Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Bestattung im Christen-und Judentum?

5 Antworten

Ich kenne mich bei christlichen Bestattungsriten nicht aus.

Im Judentum ist nur die Erdbestattung statthaft, d.h. es gibt keine Kremation oder "Alternative" form der Bestattung.

Vor der Bestattung wird der Leichnahm gewaschen.

Der Sarg soll möglichst einfach sein, wenn möglich soll man ganz auf einen Sarg verzichten und den Verstorbenen auf einer bahre bestatten.

Die Bestattung soll so schnell wie möglich nach dem Ableben stattfinden, nach Möglichkeit noch am selben Tag, spätestens am nächsten Tag. Eventuell wartet man mit der Bestattung auf sehr nahe Angehörige (Ehepartner, Kinder).

Gräber dürfen nicht ausgegraben und nicht mehrfach verwendet werden.

Die Leiche darf vor der Bestattung nicht verstümmelt werden, d.h. Autopsien u.ä. sollen nach Möglichkeit vermieden werden. Die entnahme von Organen ist gestattet, wenn die Organe direkt dazu dienen, konkret ein Menschenleben zu retten.

30 Tage (oder in anderen Traditionen 1 Jahr) nach der Beerdigung wird der Grabstein auf ddas Grab gestellt.

Die nächsten Verwandten (Ehepartner, Eltern, Kinder, Geschwister) sitzen nach der Beerdigung 7 Tage lang "Shiva". Sie sitzen in dieser Zeit auf dem Boden oder auf tiefen Stühlen, nicht auf normalen Stühlen, rasieren sich nicht, schneiden keine Haare, hören keine Musik. Sie gehen nicht aus dem Haus, auch nicht zum Beten, sondern es wird organisiert, dass im Trauerhaus 10 Männer für die Gebete anwesend sind. andere Menschen kommen sie trösten und bringen Essen.

Danach folgt eine weitere trauerzeit bis 30 Tage nach Hinschied und für die Kinder bis 1 Jahr nach dem Tod, wo man nicht zu Festen geht, und Männer jeden Tag Kaddisch sagen.

hey, hoffe das hilft dir:

—J u d e n t u m

”Das Judentum erlaubt nur Erdbegräbnisse. Die Toten werden möglichst schon an ihrem Sterbetag oder am Tag darauf bestattet, denn erst dann kann die Seele den Körper nach jüdischem Glauben verlassen. Um sie bis zur Bestattung nicht alleine zu lassen, wechseln sich Verwandte und Freunde in der Regel mit der Totenwache ab.

Wenn eine Jüdin oder ein Jude stirbt, dann sind oft einige Angehörige dabei. Gemeinsam möchten sie dem Sterbenden den Abschied aus dem irdischen Leben erleichtern. Im Sterben beten viele Juden noch einmal die Verse des Schuldbekenntnisses. Damit bereuen sie ihre Sünden und bekennen sich zu Gott. Wenn der Tod eintritt, beten Angehörige oder Freunde auch noch das Glaubensbekenntnis Schma Israel. Dann schließen sie dem Toten Mund und Augen.

In einem speziellen Raum oder -häuschen wird der Tote nach jüdischem Brauch von Männern und Frauen der „Heiligen Bruder- und Schwesternschaft“ gewaschen und in ein weißes Leinenhemd gekleidet. Dieser Raum heißt Taharahaus. Das Waschen und Ankleiden eines Toten ist eine Mizwa aus der Tora. Man nennt sie „Wahrhaftiger Dienst der Nächstenliebe“, weil man dafür keine Gegenleistung mehr bekommt. Auf Hebräisch heißt der Dienst „Chessed schel Emet“. Wer ihn geleistet hat, wäscht sich anschließend und wendet sich damit wieder dem Leben zu.”

—C h r i s t e n t u m

“Wenn ein Christ gestorben ist, dann wird sein Körper in der Regel von einem Bestattungsunternehmen abgeholt. In besonderen Räumen wird der Körper des Toten gewaschen, schön angezogen und in einen Sarg gelegt. Wenige Tage später findet in der Regel die Trauerfeier statt. Dieser spezielle Gottesdienst findet in der Kirche oder in einer Friedhofskapelle statt. Meistens steht vor dem Altar der Sarg. Er ist mit Blumen und Kränzen geschmückt. Während des Trauergottesdienstes erzählt der Pfarrer oder die Pastorin oft aus dem Leben des Verstorbenen. Dann erbittet er oder sie Gottes Segen für seine Seele. Die Trauergemeinde spricht das Vaterunser. Angehörige oder Freunde dürfen ebenfalls etwas zu der Feier beitragen oder sie sogar selbst gestalten.

In der katholischen Kirche heißt die Trauerfeier auch Requiem, Seelenmesse oder Totenmesse.

In Deutschland tragen viele Christen bei einer Trauerfeier schwarze Kleidung. Früher waren bunte Kleider für Ehepartner, Eltern und Kinder auch anschließend noch längere Zeit tabu. Das gilt heute nicht mehr. In manchen Ländern gab es diesen Brauch auch noch nie.”

https://mobil.religionen-entdecken.de/lexikon/b/bestattung-in-den-religionen

Gemeinsamkeit: Man bestattet in der Regel nur Tote, meist werden Friedhöfe genutzt.

Unterschied: Juden erlauben nur Erdbestattungen und die Gräber werden nicht neu belegt. Christen machen das nicht mehr.

klatTsuj 
Fragesteller
 23.02.2020, 20:56

christen machen keine erdbestattung mehr?

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JayCeD  23.02.2020, 21:00
@klatTsuj

Christen nutzen, zumindest in Deutschland inzwischen oft auch die Feuerbestattung.

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Aroanida  23.02.2020, 21:05
@klatTsuj

Nee - Christen können in Gräbern bestattet werden, in denen zuvor schon jemand gelegen hat.

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Mir kommt noch das Schiwa-Sitzen in den Sinne - eine Trauerzeit, während der Freunde und Bekannte die trauernde Familie besucht und über den Verstorbenen reden.

Im Judentum ist nur die Erdbestattung der Leiche erlaubt.

Das Christentum erlaubt weiterhin die Feuerbestattung.