Vereintes Europa oder Europa der Vaterländer?

13 Antworten

Moin,

EdV = Europa der Vaterländer

VSE = Vereinigte Staaten von Europa

Der Begriff von EdV ist mir zu sehr durch Rechts-Nationale und Radikale Gruppen geprägt. Auch wenn man nur eine Bedeutung definieren muss, würde ich diesen Begriff ablehnen.

Ich könnte mich mehr mit VSE identifizieren. Leider ist dieser Prozess ins Stocken geraten. Eine Europäische Verfassung nochmal anzugreifen wäre wirklich empfehlenswert. Ich erinnere mich daran, das sie an den Iren gescheitert ist. Die Iren, die 2008 auch von den Europäischen Hilfen bei der Finanzkrise profitiert haben!

Ich bin als zwischenschritt für ein Europa 2.0. Einfach nochmal anfangen um die "Nein" Sager entweder auszuschließen oder in einem Demokratischen Prozess, der Einstimmigkeit nicht zwangsweise erfordert, einzubinden!

Dann sollten sich erstmal einige Staaten finden, die eine funktionierende Ordnung für viele Staaten z.B. 30 ausarbeiten. Und man sollte Ausstiegsszenarien mit in die Verträge schreiben genauso wie z.B. die Verteilung von Flüchtlingen. "Pflichten und Rechte" in jedem Szenario! Man sollte auch die Staaten zwingen Macht abzugeben.

  • Ich bin eher für eine Europäische Steuer. (Allerdings sollte das nicht zu mehr Steuern führen!)
  • Eine Europäische Armee
  • Europäischer Datenschutz
  • Europäische Internetpolitik (Wenn die Wirtschaft nicht kann muss halt Europa eine Europ. Facebook und Youtube machen...)
  • Flüchtlingspolitik (Schon genannt..)
  • Klimaschutz (auch)
  • Als Europa Einfluss auf die UN nehmen

Wahrscheinlich ist aber Stillstand. "Es bleibt fast alles so wie es ist"... erstmal ....

Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin für das Europa der Vaterländer und halte das auch für wahrscheinlicher ... zumindest zu unseren Lebzeiten.

Die "Vereinigten Staaten von Europa" ist eine fixe Idee, die aber so derbe von der Realität entfernt ist, dass sie im besten Falle eine Utopie ist. Mal ganz direkt auf den Punkt gebracht: Wie sollen sich 27 Länder, die sich nicht einmal drüber einig werden, welche Zeit - Sommer- oder Winterzeit - man in Zukunft hat ... wie sollen die sich zu einem Staat zusammen raufen? Es ist ein absolutes Paradoxon zu denken dass sich Europa in das Modell der Vereinigten Staaten gießen lässt. Die USA wurden nicht vereinigt ... die waren immer schon vereinigt. Schon unter der britischen Kolonialherrschaft waren es die dreizehn Kolonien die unter einer Herrschaft standen und danach blieben diese Staaten ein Bundesstaat. Fast alle neuen Staaten sind aus US-Territorien gegründet worden und nicht als souveräne Staaten (außer Texas und Hawaii) dem Bund beigetreten. Nächster Punkt ist dass es ein amerikanisches Nationalgefühl gab/hgibt. Ein europäisches Nationalgefühl gibt es nicht oder nur minimalst. Es ist also ein Hirngespinst sich auszumalen, dass es die Vereinigten Staaten von Europa nach US-Amerikanischem Vorbild geben wird.

Von dieser Utopie mal abgesehen: Die Europäische Union war und ist immer noch eine gute Sache, aber nicht so, wie sie momentan dasteht. Die EU ... das ist das Bündnis zwischen Frankreich und Deutschland, evtl. noch die Benelux-Staaten ... alle anderen süd- und osteuropäischen Staaten sind, sorry, Schmarrozerstaaten, woran nicht nur diese Staaten selbst Schuld haben, sondern auch der Westen. Dann kam die erste echte Krise für Europa .. die Flüchtlingskrise ... und schon fängt das Ding an auseinander zu brechen ...

Das sind jetzt zwei Punkt in denen du siehst, dass es theoretisch eine Utopie ist und praktisch jetzt schon Verfallserscheinungen zeigt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere seit 2017 Geschichte an der LMU in München🥸

Die europäischen Staaten werden in Zukunft nur dann international was mitzureden haben, wenn sie stärker zusammenarbeiten, und das ganze kleinliche "unsere Kultur geht kaputt, mimimimimi" weglassen. Der Einfluss anderer, mächtigerer Länder ist doch jetzt schon stark spürbar, das wird nicht weniger werden. Und auch dann wird unsere Kultur vielleicht nicht zerstört, aber einfach geändert. Ohne dass wir was zu sagen haben, weil man sich einfach an die mächtigeren Länder anpassen wird müssen.

Mit der EU hat man wenigstens noch ein gewisses Mitspracherecht, das wesentlich größer sein wird, als was immer man bekommt, wenn China, Russland, oder ein sonstiger, mächtigerer Staat, stärker draufhaut.

Unsere Kultur geht nicht verloren, nur weil wir als Europa stärker zusammen wachsen. Ich versteh echt nicht, was das für eine bizarre Panik ist. Es gab immer äußere Einflüsse, und die wirds immer geben - Kultur wird sich immer ändern, ob man das will, oder nicht. In den letzten Jahrzehnten wars durch die USA, und das lag nicht daran, dass die europäischen Nationen nicht mehr selbstständig waren.

Aber klar, nur weil man eine gemeinsame Sprache hat, der Einfachheit halber (idealerweise Englisch, weil das hier eh viele lernen, ist doch allein aus pragmatischer Sicht sinnvoll), geht ja Deutsch gleich verloren. Nicht dass es mich stören würde, von mir aus kann man auch eine einheitliche Weltsprache machen. Sprache ist für mich primär was praktisches, mit dem ich mich verständigen kann - je mehr diese Sprache sprechen, desto besser. Selbst wenn wir mal Englisch als nationale Sprache übernehmen sollten (was noch Jahrzehnte dauern würde), würde Deutsch noch für eine Ewigkeit als Kultursprache überleben, und im privaten würde man es doch eh noch ewig weiter sprechen. Immer diese Panik vor nichts, wegen der bösen EU.

Ich finde das nicht gut weil alle Menschen noch nicht das Bewusstsein oder die Liebe für ein geeintes Europa mit bringen und leben wollen. Ich will es nicht und sehe/spüre auch irgendwie dass dadurch enorme Energie durch die Zwiespaltigkeiten von verschiedenen Kulturen entsteht und diese sich eigentlich erst durch Weiterentwicklung eines jeden Einzelnen vielleicht in 100 bis 200 Jahren mal aufgelöst haben vieleicht. Nur die oberen wollen das sofort auf biegen und brechen und das ist falsch. Und nehmen wir mal an es gibt ein vereintes Europa und es gibt die Länder auf der anderen Seite der Weltkugel, das wird ein Weltkrieg in besonderem Ausmaß. Es herrschen ja sowieso schon unterschiedliche Ansichten in der Europäischen Union, ich weiß nicht wie die das in etwas Vereintes von Europa umwandeln wollen ausser mit Gewalt. Und wer muss es wieder ausbaden...... Jeder Bürger von Europa.

Natürlich vereintes Europa... noch besser eine vereinte Welt!

Aber zurzeit ist dies leider noch eher unwahrscheinlich, da bei vielen der nationale Gedanke tief verwurzelt ist, wie man an genügend Beispielen sehen kann...

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung