unverbesserliche Faulheit oder Depression?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich finde das teilweiße nicht so ganz ausreichend was die Leute hier schreiben. Wenn du schon immer ziemlich antriebslos & auch eher sagen wir.. unzufrieden mit deinem Leben bist hat das vielleicht auch noch andere Gründe als dein Studium? Irgendwie haben die meisten wohl die Suizidgedanken überlesen, oder nicht als wichtig empfunden und nur über die Antriebslosigkeit geredet..

Also ich denke, [bin allerdings erst junge (fast) 18 Jahre, weiß also nicht ob du dir von so jmd. Jungem einen Rat geben lassen willst? :p] der Meinung, dass man schon ein bisschen Hilfe braucht, wenn man mit dem Gedanken spielt sich umzubringen. Es kann lange nur ein Gedanke sein, aber irgendwann wird der immer stärker und dann vielleicht auch in die Tat umgesetzt (spreche da leider aus Erfahrung). Und selbst wenn das nur für Aufmerksamkeit ist, das ändert ja nichts daran. Selbst wenn du dich dann nicht wirklich umbringen willst, kann ja was "schief gehen" und du stirbst dann doch.

Also ich finde, was du beschreibst schon ein bisschen schlimmer als nur Faulheit. Allerdings kann deine Unzufriedenheit natürlich trotzdem auf die falsche Studienwahl zurückgeführt werden. Vielleicht ist dir einfach alles zu viel im Moment und du bräuchtest mal eine kurze Auszeit?

Sind natürlich alles nur meine Gedanken dazu. Aber ich würde dir vielleicht raten mit einem guten Freund, Familie (wem auch immer du vertraust) zu reden & falls es niemanden gibt mit dem du das besprechen möchtest, vielleicht zu einer Beratungsstelle in deiner Umgebung gehen (die gibt es eigentlich in fast jeder Stadt) oder mich online beraten lassen. Wenn du es möchtest auch zu einem Arzt/Psychologen o.ä. um vielleicht abklären zu lassen, ob du nicht doch mehr Hilfe brauchst? Kann ja nicht schaden :)

Liebe Grüße und ich wünsche dir Alles Gute für deine Zukunft! :)

Lcore 
Fragesteller
 02.06.2013, 11:56

Also zunächst mal ist 18 auch nicht "soo viel jünger" als ich mit 21. :)

Ich denke vor meinem Studium war das Gefühl auch schon, aber nicht so dominant, weil meine ganze Lebenssituation eigentlich noch sehr positiv und zuversichtlich war. Jetzt rückt allerdings eine unangenehme Entscheidung immer und immer näher, die im Endeffekt den kompletten Verlauf meines restlichen Lebens bestimmt. Und genau so fürchte ich mich davor einen schrecklichen Fehler zu machen, weil ich vielleicht mein Versagen nur weiter rauszögere.

Wegen den Selbstmordgedanken: Die hatte ich sogar schon teilweise vor meiner Studienzeit, aber sowohl damals als auch heute nur selten. Meistens lieg ich dann im Bett, mal mir im Kopf irgendwelche traurigen Geschichten aus etc...

Ich war schon mal bei einem Psychologen, allerdings wegen einem anderen Problem. Ich hatte vor langer Zeit Angst vor Orten mit vielen Menschen und musste mich oft deswegen übergeben, egal ob ich mit Freunden in Bars, Discos oder irgendwo hingegangen bin, wo viel los war. Ich konnte mich damals dem Psychologen überhaupt nicht öffnen und das Ergebnis ist jetzt, dass ich mich von solchen Orten prinzipiell fernhalte und damit muss ich mich auch nicht mehr übergeben. Sicherlich nicht die Lösung für die man zum Psychologen geht. :/ Weil ich befürchte, dass ein erneuter Besuch bei so einer professionellen Hilfestelle nichts bringen würde, weil ich mich einfach nicht traue zu sagen, was los ist mit mir.

Natürlich kann ich vielleicht mit einem guten Freund das besprechen, aber mehr als Zuhören, trösten und irgendeinen x-beliebigen Rat geben kann er auch nicht. Am Ende liegt die Entscheidung bei mir und ich muss irgendwie damit leben. Allerdings hilft es mir vielleicht die Entscheidung besser zu verkraften.

Ich werde noch drüber nachdenken, ob und mit wem ich aus meinem Leben drüber reden werde, aber vielleicht hilft mir das ja wirklich. Ich danke dir für deine Antwort, allein deine Anteilnahme hat mich schon irgendwie ein bisschen aufgebaut :)

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LauraLaiiN  02.06.2013, 19:30
@Lcore

Das freut mich wirklich sehr, dass dir die Antwort geholfen hat! :)

Mh ja.. ich kenne das auch, mir fällt es allgemein auch seehr schwer mich vor Menschen zu öffnen, bin gerade selbst erst seit einem Monat bei einer Psychiaterin und mir fällt das auch bei ihr noch seeehr schwer. Ich bin immer viel "glücklicher" als ich eigentlich bin, aber naja.. Da wäre doch vielleicht die Internetberatung was für dich? Die gibt es von voll vielen Vereinen, musst es mal googeln, ich hab es mal über die Caritas gemacht. Es ist ja oftmals viel leichter über Probleme zu schreiben, als sie direkt auszusprechen.

Mhh.. soweit ich das verstehe hattest/hast du Angstzustände? Also ich persönlich würde dir wirklich raten dir professionelle Hilfe zu suchen, es wird nämlich meistens mit der Zeit nicht wieder einfach so besser & Selbstmordgedanken & Angstzustände (sorry, dass ich es jetzt mal so nenne, ich glaub das ist das :p) sind ja nicht grade eine Lapalie.

Ja, ich denke auch, dass du die Entscheidung am Ende alleine treffen musst, aber sich mit Freunden zu besprechen hilft einem doch manchmal, weil man seine Situation auch aus anderen Augen betrachtet. Außerdem, wie du schon sagtest, steht dir der Freund dann auch nach deiner Entscheidung bei und kann dir helfen damit klarzukommen.

Falls du irgendwann mal was brauchst, kannst du mir gerne eine Nachricht schicken. Ich kann dir zwar nicht bei deiner Entscheidung helfen, aber dir sicher mal zuhören, wenn es niemand anderen gibt.

Alles Gute für dich! :)

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Dein Beitrag ist zwar schon zwei Jahre her, und ich hoffe, du hast einen Weg gefunden, doch möchte ich dennoch einen Beitrag hinzufügen.

Die Frage "bin ich einfach nur faul oder bin ich depressiv?" habe ich mir selbst auch gestellt. Beziehungsweise stellt sie sich andersherum, denn ich habe bereits eine Diagnose vom Psychiater: bin ich wirklich depressiv, oder bin ich in wirklichkeit einfach nur faul? Und war ich so, wenn ich ehrlich bin, nicht schon immer? Denn auch in der Schule, waren die selben Muster wie heute erkennbar.

Zunächst einmal, habe ich enorme Ängste durchgestanden, als ich glaubte, die Erkenntnis zu haben, vielleicht doch nur faul zu sein...(das war nach den Ängsten, als ich mir eingestand, depressiv zu sein)... Doch braucht man vor dieser vermeidlichen Erkenntnis keine Angst zu haben! Denn sollte es so sein, ob faul oder nicht, od depressiv oder nicht, du bist an den Punkt gekommen, andem du herausgefunden hast, was mit dir "nicht stimmt". Diesen Punkt zu erreichen, ist der erste Schritt um überhaupt eine Veränderung und Genesung einleiten zu können. Ich war ewig lange mit der Frage beschäftigt, was mit mir nicht stimmt.

Als allererstes: nach der kurzen Beschreibung über deine aktuelle Verfassung, bin ich mir, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, sicher, dass du depressiv bist! Und nein, dass ist keine Schande, sondern eine Krankheit, wie Bauchschmerzen haben. Ob du da mit deinen Angehörigen drüber reden möchtest, dass ist individuell zu entscheiden. Es kann eine Erleichterung sein, doch muss und sollte man auch nicht jedem sein Innerstes zeigen. Aber, ich kann nur anraten: geh zum Psychologen! Du musst dich nicht als Versager fühlen, denn es gibt Gründe, warum du dich so fühlst. Es ist ja gerade auch das, dass du darunter leidest, dich als "fauler Versager" zu fühlen bzw starke Angst hast zu scheitern! Aber du bist kein Versager! Und sollche Ängste zu haben ist ziemlich hart. Aber du suchst nach einer Lösung. Das ist super. Aber solltest du da alleine nicht mehr raus kommen, oder wenn es unerträglich wird, dann geh es mit psychologischer Hilfe an! Dafür gibt es sowas und du wirst dich zudem wundern, wie viele junge Leute bei den Psychologen und Psychiatern sitzen!

Ich möchte dir an dieser Stelle mal sagen, dass du es doch schon zu ganzschön was gebracht hast! Hej, du studierts! Du hast das Abitur geschafft, du hast das Studium bis zu diesem Punkt geschafft. Und du hast das alles geschafft, obwohl du noch nicht mal richtig gelernt hast. Also musst du doch ganzschön clever sein. Du weißt selber, dass es noch hätte besser laufen können, aber jetzt weißt du, was du ab jetzt anders machst. Und hej, in Schule und Studium da ist es ganz normal, sich in den Ferien faul vor den TV zu schmeißen. Uns hat nur niemand gesagt, dass wenn man das jahrelang so macht, irgendwann echte Überforderungs-Probleme bekommen kann. Ich denke, dass es zum Teil auch auf ein fehlerhaftes Problem in der Struktur des Studiums ist...

Um aus meiner Sicht deine die Frage "faul oder depressiv" zu beantworten: Ich bin der Meinung, dass beides zutrifft und sich gegenseitig begünstigt und nährt. Es ist für mich das gleiche, wie es auch bei vielen Arbeitslosen passiert, was viele nicht verstehen oder noch nicht drüber nachgedacht haben und worüber man sich bei Studenten noch keine Gedanken zu gemacht hat: durch die fehlende Aktivität, die fehlende Forderung und Förderung, fehlende Anerkennung, das fehlende Gefühl gebraucht zu werden, dadurch rutscht man in eine starkes Gefühl des Wertlosseins, rutscht in eine Depression. Stellt sich diese Situation über Jahre ein, dann wird aus dem "fauls sein" irgendwann eine echte Überforderung beim Erledigen der zu erledigenden Dinge ein (also eine Depression).

Ich habe kürzlich, mit Bezug auf Depressionen durch Arbeitslosigkeit, die Empfehlung einer Psychologin gehört, sich einem Ehrenamt zu widmen. Da kann man sich selbst aussuchen, was einen interessiert und man steht nicht unter Leistungsdruck.

In einer Situation, in der man garnicht mehr weiter weiß und befürchtet daran zu zerbrechen, würde ich anraten ein Krankheitssemster einzulegen und dich in dieser Zeit um deine Gesundheit zu kümmern. Wenn du krank bist, dann musst du erst wieder gesund werden um das nächste anzugehen. Was natürlich nicht bedeutet, auf dem Sofa zu liegen, sondern es psychologisch oder/und psychiatrisch anzugehen.

Ansonsten glaube ich, dass Beschäftigung, Tätigsein die Lösung ist. Es ist die Frage, schaffst du es noch bis dahin und aus eigener Kraft oder nicht? Wenn nicht, dann lass dir bitte helfen. Wenn du noch Kraft hast, dann versuch doch vielleicht einen kleinen Nebenjob um wieder Struktur und ein Wertigkeitsgefühl zu bekommen.

In meinem eigenen Fall habe ich noch knapp 2 Semester bis zum Master übrig. Und ich werde diese Zeit mit Ach und Krach durchstehen...ich fange bald ein Praktikum an und hoffe, dass sich dort schon einige der Probleme von alleine regeln.

Halt die Ohren steif!

Bei mir war es auch so :) du brauchst eig. en guten Grund um was zu ändern, bei mir war es die liebe die mich geändert hat . Wie gesagt wenn du en gutem Grund gefunden hast also wenn du z.b. Einer Person unbedingt was erreichen willst , klappt es . Und du musst immer happy und positiv denken . Ist am Anfang schwierig aber es klappt glaub mir . :)

Lcore 
Fragesteller
 01.06.2013, 08:04

Die Liebe kann viel bewirken, das glaube ich auch :) Nur derzeit hab ich keinen Menschen, der in mir solche Gefühle auslöst. Ich bin auch ein ziemlich zurückgezogener und schüchterner Mensch und habe Probleme, wenn ich neue Menschen kennenlerne. Daher kann das noch ein bisschen dauern ;)

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Ich kenne das auch in meinem Leben. Die Lösung habe ich leider erst nach 40 Jahren gefunden. Die Lösung war das Interesse an mich, an meine Person. -Warum bin ich so, wie ich bin.- Meine Sozialisation mit der ganzen Tiefe!! Also, meine Mutter =>ihre ganze Familie, mein Vater=>ganze Familie, meine Kindheit Kirche, Nachbarn, Verwandtschaft. Alles was irgendwie Einfluss auf mein Leben hatte. Dazu viele Bücher gelesen, angefangen mit der Bibel bis zur heutigen neuesten Wissenschaft über unser Gehirn. Das war alles so spannend für mich!! Ja, das hat mein Leben geändert und sehr sinnvoll gemacht. Liebe Grüße Gerhard14

Lcore 
Fragesteller
 01.06.2013, 08:21

Ich habe ebenfalls oft versucht zu verstehen, wieso ich so bin, wie ich bin. Habe "wissenschaftliche" Überlegungen auf Basis von Schulwissen aus der Psychologie angestellt, habe viel nachgedacht über mein soziales Umfeld und deren Einfluss auf mich und natürlich auch sehr viel über den Einfluss meiner Familie. Obwohl ich jedoch glaube, viel über mich verstanden zu haben, bin ich noch immer zu keiner Lösung gekommen, was ich tun soll oder will.

Trotzdem vielen Dank für deine Anregungen, die Meinung derer, die dieses Gefühl kennen, ist mir sehr wichtig :)

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Du sprichst von Freunden... Sind es aber wirklich Freunde??? Hast du nicht EINEN besten Freund? Mit dem solltest du das besprechen oder mit ihm zusammen lernen. Oder mit einem Kommilitonen zusammen. Ich kenne das nämlich von mir. Alleine habe ich keine Lust. Ich studiere zwar nicht, aber es trifft halt auf andere Lebensbereiche zu.

Lcore 
Fragesteller
 01.06.2013, 08:14

Tatsächlich versuche ich so viel wie möglich mit Kommilitonen zu lernen. Aber manchmal muss man eben auch Aufgaben alleine bewältigen und immer dann verlässt mich all der Fleiß. Mit meinen Kommilitonen bin ich allerdings nicht so gut befreundet, als dass ich über so etwas reden könnte.

Ich hatte richtig gute Freunde, denen ich sogar mein Leben anvertrauen würde, doch wegen unserer räumlichen Entfernung, weil wir alle wo ganz anders leben und was anderes studieren, ist mein Kontakt zu ihnen sehr wenig geworden. Immer wenn ich mich mit ihnen treffe, will ich sie nicht zu sehr mit meinen Problemen belasten, da wir nur so wenig Zeit haben uns überhaupt noch zu sehen.

Eine sehr gute Freundin hat auch stark seelisch darunter gelitten, dass wiederrum ihre beste Freundin versucht hat sich umzubringen. Ich will ihr mit meinem Gerede nicht unnötig noch mehr Sorgen machen, als sie bereits hat.

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