Unterwasserarchäologie

4 Antworten

Unterwasserarchäologie ist kein eigenes Fach, sondern bezeichnet nur die Grabungen, die unter Wasser, also in Flüssen, Seen Mooren oder im Meer durchgeführt werden. Dafür sind eigene grabunstechnische Methoden notwendig. Die Auswertung der Befunde und Funde erfolgt dann wieder "normal". Beim Studium der Archäologie, ich meine hier vor allem Vor-und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie und Mittelalterarchäologie lernt man vor allem Methoden zur Auswertung und Bestimmung von Funden und Befunden. Praktische archäologische Erfahrung, also Feldforschung ist für das Studium nicht notwendig. Dafür gibt es eigene Praktika, bzw. kann man z. B. in Berlin auch Grabungstechnik studieren.

Plasmaspender  16.12.2010, 23:26

Feldforschung ist für das Studium nicht notwendig? Ich kenne kein einziges UFG-Institut, das nicht wenigstens einige Wochen Grabungspraktikum vorschreibt...

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Unterwasserarchäologie, oder besser gesagt: Forschungstaucher ist eine Zusatzausbildung, die du an machen Unis neben dem Studium machen kannst. Das heißt, das Studium der Archäologie (zumeist Ur- und Frühgeschichte) musst du dennoch komplett absolvieren. Du musst vorher keine Taucherfahrung haben. Die Ausbildung ist nicht billig, wird aber von den Unis bezuschusst, so dass du "nur" einige Hundert Euro investieren musst.

Die Archäologie besteht (aus meiner Sicht) zu gleichen Teilen aus dem Finden von Dingen (Ausgrabungen) und der wissenschaftlichen Auswertung. Im Endeffekt ist natürlich die Auswertung das eigentliche Wichtige und sollte das Ziel der Forschung sein, aber dafür fehlt häufig das Geld. Besonders bei den Landesämtern besteht ein Großteil der Arbeit aus (Not-)Grabungen im Vorfeld von Bauprojekten. Die geborgenen Funde werden häufig "bloß" inventarisiert und magaziniert und müssen lange auf die Auswertung warten.

Besser sieht es an den Unis aus - hier ist es möglich Gelder auch für größere und längere Auswertungsprojekte zu beantragen.

Mit der Wahl deiner Arbeitsplatzes (Uni, Landesamt, Grabunsfirma, Museum, DAI) kannst du im Endeffekt selber entscheiden, ob du mehr grabungstechnisch oder wissenschaftlich (interpretativ) tätig bist.

Also erstmal ist für Archäologie viiieeel Geschichtswissen und die dazugehörige Begeisterung dafür notwendig. Das ist bei Unterwasseraräologie nicht anders, außer dass man noch super Tauchen können muss. Und dann ist da die Frage nach deinen Jobchacen, die wohl eher sehr gering sind, ebenso wie die Verdiensthöhe. Hier ein passender Artikel:http://www.faz.net/s/RubC369C1C69080485483CF270374650FDE/Doc~E5E3ED4C1241245BDADD8CF2749A90DAE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ich persönlich finde es besser, einen Beruf zu lernen, der Zukunft hat und sich mit Unterwasserarchäologie als Hobby zu beschäftigen.

Plasmaspender  15.12.2010, 22:11

Richtigstellung: Nur für die Archäologie der HISTORISCHEN Zeiträume hat "viiiiieeel Geschichtswissen" notwendig. Und selbst da muss man sich darüber im klaren sein, dass die Arch. eine eigentständige Forschungsdisziplin ist und nich in Abhängigkeit zur Geschichtswissenschaft steht. Für die prähistorische Arch. brauchst du gar kein "Geschichtswissen", weil es ja auch noch keinerlei Geschichtsschreibung gab...

Hmm... Unterwasserarchäologie als Hobby - versuch das mal einem echten und ernsthaften (studiertem) Archäologen mit Abschluss zu erklären, wenn dir das erste mal Raubgräberei, Denkmalszerstörung und Unterschlagung von arch. Kulturgütern vorgeworfen wird... Gefährlicher Ratschlag, der sich außerdem am Rande der Legalität bewegt!

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Es gibt Kurse für das (DEGUWA-Kurse). Allerdings ist es eher empfehlenswert Archäologie zu studieren, zB. Bachelor (und Master) Ur- und Frühgeschichte und im Bachelorstudium ein Erweiterungscurriculum in der Unterwasserarchäologie zu machen. Das wird von den meisten Unis nicht angeboten, da die Studenten ja meist die Erweiterungscurriculums in Geschichte, Kunstgeschichte oder sowas machen. Du müsstest also für ein halbes Jahr auf eine andere Uni, das Ec anbietet, was eig. kein Problem ist mit ERASMUS. Es wäre ja auch nur ein halbes Jahr. Ich finde deshalb Ur- und Frühgeschichte passend, da man über die gesamten Epochen einen Überblick bekommt, (im Gegensatz zur klassischen Archäologie mit Griechenland und Rom oder zur Mittelalterarchäologie, etc.) Daher sich ja die Meeresküsten verschoben haben gibt es viel unter Wasser auszugraben, neben der Schiffsarchäologie, die man eben im Unterwasserarch. EC unterrichtet bekommt.