichkeit kommen kann, wenn man es aus Göttlicher Attitude heraus betreibt. Vielleicht werden einen dann z.B. Spiele, Musik, Literatur oder auch Filme nur dann ansprechen, wenn was rüberkommt, wenn damit für einen selbst Fülle und Freiraum entsteht, ohne dass dies jemandem genommen oder bei jemandem missachtet würde. Darunter können auch z.B. Literatur oder Filme sein, die lediglich etwas nicht-Göttliches zur Thematik haben.

Göttlichkeit lässt sich aus einer eigenen Attitude gegenüber der Liebe Gottes (universale Liebe, glaubensfrei dargestellt) ergibt. Und die Liebe Gottes und Identität von Gott mir Liebe ist auch ein Christlicher Glaubensinhalt.

So wäre der "wahre Christ" der Göttliche Mensch: ein Mensch mit der Attitude zur Liebe, die ein Gegenteil von Liebe ausschließt. Es ging von dem Menschen nur etwas aus - auch wenn in der Welt für viele Dinge ein Honorar im Raum steht - ohne, dass es um ein haben Wollen oder um Erwartungshaltung ginge. Der Göttliche Mensch würde sich mit anderen Menschen eins sehen - auch wenn diese Menschen die Einheit nicht wahrnehmen, sie vermeiden oder sogar zerbrechen.

Da der Mensch liebt, ist er eins mit der Liebe und damit eins mit Gott.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung