Vater belästigt mich?
Hallo,
ich studiere und wohne ca. 2 Stunden von meinen Eltern entfernt. Mein Vater möchte mich immer alle zwei Wochen besuchen. Er sagt immer, er "möchte mich sehen". Ich möchte ihn aber nicht sehen. Das interessiert ihn aber nicht.
Ich kann mich nicht um mein Studium konzentrieren wenn er mich auf Zwang besucht. Das fühlt sich wie Stalking an. Er scheint mir narzisstisch zu sein. Ich habe Angst dass es übel endet wenn ich ihn ghoste/blockiere, weil ich auch finanziell von ihm abhängig bin. Freunde habe ich keine.
Ich möchte nur mein Studium ungestört tun und selbst entscheiden wann ich meine Eltern besuche und nicht von meinem Vater fast schon gestalkt zu werden. Was tun?
Edit: Ich bin ein Mann. Mein Avatar war falsch
5 Antworten
Nachdem du von einem Studium sprichst, kann man davon ausgehen, dass du volljährig bist.
Insofern ist es alleine deine Entscheidung, wann du von wem Besuch empfangen möchtest, oder eben nicht. Wenn dein Vater dich belästigt oder gegen deinen Willen zu dir in die Wohnung will, wäre das ein Fall für die Polizei.
Was die finanzielle Abhängigkeit anbelangt: So lange du dein Studium sorgfältig und zielstrebig verfolgst, sind deine Eltern gesetzlich verpflichtet, dir Unterhalt zu zahlen. Das ist kein freundliches Entgegenkommen ihrerseits, das Geld steht dir zu und könnte notfalls sogar von dir eingeklagt werden. Der Unterhalt ist von deiner Studienleistung abgesehen auch an keine anderen Bedingungen geknüpft.
Das Risiko, dass dir dein Vater den Unterhalt streicht, besteht also grundsätzlich einmal nicht, außer natürlich, er bezahlt dir freiwillig mehr, als er eigentlich müsste.
Möglicherweise geht es hier um ein viel tiefgreifenderes Problem, als nur um deinen Vater. Du solltest versuchen, Anschluss zu anderen Menschen zu finden. Ein Studium bietet dafür doch eigentlich die idealen Bedingungen. Gibt es in deinem Studiengang niemanden, mit dem du befreundet bist? Wie steht es um das Thema Partner, hattest du schon einmal eine längerfristige feste Beziehung?
Notgedrungen Kontakt zu Menschen zu halten, mit denen man eigentlich nicht gut auskommt, nur um nicht einsam zu sein, ist keine wirkliche Lösung.
Also. Punkt 1: Lass dir bitte von niemandem deine Gefühle absprechen! Wenn du dich unwohl fühlst, fühlst du dich unwohl. Gefühle haben immer eine Ursache, sie sind kein willkürlicher Chemiecocktail. Ich weiß natürlich nicht, was genau die Gründe sind, aber die Aussage, dass du befürchtest, er könnte dir Geld entziehen, wenn du dich seinen Besuchen verweigerst, gibt zumindest mal Hinweise. Vielleicht kannst du genauer überlegen, was dein Unwohlsein auslöst?
Punkt 2: Es gibt natürlich unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten. Ich denke, um ein Gespräch kommst du früher oder später nicht herum. Du kannst ihn ja mal fragen, weshalb er dich so oft sehen möchte. Du kannst deine Gründe nennen, weshalb du ihn nicht so oft sehen möchtest oder ihr könnt besprechen, dass du z. B. alle x Tage/Wochen/Monate zu deinen Eltern kommst (leben sie noch zusammen?). Dann steht er immerhin nicht in DEINER Wohnung, die DEIN Rückzugs- und Wohlfühlort sein sollte. Es gibt gewiss einen guten Kompromiss.
Ansonsten ginge es natürlich auch, dass du Unternehmungen mit anderen Leuten planst, wenn dein Vater sich ankündigt. Er kann dich halt nicht besuchen, wenn du gerade mit ner Freundin im Café oder mit nem Kumpel im Kino sitzt ;)
Punkt 3: Falls du wirklich Sorge hast, dass er dir Geld entzieht, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Natürlich kannst du arbeiten gehen nebenbei. Wenn du dir einen Hiwi-Job suchst, tut das sogar deinem Studium gut! Hab ich auch mein ganzes Studium über gemacht, um nebenbei Geld zu verdienen. Es gibt aber auch die Möglichkeit zu Studienkrediten. Einfach mal informieren.
Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie hilfreiche Anregungen geben :)
Wohl eher die Psychologiestudentin im 2. Semester, die kognitiv nicht in der Lage ist die Statistik Vorlesungen zu bestehen
Studium bestanden mit 1,3, danke für die Glückwünsche, jetzt in Promotion in der Gesundheitspsychologie.
Hallo,
ich weiß inzwischen ziemlich genau, warum er mir Unwohlsein bereitet. Mein Vater war während meiner gesamten Kindheit ein manipulativer Narzisst. Er hat mich gezwungen Sachen, Hobbies, mein Leben so zu führen, wie er es will. Er hat sich nie für mich interessiert oder für meine Gefühle. Ironisch, denn er ist Arzt. Er hat wohl eine Art Heldenkomplex oder Besserwisserkomplex. Deswegen bin ich ausgezogen, weil mir seine Anwesenheit physisch Unwohlsein bereitet hat. Er hat mich krank gemacht. Ich hatte 0 Entfaltungsmöglichkeit. Als ich alleine lebte, fühle ich mich sofort viel besser und konnte auch mal erfahren, wer "ich" bin.
Gespräche mit ihm sind zwecklos. Ich kenne meinen Vater inzwischen ziemlich gut. Ihn interessieren die Gefühle anderer nicht. Ihn interessieren nur glasklare Antworten. Die aber auch nicht. Alles andere nennt er "Geschwafel". Entweder man folgt seinem Willen oder er schreit einen so lange an und manipuliert einen bis man nachgibt. Keine Alternative. Gründe interessieren ihn nicht. Das ist mein Problem. Man KANN ihm nichts erklären. Ich habe Angst vor ihm. Selbst wo ich jetzt noch alleine lebe.
Warum er mich so oft sehen möchte? Weil er mich kontrollieren will. Deswegen. Wie meine Mutter. Er sagt zwar er vermisst mich aber das ist nicht der Hauptgrund. Ja meine Eltern leben noch zusammen. Ein wahres Wunder.
ich habe keine Freunde. Ich bin einsam, was mir noch mehr Angst bereitet, mit meinen Eltern offen zu sprechen. Ich habe niemanden als "Notfalllösung", auf die man sich verlassen kann, wenn es mal schlecht mit den Eltern läuft.
Mein Vater ist ein sehr seltsamer Mensch. Ich glaube nicht, dass er mir Geld entziehen würde. Im Gegenteil, er überhäuft mich mit Geld. Fast schon, um mich zu kaufen und zu bestechen. Um mich zu manipulieren mit Geld. Selbst meiner erwachsenen Schwester, die er zugrunde gerichtet hat und die keinen Kontakt mehr mit meinen Eltern hat, schickt er noch Geld. Er kennt seine Pflichten. Er war nie gewalttätig. Aber er kennt die Kraft der psychischen Manipulation.
Ich will einfach nur mein gottverdammtes Studium machen und mich selbst entfalten. Und meine Eltern treffen, wenn ICH mal Lust habe. Denn abgesehen vom manipulativen Verhalten kann man sich mit ihnen durchaus treffen. Zum Essen gehen, irgendwas unternehmen. Aber nicht auf Zwang. Und nicht in meiner und ihrer Wohnung
Das klingt wirklich nach einer sehr schwierigen und komplexen Situation, die du da erlebst. Ich kann deinen Unwillen, Besuch von deinem Vater zu bekommen, da sehr gut nachvollziehen.
Ich denke, da ist die einzige Lösung tatsächlich nur, klare Grenzen zu setzen. Wenn du darin Schwierigkeiten hast, hilft vielleicht ein Coaching? Ich wünsche dir alles Gute!
Na ja alle 2 Wochen ist ja jetzt nicht so wild. Sei doch froh wenn er sich Gedanken macht, schlimmer wäre es wahrscheinlich wenn er sich keine Gedanken machen würde. Das Geld bekommt du ja auch und dann wirst du doch alle 2Wochen mal paar Std. Zeit haben.
Darum geht es doch nicht. Hör bitte auf, ihre Gefühle zu marginalisieren. Sie fühlt sich unwohl und sie möchte das nicht. Und wenn sie ihn nicht sehen wollen würde, wenn er nur einmal im Jahr käme.
Ich bin ein Mann, mein Avatar war falsch :). Ändert natürlich trotzdem nichts an den Umständen
Ups. Leider kann ich meine Kommentare nicht mehr ändern, man hat immer nur 120 Sekunden Zeit dafür. Soll ich meinen Kommentar löschen?
Welchen? Ich würde gerne deinen obigen noch lesen
Das Problem ist es kommt mir wie Stalking vor da er 1. sich noch nie für meine Gefühle oder Belange interessiert hat und 2. 0 Einfühlsamvermögen hat.
Ich möchte meine Eltern ja treffen. Habe ich auch bisher immer gemacht. Nur, nicht nur, wenn SIE wollen, sondern wenn ICH auch will. Alle 2, 3 Wochen, egal. FREIWILLIG. Nicht auf Kommando ohne Widerrede. Nicht auf Zwang wie von der Polizei. Paradoxerweisr habe ich immer weniger Lust meine Eltern zu treffen je aufdringlicher sie werden. Verstehen sie leider nicht.
Haben sie auch nicht bei meinen Geschwistern verstanden, die sind jetzt auch komplett gestört durch das manipulative Verhalten meiner Eltern. Ich will nicht wie meine Geschwister enden. Ich will einfach nur mein gottverdammtes Studium machen. Mir wegen, aber auch meiner Eltern wegen. Verstehen sie leider nichz
Also ich möchte dich jetzt nicht angreifen oder so, dass ist nun jetzt wirklich nur meine Meinung.
Ein Besuch sollte nie erzwungen werden oder ähnliches das sehe ich genauso wie du.
Aber ein Besuch alle 14 Tage von sagen wir Mal 3-6h ) kann doch dein Studium nicht beeinträchtigen?!
Eltern tun sich schwer mit Bindung trennen bzw abschwächen oder wie ich das schreiben kann, vorallem Väter zu den Töchtern hab ich das Gefühl, und dein Vater hat dich lieb, er will Kontakt mit dir haben, er will dich sehen, deine Nähe hin und wieder haben, ich sehe da nichts falsches...macht er denn was falsches? Kommt er dir zu nahe? Denn dann kann ich es verstehen.
Natürlich solltest du zu deinen Gefühlen stehen, aber sind dir die Gefühle deines Vaters so egal? Er hat dich mit deiner Mutter zusammen aufgezogen, er hat dir die Wohnung besorgt (schätze ich zumindest), er finanziert sie dir, dieses glück haben die wenigsten Auserwählten. Nimm das bitte nicht selbstverständlich, nur weil er dich gezeugt hat und ihr euch viele Jahre als selbstverständlich genommen habt, so eine Familie ist nicht selbstverständlich, schätze sie, hüte sie, vergiss sie nicht.
Du sprichst ja schon einige wichtige Punkte an (Besuch sollte nicht erzwungen werden, was tut der Vater, dass sie sich unwohl fühlt). Ich denke, wir haben zu wenig Informationen, um da eine "Patentlösung" zu bieten. Ihre Gefühle werden gewiss eine Ursache haben und ich hoffe, die beiden finden einen guten Kompromiss, dass sich niemand unwohl fühlen muss :)
"falsches...macht er denn was falsches? Kommt er dir zu nahe?"
Ja. Meine gesamte Kindheit war geprägt von dem was er wollte. Nie was ich wollte. Er war in meiner gesamten Kindheit narzisstisch manipulativ und wollte das gutmachen, in dem er mich mit Geld vollgeschmissen hat. Er hat mich zu Sachen gezwungen, die nur er toll findet. Er hat mich gezwungen Hobbies zu tun die ich nicht tun wollte. Er hat mir eine Persönlichkeit aufzwingen wollen die er toll finde. Er hat mich in der gesamten Kindheit dazu gebracht, meine persönliche Entwicklung zu zerstören. Deswegen bin ich ausgezogen weil ich es nicht mehr aushielt. Ich war die Hülle meiner selbst. Meine Mutter war nicht besser. Ich kann mit meinen Eltern nichts, absolut überhaupt nichts anfangen. Sie haben sich nie für mich oder meine Gefühle interessiert.
Ich will natürlich aber auch nicht meine "Beziehung" zu meinen Eltern bombardieren, wenn sie mir Geld geben. Wobei mir das Geld eher wie Bestechung vorkommt
Dann mach Dich finanziell unabhängig - sollte die Unterstützung an Bedigungen geknüpft sein. Und dann sag Deinem Vater, dass Du selbst entscheiden kannst, wen Du zu Besuch empfangen möchtest.
"sollte die Unterstützung an Bedigungen geknüpft sein"
Die ist nur an die Bedingung geknüpft, dass ich mein Studium abschließe. Und dem komme ich natürlich nach, ist ja auch in meinem Interesse mein Studium abzuschließen. Nur halten mich seine aufzwingendes Verhalten davon ab, mich auf mein Studium zu konzentrieren. Ironischerweise
Ja ich bin volljährig.
Sehe ich auch so. Mein Problem ist nur ich habe keinerlei Freunde, die mir bei so etwas behilflich sein könnten. Das bereitet mir Angst. Auf mich alleine gestellt zu sein gegen meinen Eltern ist unglaublich anstrengend. Ich habe Angst vor meinen Eltern, auch wenn sie mir nichts tun können. Sie waren nie gewalttätig. Aber ich habe Angst vor ihnen, wie sie mich manipulieren versuchen.
Das ist mir auch bewusst. Zum Glück gibt es diese Regelung. Ja, ich verfolge mein Studium zielstrebig. Ist ja sowohl in meinem als im Interesse meiner Eltern. Ich bin ja nicht für Geld undankbar. Mein Vater kennt tatsächlich seine Pflichten. Selbst meiner Schwester, die absolut 0 Kontakt zu meinen Eltern hat und sie abgrundtief hasst, überweist er Geld. Aber es bereitet mir dennoch Angst, was passiert, wenn ich ihm mal widerspreche bzw. ihn mal nicht sehen möchte. Weil ich keine Freunde habe oder Personen jenseits meiner Eltern auf die ich mich verlassen kann.
Kurz und knapp: Ich bin ein ziemlich konfrontationsloser Mensch. Ich will einfach nur mein Studium machen. Ich habe keine Zeit und Lust für Streit. Wie das "I don't get paid enough for this" Meme über unterbezahlte McDonalds-Mitarbeiter. Aber meinen Eltern vor den Kopf zu stoßen bereitet mir dennoch Angst, weil ich einsam bin. Möglicherweise mache ich mir auch grundlos Sorgen da sie mir wie oben beschrieben ja eigentlich nichts anhaben können, da ich 1. alleine lebe und sie 2. Unterhalt schicken. Keine Ahnung