vor und Nachteile einer dampflokomotive?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vorteile:

  • Gegen Strom-/Oberleitungsstörungen gerüstet
  • Kann auch auf nicht-elektrifizierten Strecken fahren

Nachteile:

  • Kann heutzutage auf vielen Strecken nicht mehr verkehren (durch fehlende LZB)
  • Teuer in Anschaffung und Unterhalt
  • Man braucht zusätzlich Wasser und Kohle, also auch entsprechende Abstellgleise und Tank-Stationen
  • Anstrengende körperliche Arbeit für den Lokführer
  • Erhöhter Personalbedarf (Heizer und Lokführer anstatt einem einzigen Lokführer)
  • Langsam, sowohl in Beschleunigung als auch in Höchstgeschwindigkeit
  • Erzeugt Rauch und Abgase => moderne Diesellokomotiven produzieren weit weniger Abgase und E-Loks gar nicht.
  • Viel größer und länger als moderne Lokomotiven heute
  • Das Anfahren nach längerer Standzeit (z.B. über Nacht) benötigt mehr Zeit als bei modernen Lokomotiven (Hauptschalter an, Stromabnehmer auf und dann geht's quasi direkt los)
Woher ich das weiß:Hobby – ÖPNV-Interessierter und -Nutzer
User39281732 
Fragesteller
 26.02.2019, 17:24

Also habe ich richtig verstanden :Vorteil ist dass sie mit Kohle, Holz und Wasser fahren und nicht mit Strom?

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glasair  26.02.2019, 17:25
@User39281732

Der Vorteil ist, dass sie nicht mit Strom fahren. Daraus ergibt sich der Nachteil, dass sie mit Kohle und Wasser fahren.

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BBTritt  26.02.2019, 17:51

Die LZB ist auch ein Auslaufmodell, und so viele Strecken mit LZB-Ausrüstung gibt es nicht. Von ETCS wollen wir hier gar nicht erst anfangen.

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ecki2000  27.02.2019, 11:45

LZB ist aber nicht zwingend ein Ausschlusgrund. Die Lok kann durchaus signalgeführt im Ganzblock fahren.

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glasair  27.02.2019, 16:04
@ecki2000

Wenn es Signale gibt. Davon kehrt man ja mittlerweile auch schon ab.

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Ein vorteil einer dampflok ist: Sie kann mit allem befeuert werden, was brennt. Also nicht nur steinkohle, sondern zur not auch holzkohle, koks, holz ... Allerdings ist der brennraum in der regel auf einen bestimmten brennstoff hin optimiert und bei anderen brennstoffen erreicht sie nicht die gleiche dauerleistung.

Eine dampflok kann auch der grund sein, warum die leute überhaupt mit diesem zug fahren. Geräusch, dampfwolken, geruch, wärme, der sichtbare mechanismus der dampfmaschine, das alles ist ein einmaliges erlebnis. Jede andere traktionsart arbeitet eher im verborgenen und wirkt weniger "lebendig", der zyklus einer dampflok wurde oft mit atem verbunden.

Der stickoxid-ausstoß ist geringer als bei einem dieselmotor, der ruß-ausstoß jedoch höher. Und zwar in einem solchen maß, dass rund um eine stark befahrene dampfbahn alles verrußt wird.

http://www.dlm-ag.ch/de/modern-steam

Hauptnachteile sind: Der hohe personalaufwand bei betrieb und instandhaltung, lange vor- und nachbereitungszeit (vorheizen, kesselreinigung), es ist am arbeitsplatz dreckig und die temperaturen nicht sehr gesund, eingeschränkter blick auf die strecke, schlechter wirkungsgrad. Auch verbraucht die dampflok nicht nur brennstoff, sondern auch wasser, der größere teil des tenders ist bereits ein wasserkasten und es muss immer wieder wasser nachgefüllt werden. Das auch bei zwischenhalten am bahnsteig, wofür es früher wasserkrane gab. Da die wasserleitungen oft nicht genug druck bereitstellen, gehört dazu in der regel ein wasserturm.

Die langlaufmöglichkeiten einer dampflok sind begrenzt, weil nicht nur der brennstoff verbraucht wird, sondern sich auch immer mehr schlacke und asche im aschkasten und in der rauchkammer ansammelt.

Für die instandhaltung von dampfloks müssen die bahnbetriebswerke entsprechend ausgerüstet sein: Bekohlung, wasser, ausschlacken, lösche ziehen, schmieren, reinigen, bremssand und so weiter.

Ein Vorteil ist, dass Dampflokomotiven ein echter Hingucker sind und beliebte Fotomotive.

Einer von vielen Nachteilen ist der, dass eine Dampflok sehr wartungsintensiv ist.

Zu den bereits mehrfach gesagten Argumenten noch ein paar Nachträge meinerseits.

So ganz ist unabhängig von Oberleitungsstörungen ist sie auch nicht. Wenn einfach nur der Stom weg ist, kein Problem, aber meist sind die Störungen auf mechanische Einflüsse oder Vadalismus/Diebstahl zurückzuführen. Und wenn sie durchhängt oder unten liegt, fährt da gar nix mehr.

Zur Wartung und Umwelt:
Es geht hier um Dampfloks ganz allgemein. Und eine Dampflok fährt nicht mit Kohle, sondern mit Wasserdampf. Wie das Wasser erhitzt wird, ist der Lok egal. Gar nicht mal so selten ist die Ölfeuerung (im Tender sind dann halt keine Kohlen, sondern Öl), die Schweiz hat sogar mit elektrischen Dampfloks experimentiert. Da wurde das Wasser einfach mit Strom (aus der Oberleitung - die Loks sahen interessant aus) erhitzt.
Nach dem 2.Weltkrieg wurden Damofloks nicht mehr großartig weiterentwickelt, deswegen ist es auch schwer, sie mit modernen Loks zu vergleichen. Würde man heute eine Dampflok komplett neu entwickeln, würde die Ökobilanz vermutlich sogar sehr gut aussehen, denn mehr als Wasserdampf muss da nicht wirklich rauskommen. Und auch die Wartung und wäre bei weitem nicht mehr so personalintensiv. Es sind halt 50-100 Jahre alte Loks, die heute Museumszüge steuern, und jeder, der einen Oldtimer in der Garage stehen hat, muss da auch öfter mal dran rumschrauben.

Nachteil:

Man braucht eine Heizzeit von mehreren Stunden bis genügend Dampf zur Abfahrt zur Verfügung steht.

Schlechter Wirkungsgrad.

Hoher Pflege und Wartungsaufwand

2 Mann auf der Maschine erforderlich

Umweltverschmutzung Rauch, Staub, Funkenflug

fehlende Möglichkeiten zum Wasserfassen und Kohlefassen

Vorteil:

Man kann auf jeder Strecke fahren (ohne Oberleitung).

Man braucht keinen Strom, fährt auch bei Stromausfall.