Versetzung Bundeswehr?
Liebe Leser, liebe Leserinnen,
Ich habe folgendes Problem bei meiner Einheit
Ich bin seit 5 Jahren bei den fallschirmjägern als Infanterie tätig. Ich bin leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage zu springen. Ich hatte demnach ein Personalgespäch mit meinem KpChef und bat ihm mich versetzen zu lassen. Eine Dienststelle in Schwarzenborn oder Munster würde mir vorgeschlagen. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, wegen Familie noch weiter weg zu sein. Ich bin deswegen jeden Tag meinem Spieß auf die Nerven gegangen und habe ihm darum gebeten, einmal seinen Netzwerk aufzubauen und für mich ggf. einen Dienstposten Heimatnah zu organisieren. Daraufhin sagte er, dass es keine Dienstposten im Raum, in der Nähe deiner Wohnung gäbe. Ich wollte mich aber durch nicht beeinflussen lassen und habe meinem Spieß erneut gefragt, ob ich selber Hand anlegen dürfe. Er gab mir die Bestätigung und sagte, dass es sowieso nicht funktioniert. Habe mich an dem gewünschten Dienstort einem PersFw vorgestellt und gefragt, ob es eventuell einen Posten für mich geben würde. Er meinte schrieb einen Versetzungsantrag und direkt ein Praktikum. Dann wird der KPChef eine Entscheidung treffen. Darauf hin habe ich dem Spieß die Sache geschildert. Habe anschließend lange darauf gewartet und es kam nichts. Ich habe dann selbst in köln bei meinem Sachbearbeiter angerufen und habe ihn meine Gründe genannt. Er hat mir dann einen DP- ID rausgesucht wo ich hin kann und hat eine Versetzung direkt von meiner Einheit zur neuen Einheit geschickt. Habe es auch alles unterschrieben.
Jetzt will der KpChef die Stelle zurück ziehen, obwohl Köln mir schon die Dienststelle zum 01.02.2023 zugewiesen hat.
Meine Frage?
Darf der KpChef darüber entscheiden, ob er mich gehen lässt, obwohl Köln mich schon eingeplant hat im System?
Darf der KpChef die offizielle Versetzung ( Bescheid liegt bei) einfach so auf einem anderen Dienstposten ändern?
Ich hoffe ich konnte meine Frage gut stellen.
Bitte um ernstgemeinte antworten
Vielen Dank
1 Antwort
Er darf und wird nichts ändern, allerdings die Änderung veranlassen. Also ja, er hat Einfluss darauf!
Grundsätzlich können Dienststellenleitungen über die ihnen unterstellten Mannschaften frei verfügen. Das bedeutet, dass einem Chef bzw. einer Cheffin keine Mannschaften ohne deren Zustimmung "genommen" werden. Eine nicht förderliche Versetzung kommt insbesondere dann nicht in Frage, wenn kein Ersatz gestellt wird.
Deiner Schilderung nach möchtest Du ohne haltbare/gewichtige Gründe versetzt werden. Das lässt die Bw nur zu, wenn es der Bw etwas bringt. Da Du hochwertig und kostenintensiv ausgebildet wurdest, wird man Dich nicht grundlos gehen lassen - insbesondere da in Ahlen keine Infanterie stationiert ist.
Falls Dir bereits eine Versetzungsverfügung ausgehändigt wurde, die Du auch bereits unterschrieben hast, und diese nun ohne erkennbaren Grund und ohne Dein schriftliches Einverständnis aufgehoben wurde, kannst Du Klage beim Bundesverwaltungsgericht einreichen.
Dies betreffend kann und möchte ich Dir nicht helfen. Allerdings sind sowohl Dein Spieß als auch die VP und der Chef selbst (!) für sowas da. Ich würde sie freundlich aber bestimmend darauf ansprechen und um Unterstützung bitten - bei der Erstellung der Beschwerde nur den Spieß oder die VP (nicht den Chef!).
Sollten beide die Hilfe ablehnen, kannst Du gleich Deinen verfassungsmäßigen Trumpf ziehen.
Die Versetzung wurde schon bereits von mir unterschrieben und zurück nach Köln geschickt. Die Bestätigung habe ich bekommen. ( Schriftzug Versetzng zum 01.02.2023 nach Ahlen) Dann heißt es für mich Beschwerde schrieben. Wie kann ich es besten machen?