Unterschied Untergang von Sodom und Gomorra und Schandtat zu Gibea?

4 Antworten

Der gesamte Stamm Benjamin lud Blutschuld auf sich, weil sie einen Mord in ihren Reihen nicht sühnten. Darauf erklärten die anderen 11 Stämme Israels den Benjaminitern den Krieg. Sie beteten zweimal zu Gott und zogen zweimal in den Krieg — und verloren zweimal. 

Erst bei ihrem 3. Feldzug besiegten sie die Benjaminiter. Das war, nachdem der Hohepriester selbst zu Gott betete. (Richter 20)

Das Positive an diesem Bericht: er zeigt, dass nicht alle Stämme des Volkes Gottes entartet waren.

Bemerkenswert: Trotz allem Eifer verließen sich die anderen Stämme zu sehr auf sich selbst. Ihre Gebete sind nicht komplett aufgezeichnet. Das erkennt man am Wortlaut. Sie mögen Gott gezeigt haben, dass sie nicht zuerst SEINEN Namen von Schmach befreien wollten, sondern ihren eigenen. Auch im späteren Kampf zeigte sich, dass sie eher auf die eigene Macht vertrauten, als auf Gott..

Erst das Gebet des Hohepriesters Pinechas brachte die Wende

Zudem fasteten die 11 Stämme nach den beiden Niederlagen und brachten Brandopfer und Gemeinschaftsopfer dar, wodurch sie anerkannten, daß Jehova für sie kämpfen müßte. 

Erst dann gab Jehova die Benjaminiter in ihre Hand (Ri. 20:20-29).

Diese Geschichte hat KEINE Parallele zu Sodom u. Gommorra. Sie soll uns zeigen, dass unsere Gebete in Aufrichtigkeit und von Herzen kommen müssen mit dem Wunsch, zuerst den Namen unseres himml. Vaters zu heiligen.

Deshalb gab uns Jesus folgendes Muster eines Gebets an die Hand ("Vater-Unser"), in dem die Heiligung des Namens seines Vaters — Jehova — den ersten Platz einnimmt:

"Ihr sollt daher auf folgende Weise beten:,Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde ..."

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Zu Lots Handlung in Sodom, die in 1. Mose 19 beschrieben wird:

In der Bibel wird nicht gesagt, ob Gott sein Verhalten guthiess oder nicht.

Warum bot Lot seine Töchter dem Pöbel an?

Er könnte ohne weiteres in dem Glauben gehandelt haben, dass Gott seine Töchter beschützen würde — so wie er Sara, die Frau Abrahams, vor Pharao beschützt hatte (1. Mose 12:11-20). 

Jehova schritt ja tatsächlich durch seine Engel ein, und beschützte die jungen Frauen.

Vielleicht wollte Lot die Männer auch nur perplex machen. Wegen der homosexuellen Neigungen der Sodomiten nahm er womöglich an, die Menge würde seine Töchter gar nicht begehren (Judas 7). 

Außerdem waren die jungen Frauen mit Männern aus der Stadt verlobt. Unter der Menge hätten also Verwandte oder Freunde seiner voraussichtlichen Schwiegersöhne sein können (1. Mose 19:14). 

Deshalb hoffte Lot vielleicht, dass sich einige Männer für seine Töchter einsetzen würden. Gespalten wäre der Pöbel nicht mehr annähernd so gefährlich.

Da Jehova später den Lot als einen "Gerechten" betrachtete, dürfen wir davon ausgehen, dass er das Verhalten von Lot billigte.

Wir lernen aus dieser Geschichte, dass Jehova das Urteil an Sodom u. Gomorra zu Recht vollstreckte (1. Mose 19:23-25).

Hallo relief,

da sind, wie unten schon gesagt grosse Unterschiede. Der wichtigste Punkt ist wohl, das Gibea durch eine polemisch angefachte Kriegshandlung Israels vernichtet wurde, während Gott aus Enttäuschung über die sittliche Verrohung in Sodom und Gomorra die Städte auslöschte.

Inwiefern die Erzählung und sei es nur darin, dass sie Gibea mit
innerisraelitischen Kämpfen verbindet, historisch ist, wird man kaum
mehr sagen können (zum fiktiven Charakter vgl. Groß, 877-885). In ihrer
antibenjaminitischen, speziell gegen die Stadt Sauls gerichteten Tendenz
entspricht sie der Polemik gegen Saul in der Aufstiegserzählung.

vgl. z.B.
1Sam 13-15,
1Sam 16,14-23,
1Sam 28

In Hos 10,9f ist die Schandtat von Gibea zum einen Typos für die gegenwärtige Schuld Israels insgesamt, während es bei der Vernichtung von Sodom un Gomorra allein um die Abkehrung einzelner Städte von Gottes Geboten geht, zum anderen dafür, dass der Schuld Vernichtung folgt, und zwar wie am Anfang so am Ende der Geschichte Israels durch das Brudervolk.
In Hos 9,9
wird der Anschlag auf den Leviten zum Urbild für die Anfeindung, der
der Prophet selbst ausgesetzt ist (vgl. Jeremias, 133f; dagegen Groß
[878-880], der Ri 19-21 als „nachexilisches Erzeugnis schriftgelehrter
Arbeit“ [879] betrachtet).

Gruss
di Colonna

Bei diesen beiden Begebenheiten gibt es gravierende Unterschiede. Zum einen waren es nicht die Bewohner von Giberia welche die Schandtat verübten und zum anderen war der Gast des Hauses kein Engel Gottes, sondern ein Gast des Hauses, den der Gastgeber schützen wollte. 

Zu dieser Zeit taten die Israeliten oft, was recht war, in ihren Eigenen Augen. Es war die Zeit der Richter. Zudem wurde Giberia nicht von Gott zerstört, sondern die Benjaminiter von ihren Brudervölkern fast ausgerottet. ,,Sie taten, was recht war, in ihren eigenen Augen. 

DiColonna  14.03.2017, 02:58

Es waren eben doch Bewohner von Gibea. Denn sie forderten vom Gastgeber den Leviten auszuliefern, geben sich aber mit dessen Frau zufrieden. Diese vergewaltigen sie die ganze
Nacht, bis sie tot zusammenbricht.

Sonst ist es richtig erklärt.

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Nicht die Erzählung selbst ist wichtig, sondern die Botschaft, die Moral.

Der Mensch lernt nur durch Wiederholung, also sollten auch solche Geschichten wiederholt werden.

Abgesehen davon wiederholt der Mensch auch immer wieder gerne seine Fehler. Also liegt es auf der Hand, dass die Geschichten zwar ähnlich sind aber nicht gleich sein müssen.

Wenn der Mensch doch etwas gelernt hätte, hätten wir inzwischen das Paradies auf Erden. Leider ist es mittlerweile Die Hölle auf Erden …

Du suchst an der falschen Stelle nach Antworten!

DiColonna  14.03.2017, 03:11

Zu biblischen Zeiten wie  heute: wir tun uns immer noch schwer aus historischen Wiederholungsfehlern zu lernen. Da wird sich vermutlich auch kaum noch etwas ändern.

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MarkusGenervt  14.03.2017, 03:24
@DiColonna

Prinzipiell schon, aber es gibt hier und da noch Menschen, die doch noch etwas lernen können und wollen.

Auf diese kommt es an. Sie sind die Hoffnung im Verborgenen. Vielleicht sind sie eines Tages die Rettung.

Ich bete dafür.

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