Vaillant Gastherme?

2 Antworten

Ich habe keine Vaillant-Therme, ich bin auch kein Heizungsbauer, sondern lediglich technisch interessierter Heimwerker. Aber die Grundprinzipien, nach denen Du fragst, sind aber bei allen Zentralheizungen gleich.

Bei mir läuft die Heizung die ganze Zeit auf "Sonne" (=Tagesbetrieb), da wir keine festen Bettgeh-Zeiten haben, ich teils sehr früh aufstehe und die Heizung sowieso auf relativ niedrigem Niveau läuft. Eine weitere Absenkung über die Nachtstunden (mit kalter Bude in der Früh, die dann erst wieder aufgeheizt werden muß) ist für mich daher nicht sinnvoll. Muß aber jeder selber entscheiden. Die Nachtabsenkung ("Mond", bei uns auf ca. 15 Grad, ist aber auch nach persönlichen Präferenzen einstellbar) wird bei uns nur aktiviert, wenn wir ein paar Tage nicht zuhause sind.

Es gibt keine "beste", für alle Situationen gültige Vorlauftemperatur.

Es gilt die Grundregel: So niedrig wie möglich, aber so hoch wie nötig, denn je wärmer das Heizwasser, desto höher sind die Verluste im Heizkessel und beim Weg durch die Rohre zum Heizkörper und zurück.

Welche Vorlauftemperatur optimal ist, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Die Art der Heizung (Heizkörper oder Fußbodenheizung).
  • Größe/Art der Heizkörper (Wärmeabgabevermögen) bzw. Verhältnis zur Raumgröße.
  • Art des Gebäudes (Isolierung, Dichtheit der Türen und Fenster).
  • Außentemperatur,
  • usw.

Das meiste davon bleibt immer gleich, was sich ändert, ist die Aussentemperartur. Je kälter es draussen ist, desto mehr Wärme geht nach aussen verloren, und desto mehr muß die Heizung nachliefern: Ergo höhere Vorlauftemperatur nötig.

Daher sollte jede Therme einen Außentemperaturfühler haben, und man stellt dann auch keine starre Vorlauftemperatur ein, sondern die "Heizkennlinie", und zwar auf 2 Faktoren:

  1. Die "Steilheit" der Kurve, also quasi, wie stark die Vorlauftemperatur bei sinkender Außentemperatur ansteigt. Dies hängt primär davon ab, wie gut Dein Haus/Deine Wohnung isoliert ist
  2. Die "Lage" der Kurve, also quasi, bei welcher Temperatur sie (beispielweise bei 10 Grad Außentemperatur) anfängt. I. d. Regel kannst Du die ganze Kurve nach unten/oben verschieben. Dies hängt wiederum von Art und Komponenten der Heizung, Deinem persönlichen Wärmebedürfnis etc. ab.

Wie das genau bei Deiner Heizung vorgegeben ist (Grundeinstellung), und wie das angepasst wird, steht im Handbuch Deiner Therme.

Ein Heizungsfachmann könnte Dir anhand der Gegebenheiten ausrechnen, was bei Dir ein guter Sollwert wäre, aber letztendlich läuft es immer auf Ausprobieren hinaus.

Ich würde erst mal bei 45 Grad Vorlauftemperatur (momentan ist es ja noch recht mild) anfangen und eine relativ flache Kennlinie wählen, täglich prüfen, was passiert und dann Stück für Stück die Volauftemperatur so anpassen, daß es bei aufgedrehten Thermostaten gerade noch so warm wird, wie ich es brauche, mit ein wenig Reserve. Wenn es dann draußen Kälter wird, kannst Du die Kennlinie (Steilheit) nach gleichem Prinzip anpassen. Wenn es nicht warm genug wird, ist sie zu flach, wenn die Außentemperatur sinkt und die Heizkörper "glühen", ist sie zu steil.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Sunny2003,

Das ist schwierig zu beantworten wenn man die Regelung nicht sieht. Gibt es da ein Zeitschaltuhrprogramm/ Automatik wo man man Schaltzeiten hinterlegen kann für Tag- und Nachtbetrieb und Temperaturen dafür einstellen kann?

Wenn nicht würde ich die Sonne nehmen und an der festen Temperatureinstellung diese so niedrig einstellen dass gerade so deine gewünschte Raumtemperatur erreicht werden kann.

Das musst du ausprobieren welche Temperatur das ist und möglicherweise musst du auch je nach Außentemperatur da als nachkorrigieren.

Angenommen du möchtest 20 Grad Raumtemperatur haben drehst du deine Thermostate auf ein höhere Temperatur, zb. Stellung 4 und schaust dann welche Raumtemperatur erreicht wird.

Ist diese dann höher als die benötigte kann du an dem Gasgerät die Temperatur nach unten reduzieren.

Das kann ein paar Tage dauern bis die optimale Einstellung erreicht ist.

Gruß Markus

Woher ich das weiß:Berufserfahrung