Upgrade Windows 11 mit Dualboot, bedenklich?

3 Antworten

Von Experte julihan41 bestätigt

Deine Frage kann man nicht pauschal mit einem Ja oder Nein beantworten, da es zum Teil sehr davon abhängt, wie beide Systeme installiert wurden. Selbst ohne System-Upgrade kann es vorkommen, dass durch ein Update auch Änderungen an bzw. auf der EFI passieren, die sich anschließend negativ auf GRUB auswirken. Bei einem Dual- oder Multiboot-System ist es ohnehin ratsam, dass man die Systeme separiert auf unterschiedlichen Festplatten installiert. Vor dem Ausführen eines Upgrades würde ich grundsätzlich immer erst ein frisches Backup des aktuellen IST-Zustandes erstellen. Das erspart einem dann u.U. einiges an Zeit und Nerven.

Falls du deine Linux Installation nach dem Windows Upgrade nicht mehr booten kannst, weil der GRUB-Bootloader nicht mehr zur Auswahl steht, kannst du das eigentlich relativ einfach unter Windows mithilfe von EasyBCD korrigieren. Andernfalls ein Linux Live-Image verwenden, im Live-System die EFI-Partition mounten und danach den GRUB-Bootloader neu konfigurieren, in dem dieser aktualisiert wird. Das Aktualisieren geht mithilfe des Befehls update-grub. Es kann jedoch sein, dass zuvor erst noch das os-prober Paket installiert werden muss. Zu guter Letzt: "Never change a running system", zumindest so lange es nicht nötig ist. ;)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – UI/UX Designer, Full-Stack Developer
Von Experte medmonk bestätigt

Sowohl Windows-Updates als auch -Upgrades sind IMMER bedenklich. Das hat nichts damit zu tun, was sonst noch installiert ist. Besonders von einem Upgrade auf Windows 11 ist abzuraten, da es keine Vorteile bringt, sondern nur Nachteile hat.

Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass der Bootloader überschrieben wird. Den kannst du ja hinterher mit einem Live-System wieder installieren. Siehe dazu https://wiki.ubuntuusers.de/GRUB_2/Installation/

Dazu wirst du Secure Boot deaktivieren müssen und es ist fraglich, ob dein Linux Mint das verträgt.

medmonk  18.11.2022, 11:58
Dazu wirst du Secure Boot deaktivieren müssen und es ist fraglich, ob dein Linux Mint das verträgt.

Nein, verträgt sich nicht. ;) Secure Boot muss deaktiviert sein, damit sich Linux Mint überhaupt neben Windows installieren lässt. Dasselbe gilt aber für die überwiegende Mehrheit an Linux Distributionen in Bezug zu Secure Boot.

LG und schönes Wochenende, medmonk

0
julihan41  18.11.2022, 12:02
@medmonk

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass einige Distributionen mit secure boot gut zurecht kommen. Aktuell gibt es auch Bestrebungen, secure boot und TPM zur Sicherheit auszunutzen - im Gegensatz zu Windows aber nicht als Voraussetzung. Ob das zielführend ist, weiß ich aber nicht. Dafür bin ich zu wenig auf dieser OS-Technik-Ebene unterwegs.

Aber ich bin ehrlich: ich schalte dieses in meinen Augen unsinnige Ding immer aus.

0
medmonk  18.11.2022, 12:20
@julihan41
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass einige Distributionen mit secure boot gut zurecht kommen.

Nicht mal bei einer handvoll funktioniert es out-of-the-box, alleine schon deshalb würde ich Secure Boot deaktivieren, sofern es um Linux geht. Und wenn es um Linux geht, ist mit deinem letzten Satz eigentlich alles gesagt. Da sehe ich Secure Boot und TPM jetzt auch nicht als den heiligen Gral für mehr IT-Sicherheit.

Was jetzt Dual- und Multiboot-Setups angeht, würde ich die EFI Konfiguration ohnehin immer auf einem USB-Stick griffbereit halten. Da soll nochmal jemand sagen, Werbegeschenk-USB-Sticks mit geringer Speicherkapazität von 1 oder 2 GB wären für nichts Sinnvolles zu gebrauchen. ;)

0

Als Vorbereitung würde ich das /Home Verzeichnis auf einen externen Datenträger sichern und das "Boot repair iso" runterladen und auf einen USB Stift schreiben.

Wenn nach der Windows Aktion der Linux Eintrag nicht mehr im Startmenü erscheint, dann vom Stift Boot Repair booten und die automatische Reparatur starten.

Das hat mir schon zwei Mal geholfen. Schade, dass nur Windows unfähig ist, was den Umgang mit anderen Betriebssystemen anbetrifft.

Viel Erfolg, Gruß Günther

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung