Vergleich anorganische Säuren mit Carbonsäuren?

2 Antworten

Anorganische Säuren haben einen sehr breiten Bereich an Säurestärken — von extram staren Säuren wie HClO₄ geht es geht es runter zu ganz schwachen Biestern wie HOCl oder HCN (wenn man die als anorganisch betrachtet). Manche anorganische Säure (H₂CO₃, HOCl, H₂SO₃, H₂S₄O₆) sind instabil und können nicht bzw. nur unter Schmerzen rein dargestellt werden; die sind dann nur in Form von Salzen oder anderen Derivaten bekannt.

Abgesehen von ein paar Ausnahmen, die das saure H-Atom nicht an einem O tragen (HCl, H₂S), bilden anorganische Säuren dieselben Derivate wie Carbon­säuren, also z.B. Anhydride (SO₂, Cl₂O₇, N₂O₃), Halogenide (SOCl₂, SO₂Cl₂, NOF, COCl₂, POCl₃), Ester ((CH₃O)₂SO₂, Nitroglycerin, Phosphate in der Biochemie), Amide (Sulfamid (NH₂)₂SO₂) und Salze.

Je nach Säurerest können anorganische Säure auch Oxidationsmittel (HClO₄, HNO₃) oder Reduktionsmittel (HPH₂O₂) sein.

Carbonsäuren bilden ebenfalls Salze (CH₃CO₂Na), Halogenide (CH₃COCl), Anhydride ((CH₃CO)₂O), Amide, Ester und das ganze Zeug; die letzten drei können bei geeigneter Struktur auch intramolekular gebildet werden. Ihre Säurestärke variiert nicht sehr weit, typischerweise findet man pKₐ-Werte zwischen 2 und 6. Wenn sie sehr langkettig sind, dann lösen sie sich kaum in Wasser und sind ent­sprechend schwach, z.B. Stearinsäure. Wenn sie keine weiteren funktionalen Gruppen tragen, dann ist ihr chemisches Verhalten eigentlich nur von der COOH-Gruppe bestimmt und daher recht einförmig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Carbonsäuren sind organische Säuren, d.h. organische Verbindungen mit Kohlenwasserstoff-Grundgerüst, die H+ Ionen abgeben können. Dabei kommt eine Carboxylgruppe (-COOH) im Molekül vor, wie z.B. bei der Essigsäure CH3COOH.

Anorganische Säuren sind anorganische Verbindungen, die H+ Ionen abgeben können, wie z.B. die Schwefelsäure H2SO4.