Vor-ünd Nachteile von leben in Hospizen

8 Antworten

Ins Hospitz kommt ja jemand, der unheilbar krank ist und wo es dem Ende zugeht. Der Anspruch von Hospitzen ist, dass man sich persönlicher kümmert, die Person und die Angehörigen intensiver begleitet. Besser ist nur noch zu Hause, wenn eine ausreichende Pflege gesichert ist und die Angehörigen sich das auch zutrauen.

Das ist die Theorie. Die Praxis ist, dass Hospitze wie Krankenhäuser nicht selten überbelegt sind und man im Bedarfsfall keinen Hospitzplatz bekommt. Das Problem ist auch, dass durch die allgemeine Einstellung zum Tod und Sterben die Ärzte in den Krankenhäusern oft erst viel zu spät zugeben, dass sie eigentlich nichts mehr machen können und Angehörige nicht vorbereitet sind, rechtzeitig den Kampf aufzunehmen, um mit Patientenverfügung und viel Energie eine Person aus den "Klauen der Apparatemedizin" zu befreien.

Einen wirklich selbstbestimmten Tod können sich nur Wohlhabende (Ausweg Schweiz) oder Mutige (Selbsttötung) leisten. Normalbürger sind in Deutschland ziemlich entmündigt und brauchen einfach Glück, an gute und einsichtige Ärzte zu kommen. Nachteile von Hospitzen sind vor allem, dass man selten rechtzeitig oder überhaupt hinkommt. Ein weiterer Nachteil ist, dass Hospitze oft konfessionell geführt sind und konfessionell Ungebundene mit einer Einstellung konfrontiert werden, die sie nicht wollen.

Also:
meine Mama lag wg. Darmkrebs im Krankenhaus. Sie war gut versichert und hatte nur noch Tage zu leben. Dort hatte man weder Zeit ihre Kleidung zu wechseln noch ihr Haar zu kämmen. Das Nötigste wurde getan: Bettwäsche gewechselt und sie wurde gewaschen.
Als sie schließlich transportfähig war (in dem Fall hieß das nix anderes wie: es ist eh egal, sie hat so oder so nicht mehr lange, also schadet der Transport nicht mehr...) kam sie endlich in das Hospiz.
Dort lag sie schon mal so, dass sie aus dem Fenster schauen konnte, statt an die Wand. Dann kam ständig jemand rein und machte mal das Radio an oder den Fernseher. Sie wurde schön angezogen und die Haare hatte täglich eine andere Frisur, sie wurde mit ihren Pflegeprodukten gepflegt usw. usf. Dort wurde auch mal gelacht und es herrschte eine angenehme Stimmung.
Überhaupt kein Vergleich mit einem lauten, hektischen Krankenhaus mit unterbezahlten Kräften, die tun, was sie können, aber einfach keine Zeit haben.
Allerdings kenn ich jetzt nur eins. Ich hab keine Ahnung, ob das immer so ist. Aber im Hospiz arbeiten die Meisten ehrenamtlich...
(Dort gab es sogar Katzen und da meine Mama ein großer Katzenliebhaber war, durften sie auch zu ihr und das hat sie schon noch mitbekommen :) )

Hallo,

ich kenne niemanden, der sagen würde, es gibt Nachteile...........vlt. den einen, das man evtl. lange auf einen Platz warten muß.......

ansonsten ist es der Wunsch vieler Menschen, wenn nicht zu Hause, dann in einem Hospiz sterben zu dürfen. Die Sterbenden werden dort sehr gut versorgt, man hat Zeit für sie, kann gut auf ihre einzelnen Interessen und Wünsche einzugehen. Eine eigene Zimmergestaltung, Besuch wann immer man will...............den Tagesablauf so gestalten wie man das Bedürfnis hat........

Ich wünsche deiner Tante, das sie, wenn es soweit ist, auch einen Platz in einem Hospiz bekommt, und dort in Ruhe und Würde sterben kann.............

Vorteil wird die optimale Pflege sein, aber zu bedenken ist auch, sofern Angehörige vorhanden sind..der wissende Sterbende ist abgeschoben worden. In ein Hospiz wird man ja nur für eine noch kürzere Zeit aufgenommen , als es in einem Altersheim der Fall ist.

Die ökonomischen und gesetzlichen Bedingungen sagen ganz klar das sind Sterbehäuser! Also Häuser in denen nur von allen Seiten aufgegebene hin kommen...glaube max. für 3 Monate...also was passiert falls jemand seinen Sterbeauftrag nicht nachkommt?, oder baut man wegen der hohen Pflegesätze auf ein kalkuliertes Ableben...der nächste Überflüssige wartet ja schon :(

Für wirklich Alleinstehende ist es aber z.Z. die wohl beste Lösung, solange die Pflegeeinrichtungen die Betreuung aufgegebener Schwerstkranker nicht leisten kann, denn im Endstadium verfrachtet zu werden stelle ich mir grausam vor.