Was hat euch der Zivildienst gebracht?
Ich musste 2009 als einer der Letzten Zivildienst leisten. Ab und zu wird ja heute auch wieder einen Wiedereinführung diskutiert. Ich frage mich nun 15 Jahre später was mir der Zivildienst gebracht hat.
Wenn ich die Frage ehrlich beantworten sollte muss ich leider sagen: nicht viel. Weder hat er mich dazu motiviert in einem sozialen Beruf zu landen, noch hat er mir einen strukturierten Tagesablauf gelehrt.
Eher hat er mir das Gegenteil beigebracht. Ich bin heilfroh, dass ich weder in Schichten, noch am Wochenende arbeiten muss. Und auch dass ich nicht mit fremden Personen umgehen muss (ausgenommen Kolleginnen und Kollegen) 😅.
8 Antworten
Der Zivildienst ist nicht für dich, sondern für das Land. Es war deine Landespflicht. Du hattest keine Wahl, die Fahnenflucht ist ausgeschlossen.
Niemand fragt dich, du tust weil man es dir befohlen hat. Und auch jetzt fragt Niemand.
Während du im Zivildienst mit 60KG Typen im Altenheim gechillt hast, waren wir im Militärdienst. Ausbildung, Waffenkunde, Kampferfahrung, Disziplin und Ansehen. Das sind die Dinge denen du freiwillig ausgewichen bist, während der Rest die Stiefel geschnürt haben und gemeinsam die Zeit schafften.
Zivildienst und Beschwerden... Das ist eigentlich âusserst peinlich, Sanitäter.
Zusammengefasst: Es war niemals etwas für dich sondern für andere. Selbst nach so langer Zeit hast du das immer noch nicht verstanden.
Und?
Landespflicht nennt man das. Dich fragt Niemand und es interessiert dort auch Niemanden.
Ob du nun Klos geputzt hast, Kranke versorgt oder Verletzte gepflegt hast... Völlig egal. Pflicht ist Pflicht und jemand profitierte davon.
Eine Armee besteht sus Vielen. Kloputzer und Generäle. Melder und Sanitäter. Schützen und Träger. Die Putzer sind ein fester Bestandteil. Eine Armee die unter dreckigen Bedingungen agiert ist eine kranke Armee. Unorganisiert und unschön.
Da du aber bereits als Putzer jammerst, weiß ich nicht welchen Wert du für eine Truppe haben solltest.
Also ich habe die Bundeswehr anders in Erinnerung. Saufen, rumgammeln und mit Unteroffizierinnen bumsen
Auch ich habe im Jahr 2009 noch Zivi gemacht.
Der Dienst an sich hat mir nicht wirklich etwas gebracht, aber ich habe die Zeit genutzt um mich beruflich nach meiner ersten Ausbildung um zu orientieren.
War rückblickend aber eine entspannte Zeit.
LG.
Den Betroffenen bringt es logischerweise in den meisten Fällen nichts Zwangsarbeit leisten zu müssen.
Im Grunde hat er mich damals nur zum Marihuana gebracht.
Wirklich positiv hat sich der Zivi nicht auf mich ausgewirkt.
Es ist ein gestohlenes Jahr bzw. gestohlene Monate.
Der Staat spart sich Geld indem er junge Männer - die meistens eh kein Geld haben aber um jedes Jahr froh wären wo sie früher ins Studium einsteigen könnten oder Geld verdienen könnten um sich was aufzubauen - aufs übelste ausbeutet.
Und es ist nicht einmal wirklich effizient für den Staat. Den ohne wirkliche Ausbildung z. B. für die Pflege kann man da kaum wirklich was machen.
Gut dass die Wehrpflicht in Deutschland faktisch abgeschafft ist, und dass der weltweite Trend seit etwa 30 Jahren generell richtung abschaffung geht.
Ich spüre eine kaum wahrzunehmende Antipathie. Und deswegen möchte ich es noch schlimmer machen, indem ich dir sage, was ich in meinem Zivildienst machen musste.
Der einzige 60kg-Typ damals war wohl ich (damals, heute leider nicht mehr). Ich hatte nichts mit kranken oder alten Menschen zu tun. Während meines Zivildienstes musste ich Geschirr spülen und Zimmer reinigen. Immer so, dass es keiner mitbekommen hat. Ergo hatte ich noch nicht mal Kontakt zu irgendwelchen Menschen (außer Kollegen). Ich hätte meinem Land wohl eher einen Dienst erwiesen, wenn ich schon ein Jahr früher Steuern gezahlt hätte.
Das Land war damals auch so auf den Dienst angewiesen, dass es nur 20 Prozent aller Wehrpflichtigen überhaupt eingezogen hat.