Welche Gastherme, Heizung mit Fußbodenheizung, Heizkörper?

6 Antworten

In den Details kann ich nicht wirklich Rat geben, außer vielleicht den, dich von einem guten Fachmann beraten (und die Arbeit dann ggfs. ausführen) zu lassen.

Und! Ich würde auf jeden Fall ein Produkt wählen, welches in deiner Gegend verbreitet ist, damit Du ggfs. auch einen Fachmann dafür findest. Wenn Du jetzt an falscher Stelle spart, zahlst Du dafür - wenn Du Pech hast - später drauf.

Wir hatten vor Jahren einmal eine Oertli-Heizung, ein ganz gutes Gerät und halbwegs günstig, aber es gab in der Gegend nur einen Fachmann dafür, der dann irgendwann nicht mehr arbeitete! Bei Problemen, und die kommen bei modernen Geräten immer, wurde es da richtig schwierig.

Den Außendämmungen traue ich übrigens überhaupt nicht. Die werden jetzt hochgejubelt, aber ich bin unglaublich skeptisch die Konsequenzen für den Altbau (Feuchtigkeit!) betreffend. Styropor an die Mauern tackern, das macht inzwischen jeder Gipser, ob das aber für das Gebäude so toll ist und letztlich für die Menschen darin...

Aber das nur am Rande!

a. Ja eine Kombination ist ohne große Probleme möglich. Warum wird im Keller nicht auch FBH gelegt? Dadurch wird vieles einfacher und wirklich teurer wird es auch nicht, wenn man nicht gerade auf Billigheizkörper aus dem Baumarkt setzt. 

b. hydraulisch vernünftig abgleichen. Rohrdimensionen und Ventile ordentlich berechnen. Heizflächen vernünftig berechnen. Trinkwasserspeicher über den tatsächlichen Bedarf dimensionieren. Da primär Fußbodenheizung vorhanden ist, könnte eine Solarthermieanlage für Trink- und Heizungswasser sinnvoll sein.

c. Trinkwarmwasser ist auf 60°C zu beheizen (Vorlauftemperatur somit bis ca. 75°C). Wie viele Personen sollen in dem Haus wohnen? 4 Personen = 120 Liter bei normalem Duschverhalten.

d. Vorlauftemperatur gemäß Rohrnetzberechnung --> Trinkwassererwärmung und Heizung werden für gewöhnlich nicht gleichzeitig versorgt. Kessel haben eigentlich ein Trinkwarmwasserprogramm mit Temperaturanpassung und Regelung der Speicherladepumpe.

e. kann man machen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das "Sorglos-Paket" hört sich erst mal recht gut an. Aber für mich als Nicht-Fachmann wirft das auch mal paar Fragen auf...

Du willst 100 mm isolieren und rechnest mit einer Heizung mit 20 KW? Was willst Du damit heizen? 500 m²??? In meinem Elternhaus, ohne Isolierung, 3 Stockwerke plus externer Waschküche waren ca 300 m² zu beheizen. Mit einem ganz normalen 20 KW Gaskessel... Kein Brennwertgerät!

In unserer Region muß man bei einer Sanierung / Umstellung der Heizung 15 % des Energiebedarfes aus regenerativen Quellen abdecken. Wie sieht es bei Dir aus? Schon mal nachgefragt? Da ist in Deinem "Sorglos-Paket" noch nichts davon enthalten!

Das kann ein Holzofen mit Wassermantel, eine Wärmepumpe, Solarthermie... sein. Da solltest Dich unbedingt mal informieren!

Ebenfalls solltest Dich informieren, wo und was es für Fördermittel gibt. Für allerlei Investitionen, die Energie sparen, gibt es Fördermittel von der BAFA. Da gibt es für wenige Minuten Dokumente ausfüllen richtig gutes Geld, was nicht zurück bezahlt werden muß. Ein guter Installateur weiß das und unterstützt dabei.

Wichtig hierbei ist, daß erst beantragt werden muß und nach Zusage erst mit dem Umbau bzw der Sanierung angefangen werden darf!

Kann man so machen. Wenn die WW-Bereitung läuft, schaltet die Heizung um. Es wird also entweder geheizt oder WW gemacht.

65° Vorlauf ist sehr hoch. Vielleicht kann man größere Heizkörper machen. Es gibt 2 Heizkreise: Heizkörper direkt, Fußbodenheizung über Mischer-Ventil.

Idealerweise baut man ein Rücklauf-Anzapfung des Heizkörperkreis. Der Rücklauf der Heizkörper wird dann für die FB-Heizung benutzt.

Für die Effizienz der Brennwertheizung ist primär eine tiefe Rücklauftemperatur wichtig. Fährst du mit 65° in den VL Heizkörper, RL Heizkörper 45, VL FBH 45, RL FHB 30 °C. Wäre das Ideal. In der Praxis brauchen aber die meisten Brennwertgeräte einen Mindestdurchfluss. Ggf. brauchst du einen Pufferspeicher. Bei einer reinen hydraulischen Weiche „vergiftest“ du dir den Rücklauf und machst so den Brennwerteffekt zur Nichte.
Dann kannst du auch über einen Kombi-Wärmespeicher mit Puffer und Hygirne-Wärmetauscher für WW nachdenken.

Lass dich mal von einem Fachmann beraten.

ich bin auch am sanieren und habe ähnliche Anforderungen. Durch ausreichende Dimensionierung fahre ich die Heizkörper gerade bei 5..10° Außentemperatur mit 40..45/30 °C

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich für mein Teil bevorzuge Vaillant, alleine schon wegen dem sehr guten Servicenetz. Auch habe ich im Laufe von 35 Berufsjahren sehr gute Erfahrungen mit diesen Geräten.

Nun zu den Details: Las den Heizkörper im Keller auch auf 35° Vorlauftemperatur auslegen und Du hast schon ein Problem weniger.

Das Brauchwasser hat Vorrang und der Boiler wird auf 60° gehalten, das geschieht automatisch und ist kein regeltechnisches Problem.

kronschalk 
Fragesteller
 04.11.2019, 21:07

Swhr Interessant, was meinst du mit „den heizkörper auf 35 Grad auslegen“?

egal, welche Größe ich für den Heizkörper nehme, diese wird doch immer nur 35 Grad heiss. Wo ist da der Unterschied, wenn ich einen kleinen oder großen Heizkörper verwende? Das es entsprechend schnell oder langsam 35 Grad wird?

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airblue68  04.11.2019, 22:48
@kronschalk

Das es entsprechend schnell oder langsam 35 Grad wird? Nein, das hat mit der Größe nichts zu tun. Die Größe des Heizkörpers ergibt sich aus dem Wärmebedarf des Raums, der Vorlauf- und der Rücklauftemperatur.

Sollte es sich aber um einen ständig genutzten Raum handeln, dann würde ich gerade dort eine Fußbodenheizung empfehlen. Trotz guter Dämmung wird der Fußboden im Keller immer kalt sein, da die Bodentemperatur in Tiefen unter 1,5 m konstant etwa 5°C beträgt.

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