Verkehrswende schaffen und Fahrgastrechte einschränken?
Wie passt das zusammen? Einerseits ist politisch gewollt, dass die Leute mehr mit der Bahn fahren und weniger mit dem PKW. Andererseits wird einer der wenigen Vorteile des Bahnfahrens, die Entschädigung bei Verspätung, zusammengestrichen.
Woran liegt es? Daran, dass der Verkehrsminister von der Autofahrer-Partei gestellt wird? Oder dass ein qua Amt mit Bahncard 100 versehener Politiker die Verspätungs-Entschädigung gar nicht kennt? (Für Bahncard-100-Besitzer ist die tatsächlich vernachlässigbar).
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
3 Antworten
Das Geld gehört nicht in die Bahn oder gar in das diese nutzende Prekariat gesteckt, sondern in den Ausbau der Autobahn. Stauvermeidung bringt viel mehr für's Klima.
BTW, ich hätte nichts gegen den Ausbau der Autobahn, wenn damit gleichzeitig auch andere Netzinfrastruktur geschaffen (HGÜ, Erdgas oder Wasserstoff) oder gestärkt (Internet) würde.
Aber andererseits: Je mehr das Prekariat den ÖPNV nutzt, desto leerer wird die Autobahn :-)
Dafür muß man kein Geld der Eisenbahn hinterherwerfen, es reicht, die Spritpreise anzuheben. ;-)
Ich plädiere für eine Autobahnmaut. So ungefähr 100 Euro. Pro Monat und angefangene Tonne ZG ;-)
Dann wären auch die lästigen LKW größtenteils weg.
Hmmm, dann würde ich tatsächlich in Erwägung ziehen, mich vom X5 zu trennen...
Das wurde auf EU-Ebene entschieden.
Die Grundproblematik in Deutschland ist aber wohl, dass für die Bahn seit jeher Sonderregelungen gelten, die sie beispielsweise von der Schadensersatzplicht nach dem BGB quasi befreien.
Eine Befreiung könnte bedingt auch Sinn machen, im Ausmaß, wie sie derzeit besteht, halte ich diese aber für nicht angebracht. Zumal die Bahn dadurch auch weniger Motivation hat Verspätungen zu vermeiden.
> Das wurde auf EU-Ebene entschieden.
Ist zwar richtig, aber diese Entscheidung ist nicht vom Himmel gefallen, sondern von den Vertretern der Regierungen - auch unserer - so gewollt (oder zumindest nicht bekämpft).
Ist ja nicht nur schlecht an sich. Und auch bei den schlechten Sachen kann man Vorteile sehen, an sich wäre es ja gar nicht falsch wenn die Abhn nicht zahlen muss für etwas, dass sie nicht zu verschulden hat, ist anderswo ja auch nicht so.
Ferndiagnosen verkneife ich mir.
Natürlich widerstrebt es auch mir zutiefst, Geld auszugeben, das dem Prekariat zugute kommt. Aber andererseits: Je mehr das Prekariat den ÖPNV nutzt, desto leerer wird die Autobahn :-)